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Rezension zu
Der Name des Windes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Allergrößtes Lesevergnügen!

Von: Philip @ Book Walk
14.09.2016

Der Name des Windes ist der erste Teil einer sehr umfangreichen und fantastischen Trilogie, welche den Titel Die Königsmörder-Chronik trägt, aus der Feder vom US-amerikanischen Autoren Patrick Rothfuss stammt und in Deutschland in der Hobbit Presse von Klett-Cotta erschienen ist. Zentraler Charakter der Trilogie, von welcher bis dato zwei Romane (Der Name des Windes und Die Furcht des Weisen) veröffentlicht worden sind, ist der überaus talentierte Kvothe. Wie das Leben so spielt, ist dabei die zufällige Begegnung eines der begabtesten Chronisten seiner mit dem verehrten und gesuchten Kvothe ausschlaggebend für diese Geschichte, denn ohne dieses Treffen hätte es diese Chroniken nie gegeben. Innerhalb von drei Tagen erzählt Kvothe dem Chronisten sein ganzes Leben, weshalb die Titel auch einen Untertitel mit Tag 1-3 tragen. Dieses Aufeinandertreffen ist quasi der eigentliche Startschuss der Geschichte, welche als eine Art gigantische Biografie aufgezogen wird. Wie es sich für eine vernünftige Biografie gehört, beginnt man auch im ersten Band dieser Trilogie in der frühen Kindheit. So lernt man Kvothe, obwohl er mittlerweile ein bodenständiger erwachsener Mann geworden ist, auch als Kind kennen. Der junge Kvothe ist bereits seit seinen frühen Lebensjahren ein über alle Maßen talentierter und kluger Mensch, welcher seine Fähigkeiten kontinuierlich schärft und ausbaut. Als Kind einer Art Gauklertruppe reist er dabei durch die Lande, lernt das Schauspielhandwerk, seine Liebe zur Musik und das Lautenspiel und erhält durch einen Lehrmeister, eines sogenannten Arkanisten, zahlreiche vertiefende Einblicke in die Allgemeinbildung, in Sprachen und die Magie. Somit kann Kvothe sein Wissen in einem ersten Schritt kräftig aufstocken, was ihm im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder positiv zuspielt. Doch wie das Leben nun einmal so ist, bleibt auch der junge Kvothe nicht von Schicksalschlägen und Verlusten befreit, denn ihn trifft es ganz besonders hart, was ihn für viele Jahre komplett aus der Bahn wirft. Erst viele Jahre später kann er sich wieder aufraffen und sein Leben wieder in den Griff bekommen. Dabei kommt er seinem Ziel nicht nur kontinuierlich näher, sondern kann seinen Fähigkeiten zu einem enormen Schub verhelfen und eines der wohl wichtigsten Ereignisse seines Lebens geschieht, die Begegnung mit einer ganz besonderen Frau… Ohne mich nach der Lektüre des ersten Romans dieser Trilogie zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen behaupte ich einfach einmal an dieser Stelle, dass die Königsmörder-Chronik, beginnend mit dem Roman Der Name des Windes, mit das Beste ist, was die Fantasy-Welt in den letzten Jahren, wenn nicht sogar aller Zeiten, gesehen hat. Dabei stechen trotz des fantastisch angehauchten Genres die Fantasy-Elemente nur sehr dezent hervor. Natürlich gibt es diese, denn ohne Magie oder die Chandrian würde es diese Romanreihe nicht geben. Allerdings sind diese insgesamt angenehm zurückhaltend und tauchen nur sporadisch einmal auf. Der ganz klare Fokus dieser Romanreihe liegt auf dem gigantisch genialen Setting und den unfassbar autenthischen und starken Protagonisten. Ich kann mich nur an sehr wenige bis überhaupt keine Charaktere anderer Werke erinnern, die auch nur annähernd eine so komplexe Hintergrundgeschichte zugesprochen bekommen haben, wie es in Der Name des Windes geschehen ist. Und genau damit konnte dieser Roman bei mir punkten. Man erlebt von Kvothe viele bedeutende Ereignisse seines noch jungen Lebens und lernt ihn über die Jahre, die während der Geschichte vergehen, immer besser kennen. Man weiß, wie er tickt, was sein Antrieb ist und man lernt so besonders gut zu verstehen, weshalb er so handelt wie er handelt. Das er ab und zu übereifrig handelt und seine Kontrahenten überschätzt, machen ihn dabei nur umso sympathischer, da es zeigt, dass er trotz seiner großen Begabungen ein bodenständiger Mensch gebleiben ist, der lebt und lacht, liebt und trauert. Neben Kvothe können aber auch die vielen weiteren Charaktere durchweg überzeugen, wobei es mir Denna besonders angetan hat. Viele können mit ihr jaleider nichts anfangen und ich habe ab und zu auch nur den Kopf schütteln können und mich gefragt, was sie zu ihrer Entscheidung geführt hat. Sah mit Sicherheit in der Öffentlichkeit super aus, wenn ich da die ganze Zeit nur kopfschüttelnd gelesen hab. Aber nichtsdestotrotz ist Denna einfach so großartig,vor allem, weil sie einfach nicht perfekt ist. Ich habe absolut genug von diesen in den Himmel gelobten, überaus schönen Charakteren in Büchern. Einfach unrealistisch. Da ist Patrick Rothfuss einfach realistischer unterwegs, wodurch man sich mit allem besser identifizieren kann! Zum Schluss muss ich einfach auch noch auf das geniale Setting eingehen. Ich finde es so großartig, dass Patrick Rothfuss mit den Königsmörder-Chronik gleich zwei Geschichten kreiert hat, die nahtlos ineinander übergreifen. Das Hier und Jetzt und die Vergangenheit. Durch sogenannte Zwischenspiele wird man so gekonnt aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurückgeholt, dass man sich immer wieder wundert, wie tief man in diese Geschichte abdriften konnte ohne wirklich zu merken, dass das ja alles eigentlich nur noch eine Wiedergabe von Ereignissen ist. Super genial! Dabei kann die Handlung gar nicht mal mit vielen Kampfszenen o.ä. punkten sondern überzeugt mit der Charakterentwicklung und den vielen verschiedenen Schauplätzen, Herausforderungen und Begegnungen, derer sich Kvothe immer wieder stellen muss. Die Spannung wird durch das atemberaubende Leben des noch jungen Protagonisten aufrecht erhalten, wodurch die doch sehr stattlichen 860 Seiten dennoch wie im Flug vergehen und man als Leser gar nicht umhin kommt, mehr über diese Welt und das Leben des Kvothe in Erfahrung bringen zu wollen. Es warten noch viele spannende Abenteuer, Gefahren und Herausforderungen auf den Protagonisten und die vielen Rätsel, v.a. um seine vielen Schicksalsschläge, machen neugierig auf mehr. Die fantastischen Elemente, welche in Der Name des Windes angedeutet worden sind, werden vermutlich auch eine größere Rolle einnehmen. Wohin die Reise geht bleibt abzuwarten. Ich für meinen Teil kann aber in keinster Weise irgendwie angemessen darlegen, wie großartig dieses Werk ist. Diese Rezension soll auch keine einfache Buchbesprechung sein sondern eine Liebesgeschichte an dieses Werk. Ob Fantasyleser oder nicht, jeder Mensch sollte diese Reihe gelesen haben. Es gibt kaum etwas, das besser ist! Fazit zu Der Name des Windes Absolut genialer Weltenentwurf, grandiose Charaktere und trotz des imensen Umfangs zu keiner Zeit langatmig. Allergrößtes Lesevergnügen!

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