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Rezension zu
Die Launenhaftigkeit der Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Trotz holprigem Start ein Geheimtipp von mir

Von: Lenny
27.10.2016

Klappentext laut Amazon: Annie McDee ist nach London gezogen, um nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund einen Neuanfang zu wagen. Eines Tages kauft die junge Köchin in einem Trödelladen ein verstaubtes kleines Gemälde, nicht ahnend, dass dieses Bild nur wenige Monate später die internationale Kunstwelt in helle Aufregung versetzen wird. Schwerreiche russische Oligarchen, Staatspräsidenten, die Gattin eines Ölscheichs und ein Gangster-Rapper werden vor dem altehrwürdigen Auktionshaus Monachorum & Sons Schlange stehen, um den »Verkauf des Jahrhunderts« für sich zu entscheiden. Doch auch Annies Leben wird durch ihren Zufallsfund auf den Kopf gestellt. Denn unversehens gerät sie ins Zentrum der dunklen Machenschaften skrupelloser Kunsthändler, die zu allem bereit sind, damit ein gut gehütetes Familiengeheimnis nicht ans Tageslicht kommt ... Meine Meinung: Das Buch wurde mir vom DVA-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt - an dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich dafür bedanken. "Die Launenhaftigkeit der Liebe" faszinierte mich und zwar aufgrund mehrerer Aspekte: Zum einen fand ich das Cover so wunderschön, simpel und beeindruckend, dass ich sofort alles stehen und liegen gelassen habe und unbedingt wissen wollte, um was es geht. Zum anderen fand ich den Titel so faszinierend: "Die Launenhaftigkeit der Liebe". Das hätte alles sein können. Eine dramatische Liebesgeschichte, eine moderne On-Off-Beziehung oder eben auch die pure Verzweiflung nach einer harten Trennung. Was dann kam überraschte mich allerdings wirklich: Der Titel teilt seinen Namen nämlich mit dem fiktiven Kunstwerk, um welches es in der Geschichte geht. Mit Annie kann man eigentlich nur Mitleid haben: Vom Mann sitzen gelassen, weil er eine neue Freundin hat und mit der er auch noch ein Kind bekommt, sucht sie verzweifelt nach einem Leben, welches sie sich nie gewünscht hat. Dabei hangelt sie sich von Mann zu Mann, lässt sich auf jemanden ein, nur um am Ende nur noch einmal verletzt zu werden. Ja, nicht nur das Bild heißt die Launenhaftigkeit der Liebe, auch Annies Leben ließe sich so beschreiben. Doch die junge Engländerin findet eines Tages ein Bild in einem Second Hand-Shop, dass ihr komplettes Leben verändern wird. Denn das Gemälde ist wohl weit über 250 Millionen Euro wert. Nur weiß das Annie (noch) nicht. Ich bin wirklich kein Kunst-Freak. Ich hatte lediglich sechs Jahre Kunstunterricht und entschied mich dann sehr eindeutig für Musik. Trotzdem interessierte mich die Geschichte sofort, denn wer kennt es nicht: In einem Museum fühle ich mich immer als wäre ich in einer Parallel-Gesellschaft und alle wären total schick und ganz oben angekommen und ich dazwischen als Bauerntrampel. Das eine solche Society viele Geheimnisse und Intrigen hat, ist dann ja klar. Und genau diese Seite der Kunstszene interessierte mich. Die Autorin schaffte es tatsächlich eine komplexe Handlung mit vielen verschiedenen Charakteren mit scheinbar zusammenhanglosen Geschichten zu erzählen, die aber dann natürlich doch immer wieder aufeinander stoßen. Dabei sind die Charaktere so genau und komplex beschrieben, dass man komplett in ihre Welt abtauchen kann. Damit ist der Schreibstil wirklich grandios, auch wenn mir anfangs die Ausführungen doch etwas zu sehr ins Detail gingen. Der Roman ist bestimmt keine Story, die man mal eben so nebenbei lesen kann, vielmehr fordert sie den Leser zum Nachdenken auf und erwartet von ihm, dass man sich durch seine Imagination Bilder, Beziehungen und geschichtliche Aspekte vorstellt und reflektiert. Ich habe einerseits so viel gelernt über die Kunstgeschichte, aber auch um die Betrachtungsweise von Bildern, ohne dass ich es wirklich bemerkt hätte. Natürlich sind die Ausführungen ab und an wirklich komplex, was am Anfang teilweise anstrengend ist, aber es lohnt sich dran zu bleiben, denn am Ende möchte man gar nicht mehr los lassen. Mein Fazit: Wie man vielleicht bemerkt: Ich bin wirklich begeistert von der Geschichte, den Charakteren und dem Schreibstil der Autorin. Das liegt besonders an der komplexen Geschichte, die aber wirklich Sinn macht und die bis ins letzte durchdacht wurde. Es ist vielleicht nicht der emotionalste Schreibstil, trotzdem schafft es die Autorin, dass man bei den Charakteren hängen bleibt und sie total ins Herz schließt. Natürlich muss man irgendwie Interesse an so einer Art Geschichte rund um die Kunst haben. Doch warum nicht auch mal mutig sein und etwas ausprobieren, mit dem man eigentlich so gar nichts am Hut hat? Ich bin, wie gesagt, auch kein Kunstfreak, aber ich stehe auf Intrigen, Machtspiele und mutmachende Geschichten. Wer das auch tut, sollte dem Roman eine Chance geben - auch wenn er nichts mit der Kunst zu tun hat. Es lohnt sich, versprochen. Dafür gibt es 4 von 5 Punkte von mir und eine dringende Empfehlung, Mut zu zeigen und sich darauf einzulassen.

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