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Rezension zu
Die Sternenbucht

Das vergessene Dorf

Von: Tanja Rothert aus Velbert
15.11.2021

Cover und Klappentext haben mich bei diesem Buch sofort angesprochen, denn ich habe eine Schwäche für Romane, deren Setting in England gelegen ist. Die Sternenbucht ist ein überraschend guter Debütroman. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und fesselnd ohne langatmige Passagen. Die Beschreibungen sind bildhaft, wie ich es mag. Die Geschichte ist unterteilt in zwei Zeitstränge, wobei die Handlung in der Gegenwart überwiegt. So lerne ich also Melissa im Jahr 2018 während ihres Urlaubs an der Küste von Dorset kennen. Es sollte eigentlich eine romantische Woche mit ihrem Freund Liam werden, doch der vergnügt sich lieber anderweitig. Gut, dass Melissa ihm auf die Schliche kommt. Bei der Einweihung des Museumsdorfes Tyneham lernt sie den Historiker Guy Cameron kennen. Da eine Fotografie aus dem Jahr 1943 Melissa nicht mehr aus dem Kopf geht, macht sie sich mit Guy auf die Suche. Wer ist die geheimnisvolle Frau, deren Blick nackte Todesangst widerspiegelt? Die Recherche gestaltet sich schwierig, denn anscheinend weiß Niemand über den Verbleib von Lady Veronica und Sir Albert Standish Bescheid. Bruchstückhaft erfährt man die schicksalhafte Geschichte des Paares, dessen Spur sich nach der Enteignung von Dorf und Herrenhaus verliert. Welche Informationen hat Guy´s Großmutter, die zur damaligen Zeit im Herrenhaus angestellt war und was hat es mit dem alten Schlüssel auf sich, denn diese all die Jahre versteckt gehalten hat? Im Jahr 1943 hat Lady Veronica bereits Jahre unter der Tyrannei und Gewalt ihres alkoholsüchtigen Ehemannes Albert „Bertie“ gelitten. Ihre einzige Verbündete und gute Freundin ist das 17-jährige Hausmädchen Anna, die treu an ihrer Seite bleibt. Veronicas geplante Flucht scheitert, als Alberts Bruder Freddie ins Haus zurückkehr. Er und Veronica sind früher ein Paar gewesen. Erst jetzt offenbart sich den beiden, dass sie einer Intrige von Albert erlegen sind. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Lorna Cook hat die beiden Erzählstränge sehr gut miteinander verwoben. Auch wenn der ein oder andere Aspekt der Handlung vorhersehbar ist, bin ich gut unterhalten worden. Der Spannungspegel sackte nie wirklich ab, so dass ich gerne weitergelesen habe. Auch wenn mir schon frühzeitig das Geheimnis um Lady Veronica klar war, gab es einen kleinen Teil in mir der gezweifelt hat, ob ich nicht doch falsch liege. Fazit: Alle die Geschichten über alte Herrenhäuser, Geheimnisse, Liebe und Schicksale lieben, liegen mit diesem Buch genau richtig. Gefallen hat mir die Tatsache, dass trotz dieser fiktiven Geschichte das Dorf Tyneham damals wirklich enteignet und vom Militär für Übungszwecke genutzt wurde. Die übersichtliche Anzahl an Charakteren empfand ich als gut ausgearbeitet und authentisch. Das Ende ließ mich das Buch zufrieden zur Seite legen. Vielen Dank Lorna Cook für den gedanklichen Ausflug nach Dorset, ich bin gespannt wohin mich die Reise beim nächsten Buch führt.

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