Rezension zu
Blut – Der Fluss des Lebens

Geschickt wird eine dramatische Herzoperation nach Messerstich ins Herz als der Rahmen für - gefühlt - alle Informationen, die Blut betreffen, genommen und bringt den Leser auf eine spannende Reise durch die eigenen Arterien, bis die roten Blutkörperchen nicht mehr in die letzten Kapillaren reinpassen. Aber dabei bleibt es nicht, Rückschläge nach der OP, die wiederum auf Blutvergiftung beruhen, liefern weitere Informationen, ohne den Leser mit fachlichem Drum-Herum zu überfordern. Interessant und dies sollten vielmehr Menschen wissen, fand ich die Passage über Menschenarten (Menschenrassen gibt es nicht) und die Gleichheit des Blutes über den ganzen Globus hinweg. Blaues, wie arisches Blut kommt da nicht drin vor, ein klares Statement gegen Rassismus und Ausgrenzung, diesmal medizinisch begründet. Die Betrachtungen über weitere Entwicklungen und Forschungen, sowie die Hinweise auf die Wechselwirkungen, Kontrollmeschanismen des eigenen Körpers im Zusammenspiel der Organe, Blut wird hier als Organ gesehen, ist spannend. Alles aber ohne als ausschließliches Fachbuch für medizinisch Vorgebildete daher zukommen, dazu die spannende Rahmenhandlung (war richtig sauer, als der Leser auf den Flur geschickt wurde, weil das Team sich um den Patienten kümmerte, da ich erst sehr viel später erfuhr, wie die Geschichte weiterging). Buch ist so interessant und spannend, dass man sich auf die nächste Gelegenheit freut weiterlesen zu können.