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Rezension zu
Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Black Rabbit Hall [Hörbuchrezension]

Von: Chochi Rain
28.07.2016

Der Geruch nach Bienenwachs, das Summen des Globusses, der Geschmack der Vergangenheit, salzig, köstlich auf der Zungenspitze – das ist Black Rabbit Hall. Amber freut sich das ganze Jahr auf die Sommermonate, die ihre Familie in ihrem Landsitz in Cornwall verbringen wird. Hier wo sich die Familie nie so richtig voneinander entfernt und ihr Zwillingsbruder immer in ihrer Nähe ist. Für ein paar Wochen gibt es keine Nanny, die ihr sagt wie sie sich zu verhalten hat und für einen kurzen Moment kann sie sich wie das Kind fühlen, was sie gerade aufhört zu sein. Doch nach einem erschütternden Unfall verändert sich alles im Leben der vier Geschwister und nichts scheint jemals wieder genauso zu sein, wie es einmal war. Die Luft liegt voller Geheimnisse und Erinnerungen über die niemals jemand spricht. Black Rabbit Hall ist der erste Roman von Eve Chase. In bedachten, atmosphärischen Worten beschreibt sie das Leben Ambers, ihre Erlebnisse und deren Auswirkungen. Dabei wirkt die Geschichte wie ein sich zurücksehnen in alte Zeiten. Denn nicht nur muss Amber mit dem Wandel innerhalb ihrer Familie zurechtkommen und gleichzeitig Erwachsen werden, der Roman – bzw. das dazugehörige Hörbuch – spielen in einer Zeit der Veränderungen. Angesiedelt in den 1960er-Jahren findet auch ein Wandel in der Gesellschaft statt. Viele andere Familien haben ihre Familiensitze bereits aufgegeben oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Und auch Amber fragt sich wie lange ihre Familie weiter ein Leben führen kann, welches den alten Traditionen gewidmet ist, und sich dabei immer weiter von der modernen Welt entfernt. Eingefasst wird diese Handlung von der Geschichte rund um Lorna und ihrem Verlobten Jon, die Jahrzehnte später das verlassen aussehende Gebäude finden, welches alle Menschen nur als Black Rabbit Hall bezeichnen. In diesen alten Gemäuern voller Geschichten möchte sie ihre Hochzeit feiern. Um mehr über das Haus zu erfahren begibt sie sich auf eine Reise, die endlich den Schleier der Vergangenheit lüften soll. Gut zu folgende Stimme, störende Rahmenhandlung Wie sich aus dem Titel bereits ableiten lässt habe ich nicht den Roman gelesen, sondern stattdessen das Hörbuch, gelesen von Anna Thalbach, angehört. Das Hörbuch ist, genauso wie die deutsche Fassung des Romans, in diesem Jahr erschienen. Mit einer Laufzeit von gut sieben Stunden handelt es sich um eine gekürzte Fassung des Romans, der gut 400 Seiten umfasst. Die Stimme von Anna Thalbach ist sehr klar und man kann ihr gut in ihrer Erzählung folgen. Sie schafft es nur durch ihre Worte eine Grundspannung aufzubauen, mit der man ihr an den Lippen hängt. Einziger Punktabzug hier: Anna Thalbach imitiert Kinder auf eine wirklich absurd nervende Art und Weise. Ihre Stimme wird seltsam quäkig, unangenehm und erweckt den Eindruck von wirklich anstrengenden Kindern, die man wirklich nicht in seiner Nähe wissen möchte. Besonders während einer Beerdigungsszene wirkt dies mehr als nur unpassend, denn den Kindern scheint – wenn man der Geschichte folgt – durchaus klar zu sein, in welcher Situation sie sich befinden. Ein weiterer Störfaktor dieses Hörbuchs, der nichts mit Frau Thalbach zu tun hat, ist die sonderbare Rahmenhandlung. Lorna ist besessen davon die perfekte Hochzeit auszurichten und muss dafür nicht irgendeinen Veranstaltungsort finden, sondern am besten ein Schloss. Und wenn dies bedeutet Urlaub zu nehmen, durchs halbe Land zu reisen und dem eigenen Verlobten ziemlich auf die Nerven zu gehen, so ist dies eben der Preis, den man für eine perfekte Hochzeit zahlen muss. Vielleicht ist Lorna im Roman weniger anstrengend, aber wenn es nach mir gehen würde, könnte man ihre komplette Handlung wegstreichen. Sie ist das Klischee der hysterischen Braut. In ihrer fast schon unaufmerksamen Art, stolpert sie ein wenig in der Vergangenheit herum, interessiert sich dabei jedoch eher für sich selbst. Ganz anders Amber, die eine wirklich spannende Figur ist, der man gerne beim Erwachsen werden zuhört und deren Schicksal tatsächlich kein leichtes ist. Dennoch wirkt sie in den 60er-Jahren etwas deplatziert, so als müsste ihre Handlung etwa 100 Jahre früher spielen. Sicherlich wird dies auch immer wieder thematisiert, aber die Handlung voller Sommerresidenzen, Jagden und Pelzmänteln, hätte sicherlich gut in eine andere Zeit gepasst. Kurzweiliges Hörbuch mit leichten Schwierigkeiten Alles in allem ist das Hörbuch zu Black Rabbit Hall deutlich gelungen. Anna Thalbach kann man sehr gut zuhören und es macht Spaß sich von ihr die Geschichte „vorlesen“ zu lassen. Auch die Hörbuchregie hat einen guten Job gemacht. Obwohl es sich um die gekürzte Fassung des Romans handelt wirkt es nicht so, als würde man Handlung verpassen oder als gäbe es Lücken innerhalb der Geschichte. Dennoch packt mich die Handlung an sich nicht ganz. Ja, die Geschichte um Amber und ihre Familie ist sehr spannend und sie ist eine tolle Protagonistin, jedoch wird ihre Handlung von Lorna, der sonderbaren Verlobten, überschattet und eingerahmt. Würde die Geschichte sich nur um Amber drehen, würde ich den Roman sicherlich um einiges interessanter finden. So wird die wirklich gute Handlung immer wieder durch eine sehr mäßige unterbrochen, die die Geschichte auch einfach nicht braucht. Es benötigt keinem Anlass um über Ambers Leben und die Sommer auf Black Rabbit Hall zu berichten. Somit bekommt das Hörbuch leider nur 2,5 Sterne von mir. Black Rabbit Hall | Hörbuch | 7 h 13 min | Random House Audio

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