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Rezension zu
Todestrank

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Überraschungspaket

Von: Books and Biscuit
24.10.2016

Normalerweise bin ich kein großer Fan von Whodunit-Krimis, aber dieser hier - Todestrank - versprach anders zu sein. Zwar geht es im Grunde auch darum, herauszufinden, wer den Psychiater aus Sikringen umgebracht hat, aber die eigentliche Ermittlung versprach um einiges interessanter zu sein als im klassischen Krimi. Kommissar Niels Bentzon schleust sich nämlich undercover in der Sicherungsstation Sikringen ein - ohne von drinnen auf Unterstützung hoffen zu können. "[Er] warf noch einmal einen Blick auf den Pflanzensaft. Gleich würde er ihn trinken. Und dann würde die Reise beginnen." (Seite 287) Ich habe nicht sofort in die Geschichte hineingefunden, in den ersten Kapiteln werden zunächst alle wichtigen Figuren vorgestellt. Ich bin jemand, der dabei schnell den Überblick verliert, in diesem Falle lernt man allerdings, dass gar nicht Kommissar Niels Bentzon der Protagonist der Geschichte ist, wie der Klappentext vermuten lässt. Ich finde, es wird recht schnell klar, dass die eigentliche Hauptakteurin seine Frau Hannah ist. Obwohl mir der Einstieg etwas schwer fiel, baut sich eine erste subtile Spannung sehr schnell auf, was wieder ein dicker Pluspunkt ist. Mit dem Voranschreiten des Plots steigert sich diese immer mehr. A. J. Kazinski hat es geschafft mich nach und nach zu fesseln, bis ich mich nicht mehr von der Geschichte losreißen konnte. Das liegt vermutlich auch an den Wendungen, die der Plot nimmt, und an den verschiedenen Zeitebenen. Die Geschichte spielt nicht nur im Dänemark der Gegenwart, sondern auch im London des Jahres 1939. Dazu kommt ein Element, das vielleicht nicht jedem Leser gefallen wird: irgendwann gesellt sich zu den Aspekten Thriller und Historisch auch noch das Element Mystery hinzu. Ich fand es großartig, manch einem wird das vielleicht etwas sauer aufstoßen. Faszinierend finde ich auch die Todesart, die eine tragende Rolle in der Geschichte spielt. Die Opfer haben scheinbar Selbstmord verübt, indem sie ein Gift zu sich genommen haben: den Schierlingsbecher, mit dem schon der Philosoph Sokrates in der Antike hingerichtet wurde. Es ist eine langsam, schreckliche Art zu sterben. Wieso also gerade Schierling? Das ist eine der Fragen, die diesen Thriller - neben der Frage nach dem Motiv - für mich so spannend gemacht haben. Und natürlich auch: wie kommt die Pflanze in eine Sicherungsstation für Massenmörder, Psychopathen und Vergewaltiger? Wenn man sich darauf einläss und bereit für ein bisschen Mytsery ist, dann ist Todestrank ein genialer Thriller, der durch einen gut durchdachten Plot, vielschichtige Figuren und einen packenden Schreibstil überzeugt.

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