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Rezension zu
Die Sehnsuchtsfalle

Packend und mitreißend

Von: Magische Farbwelt
17.11.2016

Wenn ich ein Buch lese, bin ich irgendwie immer eins mit der Hauptperson dieses Buches. Wenn die Geschichte des Buches dann auch noch autobiografisch angehaucht ist, begegne ich dieser Person mit meiner vollen Empathie. Das Buch „Die Sehnsuchtsfalle“ von Hera Lind ist ein Roman nach einer wahren Geschichte. Das heißt, die dort geschilderten Geschehnisse sind einem Menschen wirklich passiert. Wenn es eine durchaus fröhliche Geschichte ist, denkt man da gar nicht weiter drüber nach. Aber in diesem Falle musste ich immer wieder in mich gehen und mir sagen: Es gibt da draußen eine Person, die diese Hölle erlebt hat. Erst wird die Protagonistin Rita Rosario von Mutter, Vater und ihren Geschwistern verachtet, so dass sie noch in ihren Jugendjahren ihre Geburtsstadt Höxter verlässt. Rita hat eine Vorliebe für Farbige, was in ihrer Familie auf Unverständnis stößt bis hin zu Beleidigungen. Dann trifft sie auf Tony, der in Deutschland studiert. Nach seinem Studium kehrt er in seine Heimat zurück. Derweil ist Rita mit Benni schwanger. Tony ist ihre große Liebe. Und im Buch wird diese Sehnsucht nach seiner Liebe immer wieder deutlich. Tony taucht sogar wieder auf, als Rita für ein besseres Leben nach Spanien auswandert. Er will seinen Sohn kennenlernen. Alles scheint perfekt. Bis zum tragischen Autounfall, wo Tony ums Leben kommt. Und eigentlich nimmt hier die Dramatik des Erlebten ihren Lauf. Ein Außenstehender wird beim Lesen immer wieder denken: Na, so naiv kann man doch gar nicht sein. Aber versetzt man sich in Ritas Lage, die in ihrer Kindheit immer nach Liebe lechzte und nur Verachtung geerntet hat, kann man ihr Verhalten schon nachvollziehen. Sie versucht alles, um sich an die Hoffnung zu klammern, dass Tony vielleicht doch noch lebt. Doch sie vertraut den falschen Leuten. Hera Lind hat das Buch in spannungserhaltender Weise aufgebaut. Sie lässt Rita in der Ich-Form erzählen, sodass sich der Leser noch mehr mit Rita verbunden fühlt. Dabei wechseln sich die Kapitel der Gegenwart mit denen der Vergangenheit ab. Durch diese Gedankensprünge kann sich der Leser mehr und mehr in Rita hineinversetzen. Ich weiß, dass ich nicht annähernd die Erlebnisse im brasilianischen Gefängnis nachempfinden kann, aber selbst mich überkam Gänsehaut, Ekel und Kopfschütteln. Und mit jeder gelesenen Seite dachte ich: Hoffentlich kann Rita bald der Hölle entrinnen. Das Buch „Die Sehnsuchtsfalle“ ist ein Roman zwischen Hoffen und Bangen. Ein Buch über Sehnsucht, Liebe und Zerwürfnis! Ein Buch über (Un-) Menschlichkeit! Beim Lesen ist mir wieder einmal bewusst, dass wir manche Dinge für selbstverständlich erachten, gar nicht bemerken, dass sie da sind, bis sie uns fehlen. Ich selbst habe viel über zwischenmenschliche Konstellationen für mich lernen können.

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