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Rezension zu
Das Spiel - Opfer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Idylle am See? Von wegen!

Von: Denise
31.07.2016

Patrick und Amy sind mit ihren Kindern Carrie und Caleb auf dem Weg zum Crescent Lake um ein paar schöne Tage am Wasser zu genießen. Schon auf der Hinfahrt ereignet sich so manch komischer Zufall, der die beiden Eltern komisch, aber nicht weiter tragisch vorkommt. Am See angekommen häufen sich die Ereignisse, die jedem einen Schauer über den Rücken jagen. Denn wie soll man mit zwei Brüdern umgehen, deren Spaß sich aus dem Schmerz anderer speist? „Das Spiel – Opfer“ ist der Auftakt zur Trilogie von Jeff Menapace und hat mir sehr gut gefallen. Der Autor schürt mit unterschwelligen Horrorelementen die Angst seiner Leser und lässt diese fast ins Unermessliche steigen. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man großteilig der kleinen Familie und ihrem Ferientrip. In wenigen Kapiteln kommen auch die beiden Brüder Arty und Jim, deren Absichten weder idyllisch noch ferienfreundlich sind, sondern einfach nur auf Schmerz und perfiden Spaß beruhen. Mir hat besonders gut gefallen, dass Jeff Menapace den Horror nicht mit dem Vorschlaghammer serviert, sondern unterschwellig Stück für Stück seinen Figuren und seinen Lesern näher bringt. Ich habe mich beim Lesen teilweise an den Film „Freitag der 13.“ erinnert gefühlt. Und das im vollkommen positiven Sinne. Die Figuren sind toll und für ein Horrorbuch fast schon untypisch tiefgründig beschrieben. Der Autor stellt die Familie so wundervoll normal und herzlich vor, dass man am liebsten direkt mit an den See fahren möchte. Gerade Patrick und Amy sprühen vor Liebe, Humor und der richtigen Portion Skepsis, als die ersten schrägen Dinge passieren. Auch die beiden Farnelli-Brüder Arty und Jim bekommen von Jeff Menapace eine menschliche Seite. Das war für mich außergewöhnlich. Denn normalerweise werden solche Täter wenig charakterisiert und schon gar nicht menschlich gezeigt. Toll! Die Story an sich ist spannend und ruhig erzählt. Jeff Menapace schildert die Geschehnisse sehr unaufgeregt, egal wie perfide und blutig es wird. Dieser Gegensatz machte für mich den Spaß am Lesen aus. Je weiter der Roman voranschritt, desto mehr kam leider auch etwas zum Vorschein, was ich befürchtet hatte: „Das Spiel“ orientiert sich sehr an den Horrorklassikern. Für mich persönlich nicht dramatisch, aber der große neue Wurf in der Horrorgeschichtenerzählung ist das Werk nicht. Dazu verwendet der bekennende Horrorfan einfach zu viele bekannte Elemente. Schade eigentlich, denn dass er kreativ ist, beweist er zum Ende hin. Das Finale ist rund und passend zum gesamten Buch. Mich hat der letzte Abschnitt im letzten Kapitel stark überrascht und ich freue mich auf den zweiten Teil. Denn Jeff Menapace verspricht mit den letzten Zeilen eine spannende und zugleich verstörende Fortsetzung. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Mit ruhigem, aber dennoch spannenden Ton und Beschreibungen, die zwar blutig, aber nicht zu detailliert sind, hatte Jeff Menapace mich schnell in seinen Bann gezogen. Fazit: ein solider, aber nicht außergewöhnlicher Horrorroman. Dennoch für einen tollen Nachmittag geeignet.

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