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Rezension zu
Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen

Das Buch vom Meer

Von: Fernwehge
26.10.2016

Der Titel hätte nicht passender gewählt sein können: „Das Buch vom Meer“ oder „Wie zwei Freunde im Schlauchboot auszogen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen“ von Morten A. Strøksnes, bringt die zwei Hauptthemen des Buches auf den Punkt. Zum einen wäre da die Erzählung darüber, wie der Autor mit seinem Freund Hugo versucht einen Eishai in den Lofoten zu fangen. Mit Hilfe verschiedener Köder, verschiedener Boote und zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten. Zum anderen bekommen wir einen Einblick in die unglaubliche Geschichte und Artenvielfalt des Meeres geboten. Wer hier einen Roman erwartet, wird entweder enttäuscht oder aber positiv überrascht. Fließend gelingt es dem Autor, zwischen Erzählung und geschichtlichen, oder auch wissenschaftlichen, Fakten zu wechseln und er meistert dabei den Spagat zwischen Erzählung und Sachbuch. Klappentext: Zwei Freunde in einem kleinen Boot, die sich einen lang gehegten Traum erfüllen: Aus den Tiefen des Nordatlantiks wollen sie einen Eishai ziehen, jenes sagenumwobene Ungeheuer, das sich nur selten an der Oberfläche zeigt. Während sie warten, branden wie Wellen die Meeresmythen und Legenden an das Boot, und Morten A. Strøksnes erzählt von echten und erfundenen Wesen, von Quallenarten mit dreihundert Mägen, von Seegurken und Teufelsanglern. Von mutigen Polarforschern, Walfängern und Kartografen und natürlich vom harten Leben an arktischen Ufern, vom Skrei, der vielen Generationen das Überleben auf den Lofoten sicherte, von der Farbe und dem Klang des Meeres. Eine salzige Abenteuergeschichte über die Freiheit und das Glück, den Naturgewalten zu trotzen – und ein atemberaubendes Buch, das uns staunen lässt über die unergründlichen Geheimnisse des Meeres. Der Autor schafft es, sein Wissen über das Meer, dessen außergewöhnliche Flora und Fauna, den Fischfang in Norwegen, alten Sagen und vielem mehr, so geschickt in die Erzählung einzufügen, dass man erst nach einer Weile merkt, wie man sich plötzlich nicht mehr in einem Boot auf dem Fjord befindet, sondern eingetaucht ist – in das Meer. Da ich vor kurzem erst eine Dokumentation über die Lebewesen der Tiefsee geschaut habe, konnte ich mir vieles bildlich und lebhaft vorstellen und wusste wie die verschiedenen Fische aussehen, über die Strøksnes schreibt. Zum Beispiel der Fisch, der mit seinen Flossen, wie auf Beinen, über den Meeresgrund läuft. Mit seinen Ausflügen in die Wissenschaft und die Geschichte, rückt die Erzählung über die Jagd des Eishais oft in den Hintergrund. Doch auf dem Meer bleibt schließlich viel Zeit zum nachdenken, sobald der Köder ausgeworfen wurde und man nur noch warten kann. Fazit: Das Buch heißt nicht umsonst „Das Buch vom Meer„. Hier steht weniger die Erzählung, die in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, im Vordergrund, sondern die Faszination des Meeres. Während wir dabei sind, wie Hugo zusammen mit seiner Frau Mette eine alte Fischfabrik auf der Insel Skrova in Schuss bringt und die zwei Freunde sich weder von schlechtem Wetter, noch von Rückschlägen entmutigen lassen einen Eishai zu fangen, rücken immer wieder Fakten über den Fischfang in der Vergangenheit, den Walfang, Tiefseeforscher, oder auch Mythen von Meeresungeheuern in den Fokus. Äußerst interessant und packend geschrieben. Manche Themen waren mir allerdings etwas zu ausführlich und hätten für meinen Geschmack kürzer gefasst werden können. So war es für mich kein Buch, dass ich lange am Stück lesen konnte, sondern mir in kleineren Häppchen gegönnt habe. Zur Aufmachung ist zu sagen, dass ich richtig begeistert bin. Heutzutage hält man nur noch äußerst selten in Leinen gebundene Bücher in den Händen und das Cover-Design tut sein Übriges. All diejenigen, die schon in den Lofoten waren, oder sich gerne hin träumen möchten, die, die das Meer und die Seefahrt lieben, werden große Freude an diesem Buch haben.

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