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Rezension zu
Asphaltseele

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Anders, aber ziemlich klasse!

Von: Nini
17.09.2016

"Asphaltseele" ist das Thrillerdebüt von Gregor Weber, der bisher anscheinend alles andere als ein langweiliges Leben geführt hat: Schauspieler, Soldat, Koch und Sachbuchautor und nun in den Gefilden der Unterhaltung unterwegs. Ein wenig irreführend finde ich, dass "Asphaltseele" im Hardcore-Bereich des Verlags erschienen ist, denn für reine Hardcore-Fans dürfte dieses Buch zu wenig martialisch und zu wenig blutbehaftet sein und so möglicherweise aufgrund einer falschen Zielgruppe zu wenig gewürdigt werden. Denn eines ist sicher: "Asphaltseele" ist anders. Nicht aufgrund von Ruben Rubeck, einem durchaus gelungenen Hauptprotagonisten, sondern aufgrund der Mischung eines etwas schnoddrigen Erzählstils, einer Hauptperson, die man zu unterschätzen neigt und einer sehr ernst zu nehmenden, mitunter verstörenden Hintergrundhandlung. Aber der Reihe nach: Ruben Rubeck bringt alle Voraussetzungen für einen guten Hauptprotagonisten mit: früher Soldat, jetzt Polizeibeamter ohne nennenswerte Ambitionen mit einer Vorliebe für Pilsbierchen und Roth-Händle, der seine Tage am Schreibtisch damit verbringt, sich auf den Abend in seiner Lieblingskneipe zu freuen. Dennoch darf man Ruben nicht unterschätzen, denn er hat was auf dem Kasten und wenn es drauf ankommt, lässt er sich kein X für ein U vormachen und weiß durchzugreifen, wie er mehrfach unter Beweis stellen muss. Beim Lesen habe ich mich anfangs an die Fernsehserie "Magnum" erinnert gefühlt, wo ja auch die Geschichte teilweise aus dem Off erzählt wird - so kam es mir hier auch vor: vorn sieht man, was geschieht, von hinten erzählt Ruben, wie es dazu kam. Im Hintergrund lauert, nicht nur bei Ruben, Kriegserfahrung: Kosovo, Afghanistan - eine verstörender als die andere, wenn man offenen Auges akzeptiert, was der Krieg teilweise aus Menschen macht. Der Lesefluss ist sehr gut, was anfangs vor allem am ungewöhnlichen Erzählstil und an der Neugier auf Ruben Rubeck liegt, im Verlauf der Handlung aber der reinen Spannung und Neugier auf die kommenden Ereignisse weicht. Mein einziger Kritikpunkt ist demnach auch, dass das Buch mit 240 Seiten viel zu schnell beendet war und ich hoffe inständig, dass wir Gregor Weber und gern auch Ruben Rubeck wieder lesen dürfen.

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