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Rezension zu
Das Café der guten Wünsche

Zauberhafte Unterhaltung

Von: Deborahs Bücherhimmel
09.10.2016

Darum geht es: Julia, Laura und Bernadette führen gemeinsam das „Café Juliette“. Ein kleines Café mit ganz besonderem Flair und zusammengewürfelten Möbeln und Geschirr aus alten Zeiten. Doch das ist nicht das einzige Außergewöhnliche. Julia glaubt fest an die Macht der guten Gedanken und so hat ihr kleines Café noch einen geheimen Namen, den nur die drei Freundinnen kennen: „Das Café der guten Wünsche“. Insgeheim geben Julia und ihre Freundinnen jedem Kunden auch einen guten Wunsch mit. Jeder Gast verlässt den zauberhaften Ort ein klein wenig glücklicher und zufriedener. Julia glaubt auch daran, dass das Schicksal oder die Macht der guten Gedanken ihr Jean zurückbringen. Den Mann, in den sie sich vor einigen Jahren in Frankreich stürmisch verliebte und von dem sie weder den Nachnamen weiß noch seine Telefonnummer oder Adresse. Und so wartet sie darauf, dass er seinen Weg zu ihr finden wird. Andere Männer haben keine Chance bei ihr. Das wunderbar funktionierende Gefüge scheint durch einen einjährigen Auslandsaufenthalt von Bernadette ins Wanken zu kommen, benötigt Julia doch nun einen neuen Mitbewohner. Julia wartet auf ein Zeichen. Wie durch Zufall tritt ein Freund ihres Bruders Nick in ihr Leben: Robert, der das komplette Gegenteil von Julia ist, zieht bei ihr ein. Er scheint alles Schlechte durch seine negativen Gedanken anzuziehen. Aber irgendwie ist er sehr von Julia und ihrem Weg angetan. Ob es Zufall ist, dass in Julias Leben von nun an gefühlt alles schief geht und auch das Café in Schwierigkeiten gerät? Ich hatte mich ehrlich gesagt schon nach der Leseprobe in dieses durch und durch positive, romantische Buch verliebt. Julia lebt in einer rosaroten Traumwelt, da passt es hervorragend, dass sie ausgerechnet auf den Zyniker Robert trifft, für den eher alles schwarz oder grau ist. Es hat mich sehr interessiert, wie sich das auf Julias Leben auswirkt und ob sie doch irgendwann aus allen Wolken fällt. Marie Adams hat die Geschichte so wundervoll geschrieben, dass ich mir fast nichts sehnlicher wünsche, als das „Café der guten Wünsche“ selbst zu besuchen. Ein guter Wunsch könnte auch mir nichts schaden – aber alleine schon die Atmosphäre und leckerer Kuchen wären einen Besuch wert. Zu schade, dass es das heimelige Café im wirklichen Leben nicht gibt. Julia glaubt so unbeirrbar an die Kraft der guten Gedanken, dass es manchmal schon fast unwirklich erscheint. Die Gründe dafür erfährt man aber im Laufe der Geschichte. Auf jeden Fall verwundert es nicht weiter, hat doch ihre Großmutter eine solche Liebe erlebt, wie sie sich von Grunde ihres Herzens wünscht. Das Büchlein, das sie von ihrer Großmutter einst geschenkt bekam – Marcelle Auclair „Auch du kannst glücklich sein“ - wird für sie zum Lebensmotto. Es ist rührend zu sehen, wie sie mit anderen, ziemlich unglücklichen Menschen, wie zum Beispiel einem Obdachlosen, umgeht. Sie ist für diese Menschen da, ohne aufdringlich zu sein und irgendetwas dafür zu erwarten. Genau das macht sie zu einem der sympathischsten Charaktere, von denen ich je gelesen habe. Robert dagegen mochte ich zunächst überhaupt nicht – er ist am Anfang aber auch wirklich ein Pechkeks (allerdings durchaus selbst verschuldet). Aber wie nicht anders zu erwarten, ändert er sich im Lauf der Erzählung natürlich und wird so nach und nach zu einem richtigen Schatz. Bleibt nur abzuwarten, ob sich Julia diesen Schatz angelt oder doch lieber weitere Jahre auf Traummann Jean wartet. Witzigerweise erinnert mich Julias Geschichte an eine andere, ganz alte Dreiecksgeschichte: Sagt euch „Die Zürcher Verlobung“ von Barbara Noack etwas? Dort verliebt sich Schriftstellerin Juliane in den charmanten schweizer Arzt Jean. Der dritte im Bunde ist „Büffel“, an den mich Robert irgendwie ein klitzekleines bisschen erinnert – auch wenn er wesentlich jünger ist. Sehr schön finde ich die starke Freundschaft zwischen Julia, Bernadette und Laura. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass solche Freundschaften eher schwierig sind. Vielleicht hätten wir uns damals genau das vornehmen sollen, was die drei Freundinnen sich geschworen haben: Wenn zwei alleine sind, nie über die Dritte zu reden. Zwar zicken sich die Drei ab und an auch ein wenig an, aber im Großen und Ganzen sind sie sich doch immer einig und halten zusammen. Zumindest, bis Robert in die WG einzieht. Kaum ist ein Hahn im Korb, drehen die Hühner etwas durch und es kommt zu Meinungsverschiedenheiten. Marie Adams hat schon unter ihrem Namen Daniela Nagel einige andere Bücher geschrieben, die ich selbst bisher leider noch nicht gelesen habe. Das werde ich aber sicher nachholen, denn dieses Buch hier gefällt mir sehr gut. Es gelingt der Autorin, eine traumhaft schöne Geschichte um Liebe und Freundschaft in der heutigen traurigen Realität unterzubringen. Fast erscheint mir „Das Café der guten Wünsche“ wie ein modernes Märchen mit einem zeitgemäßen Happyend. Mein Fazit: Wie oben erwähnt, ich liebe „Das Café der guten Wünsche“ und freue mich darauf, in Zukunft weitere Bücher von Marie Adams zu lesen. Dieses Buch erhält von mir 5 Lämpchen ohne Wenn und Aber, nicht mal mit kleinen Einschränkungen. Vom Anfang bis zum Schluss hat es mich verzaubert. Mein Tipp: Tasse Kaffee, Stückchen Kuchen, Kuscheldecke und ab aufs Sofa - genau richtig im Herbst.

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