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Rezension zu
Das Spiel - Opfer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Spiele sind eröffnet

Von: Kerstin Thieme
29.08.2016

Die Familie Lambert – ein auch nach vielen Ehejahren noch sehr verliebtes Paar nebst 6jähriger Tochter und 4jährigem Sohn – ist zu einem Wochenendausflug an den idyllischen Crescent Lake unterwegs. Doch ihr geplantes Vergnügen entwickelt sich zum Albtraum, denn sie geraten ins Visier der Fanelli-Brüder, die ein anderes Verständnis von Vergnügen haben und sie als Statisten für ihre ganz besonderen Spiele auserkoren haben. Meine Meinung: „Das Spiel – Opfer“ ist der Auftakt der Spiel-Trilogie, die im November 2016 bzw. April 2017 ihre Fortsetzung findet. Mich hat das Buch wirklich von Beginn an gefesselt. Es fängt recht gemächlich an, aber bereits auf den ersten Seiten ist die dunkle Bedrohung, die über der Familie hängt, intensiv spürbar. Während es sich in der ersten Hälfte des Romans überwiegend um psychologische Folter handelt, geht es dann mit der Entführung der Familie so richtig zur Sache. Wobei ich es mir bei einem Heyne Hardcore fast noch schlimmer vorgestellt hätte. Von Laymon und Co. bin ich da schon anderes gewohnt gewesen. Das ist aber durchaus nicht negativ zu beurteilen. Vor allem findet der Autor hier eine gute Balance und überschreitet meine persönliche Schmerzgrenze – besonders was Kinder und Tiere betrifft – zu keiner Zeit. Selbst „normale“ Thrillerleser sollten hier keine Probleme bekommen. Das Ehepaar ist in seiner noch immer andauernden Verliebtheit eigentlich ganz süß, allerdings wird darauf ein wenig zu sehr rumgeritten. Am Ende nervt es einfach nur noch mit den ständigen Neckereien und Verlangen nacheinander. Ob der Autor hier einen besonderen Kontrast zu den Brüdern schaffen wollte, sei dahingestellt. Dass diese gehörig neben der Spur laufen, sollte jedem aber auch so klar werden. Da hätte etwas mehr normaleres Verhalten nicht geschadet. Ja, die Antagonisten wären also die Fanelli-Brüder. Die sind nun keine übermäßige Offenbarung. Während der eine nur mit dem Genital denkt, hält sich der andere für besonders schlau. Da wirkt ihre Inszenierung dann fast etwas einfallslos und uninspiriert. Natürlich macht es aber Spaß, ihre Denkweisen zu hinterfragen und auch die Sprünge in die Vergangenheit der beiden fügen sich gut ins Ganze. Durch die ständigen Wechsel zwischen der Familie und den Brüdern und oft sehr kurzen Kapiteln mit teilweise bösen Cliffhangern entwickelt sich ein ordentliches Tempo und der Showdown am Ende machte es quasi unmöglich, das Buch zur Seite zu legen. Ganz zum Schluss gibt es noch einen kleinen Schlenker, der perfekt zum Genre passt und bei dem man ein Lächeln nicht verhindern kann. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzungen und bin gespannt, was der Autor da noch aus dem Hut zaubern wird. „Das Spiel – Opfer“ bietet solide Thriller-Kost, bei der die Spannung stetig zunimmt, um in einem blutigen Finale eine Auflösung zu finden, die alle Seiten zufriedenstellen sollte.

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