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Rezension zu
London

London ist wie nach Hause kommen

Von: Happy Booktime
30.10.2016

Cover Das Cover konnte mich von Anfang an begeistern. Es ist nicht zu beladen und wirkt auf den ersten Moment ehr schlicht und aufgeräumt, doch schaut man genauer hin, so entdeckt man schöne geschwungene Linien, einen rosa/pink-Hauch in den unterschiedlichen Blautönen und einen gelungenen Kontrast von glänzender und matter Oberfläche. Darauf die Silouette von London, die sich nach unten spiegelt und dort gealtert und durch Spinnenweben in Szene gesetzt ist. Meinung Nach vielen Jahren, in denen Protagonistin Emily Laing erwachsen geworden ist, kehren wir in ihre Welt zurück. London ist spurlos verschwunden und mit der Stadt auch die Erinnerungen der Menschen an diese. Emily und ihre Freunde gehen der Sache auf den Grund und nehmen uns mit in die magische Stadt. „London“ zu lesen war ein wenig so, wie die beste Freundin aus der Kindheit wieder zu treffen. So bekannt und nah – und doch mit so vielen anderen Facetten, da diese in der Zwischenzeit erwachsen geworden ist. Emily ist – wie auch schon in den anderen Bänden – ein großartiger Charakter. Sie ist derweil 24 geworden und hilft Kindern ihre Ängste zu bekämpfen. Durch ihr Alter bringt sie noch einen andern Blick auf die Dinge mit, die die Geschichte ein Stückchen weit reifer und auch härter wirken lassen, jedoch ohne den Charme, der Uralte Metropole-Romane zu verwässern. Mit ihr kehren natürlich Wittgenstein und Minna zurück. So viele bekannte Gesichter, bei denen man sich einfach wieder wohl fühlt. Um nicht zu sehr zu spoilern und auch Lesern, die diese Reihe jetzt erst für sich entdecken nicht den Spaß an den Vorgänger-Bänden zu nehmen gehe ich nicht weiter auf den Inhalt ein, denn London kann man auch ohne die anderen Bücher zu kennen gut lesen und verstehen, jedoch wünsche ich jedem Quereinsteiger dieser Reihe so viel Neugier, sich auch die anderen vier Bände „Lycidas“, „Lilith“, „Lumen“ und „Somnia“ anzuschauen und eine fantastische Zeit mit diesen wundervollen Charakteren zu verbringen. Durch die zahlreichen Anspielungen auf die Vorbände werden alle Bücher der Reihe miteinander verbunden und es hat mich beim lesen jedes Mal gefreut, wenn ich mich an die anderen Geschichten zurückerinnern konnte. Freuen konnte ich mich an einer besonderen Stelle noch einmal sehr: Marzi spielt an einer Stelle auf die TARDIS, der Zeitmaschine von Doctor Who, an. Diese spielt in „London“ zwar keine Rolle, dennoch ist es ein schönes Beispiel für die vielen kleinen Momente, in denen man als Leser ein Lächeln ins Gesicht gezaubert bekommt. Was den Schreibstil und den Aufbau der Geschichte angeht hat mich Christoph Marzi ebenfalls nicht enttäuscht. Gewohnt flüssig und bildgewaltig beschreibt Marzi sowohl seine Charaktere als auch die Orte, die man sich nicht nur vorstellen kann, sondern sie vor dem inneren Auge komplett zum Leben erweckt werden. Man merkt einfach, wie viel Liebe der Autor in diese Reihe gesteckt hat und wie gut auch die Kleinigkeiten ausgearbeitet sind, damit sie so plastisch wirken. Fazit „London“ steht seinen Vorgängern in nichts nach und bringt den Leser wieder zurück in eine fantastische, bekannte und lieb gewonnene Welt. Phantasievoll und spannend geschrieben schafft es Christoph Marzi bei einem über 700 Seiten starken Buch keine Längen oder Spannungseinbrüche aufkommen zu lassen.

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