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Rezension zu
Elanus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überraschend auf mehreren Ebenen

Von: Gwees Bücherwelt
27.08.2016

Meinung: Das Cover ist sehr abstrakt gehalten, lässt aber die Thematik bereits erahnen. Generell gefällt es mir von meinen bisher rezensierten Büchern der Autorin optisch am besten, auch wenn es das unauffälligste ist. Das Hörbuch hat eine Papphülle, die ich persönlich sehr mag, da sie nicht so leicht kaputt gehen. Enthalten ist eine CD mit 122 Tracks, bei denen angegeben ist, welche Kapitel sie umfassen. Die Kurzbeschreibung ist sehr vage gehalten, aber trifft dennoch den Nagel auf den Kopf. Generell hatte ich mir erst etwas ganz anderes vorgestellt, aber die eher offene Beschreibung passt zur Geschichte. Mit „Elanus“ setzt sich Poznanski wieder einmal mit einem hochaktuellen Thema auseinander: Überwachung. Im Mittelpunkt der Handlung steht Jona, ein Junge, der intelligenter ist als vielleicht klug für ihn wäre. Trotz seiner jungen 17 Jahre hat er bereits eine Drohne entwickelt, mit der er jeden überwachen kann, dessen Handynummer er besitzt: Elanus. Doch als Jona sein Studium an der Universität beginnt, stolpert er in eine Sache rein, die zu groß für ihn ist. Anfangs fällt es etwas schwer in den Roman rein zu finden, was aber weniger an der Handlung als an dem Protagonisten liegt. Dazu gleich noch mehr. Der Roman ist sehr fesselnd und lässt einen ab einem bestimmten Moment nicht mehr los. Dabei muss man sagen, dass Anfang und Ende des Romans nicht unterschiedlicher sein könnten und ich persönlich hätte nie mit den Geschehnissen gerechnet. Poznanski schafft hier wie immer ein undurchsichtiges Werk, das überrascht und fasziniert. Vor allem Action und Spannung ist hier wieder geboten und man fiebert bei diesem Detektivthriller auf jeder Seite mit, was genau hinter den Ereignissen stecken könnte. Wenn man die Augen offen hält, könnte man sogar auf die Auflösung kommen, aber generell muss man sagen, dass der Handlungsstrang wieder raffiniert verwoben wurde und die Spannung bis zum Ende anhält. Die Auflösung fand ich im Vergleich zum Rest des Romans allerdings ein bisschen langweilig, aber dennoch gut geschrieben und das Ende ließ mich an einigen Stellen sogar erschaudern. Auch gibt es hier wieder eine zarte Liebesgeschichte, die mich bisher von allen Romanen der Autorin bisher am besten überzeugen konnte. Jona ist ein Charakter, mit dem man erst nicht wirklich warm wird. Das liegt daran, dass er ein besserwisserischer Neunmalklug ist, der sich gern in den Mittelpunkt drängt und sich sozial sehr schwer tut. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und er versucht auch sich zu bessern, aber gerade anfangs ist er kein netter Zeitgenosse. Das ist allerdings Absicht und unterstreicht damit kritisch auch nochmal Jonas Hobby, seine Drohne Elanus anderen Leuten nach spionieren zu lassen. Weitgehend waren die wenigsten Charaktere wirklich sympathisch – wie es mir auch schon bei ihren anderen Romanen ergangen ist – aber dafür wieder überwiegend gut ausgearbeitet. Jeder hat seine Macken, die ihm Persönlichkeit einhauchen. Manchmal ist es vielleicht etwas zu gut gemeint, aber alles in Allem waren die Charaktere sehr glaubwürdig, auch wenn man über die meisten leider nicht viel erfährt. Jens Wawrczeck hat mich von der ersten Minute an in den Bann gezogen. Er schafft es, die Geschichte wunderbar zu vermitteln und darin einzutauchen. Dabei hilft ihm zweifelsohne seine jahrelange Erfahrung, die man dem Sprecher anhört. Vor allem die Dialoge hat er sehr gut umgesetzt. Selbst Akzente hat Wawrczeck wie selbstverständlich eingebunden. Der Schreibstil an sich ist wieder typisch für die Autorin gehalten und dementsprechend sehr auf Handlung fokussiert, wodurch man alles genau vor Augen hat. Vor allem diese Lebendigkeit in der Erzählung hilft dabei sich alles genau vorstellen zu können. Bis zur letzten Seite hin hat mir an diesem Roman etwas gefehlt. Es ist ein gutes Werk geworden, aber wenn ich an die Vorgänger der Autorin zurückdenke, kann es nicht mithalten. Das Ende ist nicht wie sonst ein Knall, sondern eher ein leises Puffen. Es ist durchaus gut umgesetzt, aber irgendwie fehlte das gewisse Etwas. Als wäre Poznanski nichts mehr eingefallen. Dabei beweist sie mit ihren anderen Romanen, dass sie durchaus besser schreiben kann. Auch der Anfang war zäh und es dauerte lange bis die Geschichte endlich ins Rollen kam, auch wenn die Einleitung nötig war, um die späteren Geschehnisse zu erklären. Generell fand ich, dass viel Potenzial verschwendet wurde. Dennoch konnte mich der Roman im Gesamten wieder überzeugen und hat mich dazu veranlasst das Hörbuch in einem Rutsch durch zu hören. Fazit: „Elanus“ ist vielleicht nicht das stärkste Buch der Autorin, aber rollt die Themen „Überwachung“ und „Drohnen“ auf originelle Art auf und schreibt letztendlich eine Geschichte, mit der man anfangs nicht gerechnet hätte. Der Sprecher Jens Wawrczeck macht dieses Hörbuch auf jeden Fall zu einem ganz besonderen Hörvergnügen. Gesamt: 4/5 Inhalt: 4/5 Charaktere: 4/5 Sprecher: 5/5 Hörspaß: 4/5

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