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Rezension zu
Die Sekte - Es gibt kein Entkommen

Dramaturgie

Von: Ramazan Özgü
24.05.2022

Aus eigener Erfahrung kann die Autorin sektenhafte Strukturen gut nachvollziehen und diese den Lesenden vermitteln. Was mir jedoch eher gefallen hat, ist die Beschreibung, welche Phasen die Sektenmitglieder und der Sektenführer durchlaufen. ViaTerra verspricht seinen Anhängern einen nachhaltigen Lebensstil. Die Thesen sind aktuell, aber such trivial. Für den Sektenführer geht es in erster Linie um sich selbst. Seine Thesen sind nur Mittel zum Zweck und das absolute Ziel ist, seine Lust nach mehr Macht über psychisch labile Menschen zu befriedigen. Bei ViaTerra, so der Name der Sekte um Franz Oswald, durchlaufen die Mitglieder mehrere Phasen: Selbsterkenntnis, Stärkung des Wir-Gefühls und zuletzt der absolute Gehorsam dem Führer. Die letzte Phase ist sehr stark auch mit Selbsterniedrigung verbunden, die vom Sektenführer geschickt geführt wird. Wer das Ich noch auslebt, landet nach einem Fehltritt im Büsserprogramm. Der Roman geht zudem - auch wenn nur rudimentär - auf die Geschichte des Sektenführers ein. Die Begegnung mit der Öffentlichkeit des größenwahnsinnigen, selbstverliebten Soziopathen bringt ihn aus der Fassung. Seine Frustration lädt er bei seinen Mitgliedern ab. Nachdem ich das Buch fertig gelesen habe, frage ich mich, wofür die ViaTerra mit ihrem Führerkult sinnbildlich stehen könnte? Eine extremistische politische Partei?

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