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Rezension zu
Das Spiel - Opfer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Das Spiel - Opfer" von Jeff Menapace

Von: Nelly
07.08.2016

Was Bücher angeht, mag ich es gerne blutig. Ein guter Thriller muss mich so richtig zum Gruseln bringen und sollte zusätzlich auch noch eine ordentliche Story aufweisen. Viele Autoren in diesem Genre schaffen meist nur eines von beiden. Entweder die Geschichte weist lediglich viel Brutalität und Grauen auf, ohne einen wirklich gut durchdachten Hintergrund zu haben. Oder die Story an sich ist klasse, nur so recht ins Gruseln komme ich nie. Jeff Menapace hatte nun wohl die Intention, beides zu verwirklichen. Nur gelungen ist es ihm leider nicht… Der Inhalt Am idyllischen Crescent Lake im amerikanischen Hinterland ist die Welt noch in Ordnung. Vor der Kulisse des malerischen Sees findet sich in wild-romantischer Umgebung eine Siedlung von Ferienhütten. Hier will die Familie Lambert ihr Wochenende verbringen: Mit Fischen, Barbecue und Freizeitspielen. Auch die beiden Farelli-Brüder haben sich zum See aufgemacht. Auch sie möchten das Wochenende genießen. Auf ihre Art. Mit Spielen. Bösen Spielen. Und ihre Mitspieler haben sie schon auserkoren … [ Quelle: Heyne ] Die Geschichte Familie Lambert möchte das Wochenende am idyllischen Crescent Lake verbringen. Doch schon auf der Fahrt dorthin passieren eigenartige Dinge. An einer Tankstelle treffen sie auf einen Mann, der sich ziemlich komisch benimmt. Auch am See angekommen, nehmen die kuriosen Geschehnisse nicht ab. Amy wird beim Einkaufen im Supermarkt von einem dubiosen Mann bedrängt, im Angelkasten findet sich plötzlich ein abgeschnittener Finger und die Familie fühlt sich beobachtet. Das alles nehmen die Lamperts lediglich für unglückliche Zufälle. Doch was sie nicht wissen: sie schweben in tödliche Gefahr. Schon als ich den Klappentext gelesen hatte, fühlte ich mich unglaublich an die „Saw“-Filme erinnert. Dieses „Ich will ein Spiel spielen“ hat wahrscheinlich nicht nur mir den Schlaf geraubt. Und obwohl ich bei solchen Filmen eine echte Sissi bin, fand ich da doch die Hintergrundgeschichte richtig gut. Auf ähnliches habe ich auch bei Das Spiel – Opfer gehofft. Doch die fand ich ehrlich gesagt ziemlich lasch. Die Fanelli-Brüder, bei denen recht schnell klar wird, dass sie beide nicht ganz dicht sind, bekommen zwar eine Erklärung für ihr Verhalten aufgedrückt. Doch so ganz überzeugt hat es mich nicht. Die Charaktere Wie nicht anders zu erwarten war stehen sich hier zwei gegensätzliche Seite entgegen. Die unschuldige Familie gegen die dunkle Seite der Macht..äähh.. gegen die Verbrecher. Familie Lambert besteht aus Vater, Mutter und zwei Kindern. Das Ehepaar ist auch nach 12 Jahre noch unglaublich glücklich miteinander. Sollte an sich ein positiver Aspekt sein, war es aber nicht. Die erste Hälfte des Buches geht es um kaum etwas anderes als darum, wiiiiie glücklich die beiden miteinander sind. Ständig turteln sie miteinander, necken sich gegenseitig und natürlich wird ausgiebig darauf hingewiesen, wie toll doch ihr Sexleben ist. Und das noch nach 12 Jahren Ehe (man kann es wohl nicht oft genug sagen). Es war anstrengend und da es sich so ewig in die Länge gezogen hat, war es auch unglaublich langweilig. Ehrlich gesagt lag meine Hoffnung aber auch eher auf den bösen Buben. Der Klappentext verspricht ein Duo, das mit seinen Opfern ein Spiel spielt. Doch tatsächlich sind sie nichts anderes als durchschnittlich gestörte Killer. Vom Spiel hab ich nicht viel bemerkt. Ich hatte mir da viel mehr Raffinesse gewünscht, doch eigentlich stalkern sie der Familie etwas hinterher und bringen sie dann ganz „herkömmlich“ in ihre Gewalt. Auch die Gestaltung der Brüder war da nichts außergewöhnliches. Das einzig Außergewöhnliche an ihnen ist, dass sie sich selbst dafür halten. Der Schreibstil Jeff Menapaces Schreibtstil war leider gar nicht meins. Der Aufbau der Buches war der Spannung gar nicht zuträglich. Zwar sind die Kapitel recht kurz gehalten, was ich persönlich ja sehr mag. Allerdings beschäftigt sich die erste Hälfte davon eben nur mit den Umständen und Charakteren. Die Story steckt etwas fest und hatte rechte Startschwierigkeiten. Mir kam es so vor, als hätte der Autor kein gutes Händchen fürs Timing gehabt. Denn auch die Entführung an sich zog sich hin. Ich meine: ich hatte ja erwartet, dass die Familie in Gefangenschaft kommt. Doch ich hatte mit mehr gerechnet, als den immer gleichen Dialogen. Der ganze Spannungsbogen blieb auf einer Geraden stecken. Die ganze Geschichte dümpelt so vor sich hin, ohne so richtig in die Puschen zu kommen. Ein weiterer Punkt auf meiner Mängelliste war die Authenzität. Gerade die Beziehung des Lambert-Ehepaars wurde so gekünstelt dargestellt, dass ich es Menapace einfach nicht mehr abgenommen habe. So redet doch kein Mensch… Das Ende Nun ja, also die Auflösung der Geschichte… Das Ende, wie ich gedacht hatte, kommt schon recht früh und ich habe mich ehrlich gefragt, was da jetzt noch 40 Seiten lang kommen soll. Nachdem sich die Geschichte im Mittelteil etwas gefangen hatte, schlug sie nun wieder ins Langweilige ab. Das Positive: an Saw hat mich die Geschichte nicht mehr erinnert. Das Negative: nun dachte ich, ich lese Friedhof der Kuscheltiere. So richtig rund ist es also auch zum Schluss hin nicht so wirklich gelaufen. Hinzu kommt, dass der Autor viel zu viele Hinweise fallen ließ und das Ende damit keine wirkliche Überraschung mehr war. Große Lust auf Band 2 habe ich bisher daher leider noch nicht… Mein Fazit Das Spiel – Opfer hat viel versprochen, aber nur wenig gehalten. Ein richtiges Spiel hab ich vergeblich gesucht. Und auch der Aufbau der Story war meiner Meinung nach etwas kontraproduktiv. Die Charaktere wurden dermaßen überspitzt dargestellt, dass es einfach nur noch lästig war. Alles in allem hab ich mich sehr durch das Buch durchquälen müssen. Ob Band 2 Rache, der am 14.11.2016 erscheint, eine Chance bekommt, muss ich mir noch überlegen. Dabei wäre da soviel Potenzial gewesen.

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