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Rezension zu
In einer kleinen Stadt (Needful Things)

Thema ist nicht Besitzgier, sondern reicht tiefer

Von: Janine aus Wuppertal
15.04.2024

Meiner Meinung nach geht es nicht tatsächlich um eine Besitzgier und damit einhergehende Verlustangst, sondern um die leichte Verführbarkeit des Menschen, das Abgeben von Verantwortung und letztlich auch einem Nicht-zu-sich-selbst-stehen-können; s. Suizidthematik (mehr verrate ich nicht 😉). Die Verführbarkeit funktioniert zwar über Begierde und Besitz, bezieht sich jedoch auch auf verborgene Wünsche und Sehnsüchte (Mira Evans und Mrs. Rusk), sowie um Linderung schmerzvoller unheilbarer Krankheiten,… Dafür werden vermeintlich harmlose Streiche verlangt, die gedankenlos hingenommen werden, weil sie nicht schlimm erscheinen, vor allem aber auch, weil die Menschen hier die Verantwortung abgeben können, denn sie führen es ja nur „im Auftrag“ (des Teufels) durch. So erscheint es teilweise sogar zunächst witzig. Die Abhängigkeit und Verlustangst bezüglich der jeweiligen Gegenstände sind lediglich Teil des Übernatürlichen/Fiktiven des Romans, nämlich der Macht und Manipulation des Teufels; ebenso die wachsende Boshaftigkeit und Gewaltbereitschaft. Deswegen ist diese ja auch letztlich wieder auflösbar. Thema ist vielmehr, die Tarnung des Bösen im Mantel des Schönen, Nützlichen, Hilfreichen und die allzu leichte Verführbarkeit des Menschen sowie seine Neigung zu Egozentrik, wenn es um die eigenen Bedürfnisse geht. Und eben die Mentalität der Menschen Autoritäten nur allzu gerne (unkritisch) folgen zu wollen und damit gleichzeitig die Verantwortlichkeit für das eigene Handeln abzugeben. Die Gesellschaftskritik ist daher auf anderer Ebene zu suchen.

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