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Rezension zu
Die Launenhaftigkeit der Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Frau, ein Gemälde und eine bunte Geschichte

Von: Happy Booktime
24.09.2016

Es ist so schlicht und doch so hübsch. Ganz in Gold und Weiß gehalten, mit diesen barock anmutenden Schnörkeln. Ich bin großer Verfechter von schönen Schutzumschlägen, aber dieses Buch sieht ohne fast noch besonderer aus. Da ist es vollkommen mit einem schimmernden Goldton überzogen, der das darauf fallende Licht wunderschön bricht. Lediglich der Autorenname und der Titel des Buches sind in Weiß auf seinen Rücken gedruckt. Die deutsche Version des Covers gefällt mir sogar um Welten besser als die amerikanische, wobei diese schon mehr Hinweise auf die Thematik des Buches gibt, als das deutsche Buchcover mit dem Pinsel und der Farbpalette, die sich unter dem Titel befindet. Meinung In „Die Launenhaftigkeit der Liebe“ geht es um ein fiktives Gemälde mit selben Namen, das von einem realen Maler geschaffen wurde. Der Franzose Antoine Watteau malte zu Beginn des 18. Jahrhunderts Bilder einer neuen Gattung und in diesem Roman wird vorgegeben, das Titel gebende Stück wäre das erste seiner Art von Watteau, welches in vergangenen Jahrhunderten durch die Hände verschiedener Königshäuser und Päpste gegangen ist, bis es letztendlich lange Zeit für verschollen galt. Als Protagonistin Annie eben dieses Gemälde in einem Londoner Trödelladen entdeckt ahnt sie nicht, welchen Schatz sie da in der Hand hält. Erst als ihre Mutter sie dazu drängt sich nähr mit dem Bild zu befassen kommt sein Wert ans Licht. Als dieses dann in einer Auktion versteigert werden soll zieht es das „Who-is-Who“ auf das Spielbrett: Kunsthändler, Historiker, Exil-Russen und Menschen, die alles tun würden, damit ihr Familiengeheimnis, welches mit dem Bild verbunden ist nicht aufgedeckt wird. Neben der Geschichte um das Werk Watteau´s gibt es noch weitere Handlungsstränge, die eine große Rolle in diesem Buch spielen. So gibt es das Zerwürfnis mit der alkoholkranken Mutter, die Liebesgeschichte, die sich noch einen Platz gesichert hat und fast nebenbei fügen sich noch kunstgeschichtliche und kulinarische Ergänzungen in diese Verflechtung mit ein. So interessant ich auch diese verschiedenen Aspekte finde, so ist es mir an manchen Stellen doch etwas zu viel des guten, da ein Ereignis scheinbar das nächste jagt, was zwar auf der einen Seite keine Längen mit sich bringt, auf der anderen aber auch keine Pause von den vielen Eindrücken gibt. Noch dazu werden scheinbar einige dieser Handlungsstränge meiner Meinung nach nicht zu genüge auserzählt. Allerdings sind die einzelnen Punkte, besonders die künstlerischen und kulinarischen, wunderbar beschrieben. Man bekommt als Leser einen guten Eindruck von dem Gemälde, den Gerichten und erfährt so jedes Mal eine kleine Sinneswanderung. Der Schreibstil ist dem Buch angemessen gewählt. Nicht zu locker, aber auch nicht zu steif schreibt Rothschild die Geschichte nieder. Was mich in meinem Lesefluss allerdings anfangs sehr störte war das man zwischendurch immer wieder Passagen hat, die aus der Sicht des Gemäldes geschrieben wurden. Natürlich ist dies eine tolle Möglichkeit seinen Werdegang mitzuerleben und so auch einen Blick quasie „von außen“ auf die gegebene Situation zu werfen, dennoch passte das Bild mit Bewusstsein für mich in diese Art Roman nicht hinein. Fazit „Die Launenhaftigkeit der Liebe“ ist ein großartiges Buch, das neben der eigentlichen Geschichte viele lesenswerte Aspekte mit sich bringt. Ich hätte mir nur gewünscht, das die vielen Handlungen und Eindrücke durch einige Seiten mehr ein wenig entzerrt würden, kann es aber jedem empfehlen, der Interesse an Kunst oder Dramen – einfach an vielschichtigen Geschichten hat und gerne in bildhaften Beschreibungen schwelgt.

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