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Rezension zu
Die Kirschvilla

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Villa, ein Kirschbaum, ein Fluch...

Von: Kathrinshome
05.10.2016

Hanna Caspian? Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nichts von dieser Autorin gehört – kein Wunder, denn hinter diesem Namen verbirgt sich eine andere deutsche Autorin, welche – wie ihre Geschichte – am Rhein zu Hause ist ;) Diese Verbindung zu Köln, dem „magischen“ Rhein und all den Menschen und der rheinischen Natur merkt man dem Roman auch an: Isabells Großmutter Pauline ist nahe Köln in einer alten Brauerei aufgewachsen. Überraschend hat sie nun dieses Anwesen geerbt, denn sie ist die letzte Überlebende der Familie Korte, welche in den 20igern durch Glücksspiel und einen gewieften Vater zu Wohlstand und eine alte Villa am Rheinufer kam. Dieser Roman nimmt uns nun auf zwei Zeitebenen in die Geschichte mit: einmal bleiben wir in der Gegenwart, erleben Großmutter Pauline, welche mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, Altes und Verlorengeglaubtes in Erinnerung bringt, Neues erfährt und zum Schluss fast an der ehemaligen und gegenwärtigen Geschichte zerbricht. Wir erleben die junge Isabell, welche ihrer Großmutter beisteht, dabei immer mehr der Faszination der Villa und deren Geschichte erliegt, einem Familienfluch nachgeht und sich dabei verliebt. Und wir gehen zurück in die Vergangenheit nach dem ersten Weltkrieg, erfahren aus 2 Tagebüchern und von Zeitzeugen anschaulich, wie scheinbar düster es in den Zwanzigern war, voller Gewalt, Armut und Leid – aber auch aufstrebend, wirtschaftlich wachsend und mit versteckten Plätzen voller Liebe und Leidenschaft... Dabei durchlebt die Familie Korte den wirtschaftlichen Aufstieg nach der Armut, einen grausamen Vater und sein schockierendes Ende, die aufkeimende Liebe, die nicht sein darf, versteckt wird und doch für immer erblüht... und letztendlich zum Zerfall der Familie führt. Ein Fluch? Hanna Caspian zeichnet ihre Geschichte mit einer wunderbaren Art, die ich sehr gerne gelesen habe. Sie findet die richtigen Worte, die Situationen bildlich darstellen und man fühlt sich als LeserIn schnell „dabei und mittendrin“. Für mich war die Kirschvilla kein Buch zum „Durchfliegen“, sondern zum Schmökern über mehrere Nachmittage – am besten mit einer Tasse Tee und bei trüben Herbstwetter ;) Wie nahe die Romangeschichte an der realen Vergangenheit dran ist, habe ich auch das ein oder andere Mal beim Lesen gemerkt, denn so manches hat mir meine Großmutter schon aus ihrer Kindheit erzählt. Daher fragt man sich am Ende des Romans: wo in Köln steht denn nun diese Kirschvilla? Dieses imposante Gebäude, welches ich mir aufgrund der Romanbeschreibung ein wenig anders vorstelle als das gezeigte Gebäude auf dem Buchcover... nun, diese Frage beantwortet die Autorin in ihrem Nachwort ;) und ich lasse als Schlusswort gerne meine uneingeschränkte Lese-Empfehlung da.

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