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Rezension zu
Das Versprechen der Schwestern

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überlege gut, ob Du dunklen Familiengeheimnissen auf den Grund gehen möchtest! Gut ausgedachte Story, aber leider sehr blasse Akteure, die mich nicht berühren oder zumindest ansatzweise in ihren Bann ziehen konnten. Schade!

Von: Happy-End-Buecher.de Nicole
25.07.2016

Oliver Gordon, ist der Spross einer Spanierin und eines Engländers. Nachdem er seine große Liebe verloren hat, hält ihn nichts mehr in England, selbst sein Vater nicht und so begibt er sich nach Spanien, wo ihm eine Villa gehört, die einst über den Besitz seiner verstorbenen Mutter an ihn überging. Oliver plant dort ein Hotel einzurichten und die Umbauarbeiten sind auch bereits in vollem Gange, als er in Spanien eintrifft. Doch der Anruf des Bauleiters lässt ihn aus allen Wolken fallen. Bei den Renovierungsarbeiten wurde ein Babyleiche im Keller, innerhalb einer Zwischenwand gefunden und das ruft sogleich die Polizei auf den Plan. Oliver wird verhört, doch es stellt sich heraus, dass die Babyleiche schon seit mindestens 60 Jahren dort gelegen haben muss. Als die Geschichte um die gefundene Babyleiche in der Öffentlichkeit publik wird, wird kurz darauf ein ortsansässiger Fischer erschossen aufgefunden. In seinem Besitz befanden sich zahlreiche Zeitungsausschnitte, die sich mit dem Tod des Babys beschäftigten und so vermuten die Ermittler schnell einen Zusammenhang zwischen dem Mord an dem Fischer und dem Rätsel um die aufgefundene Babyleiche. Und wieder gerät Oliver ins Visier der Polizei und so beschließt er, selbst Licht ins Dunkel zu bringen und in eigener Sache zu ermitteln. Dabei erfährt er jedoch einiges über seine Familie, das ihn bestürzt und verwirrt… Sommer 1936: Das Schicksal einer Familie, die in recht bescheidenen Verhältnissen lebt, ist besiegelt, als sie sich während des erbittert tosenden Bürgerkriegs in eine Höhle flüchten wollen und von einer abgeworfenen Bombe aufgehalten werden. Für die Mutter und den jüngsten Sohn kommt jede Hilfe zu spät und die Töchter, Clara und Jana müssen alles mit ansehen, was sie für ihren weiteren Lebensweg prägt. Ihr Vater, nun Witwer, schickt die Töchter und den ältesten Sohn wenig später, getrennt voneinander zu Verwandten in Nachbarorte. Dort sollen sie auf andere Gedanken kommen und ausgebildet werden. Besonders Clara trifft die Entscheidung ihres Vaters hart, die Familie in alle Winde zu schicken. Zu gerne hätte sie sich weiterhin um ihre Geschwister gekümmert… Ich habe eine Schwäche für Romane, in denen von den Romanhelden/Heldinnen dunkle Familiengeheimnisse gelüftet werden müssen und so fiel mir dann auch María Oruñas Roman „Das Versprechen der Schwestern“ , ins Auge. Auf 472 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte einer Familie, berichtet über tragische Ereignisse, die gewisse Akteure dermaßen prägten, dass sie entweder seelisch daran zerbrachen oder aber zu gewissenlosen Monstern wurden. Vergangenheitsgeschehnisse und die der Gegenwart werden im Wechsel erzählt. Während Oliver im Handlungsstrang der Gegenwart im Fokus steht, bekommt man die Erlebnisse der Vergangenheit aus Sicht eines neutralen Erzählers dargeboten. Die Autorin hat durchaus einen eingängigen Schreibstil und die geschilderten Kriegserlebnisse lassen einen natürlich nicht kalt, doch darüber hinaus, hat mich der Roman und deren Figuren leider nicht so sehr in seinen Bann ziehen können, wie ich es mir gewünscht hätte. Zum einen liegt es daran, dass die Figuren des Handlungsstrangs der in der Vergangenheit angesiedelt ist, einfach zu blass bleiben. Die Autorin mag zwar auf äußerliche Attribute und persönliche Einstellungen eingehen, doch darüber hinaus, bietet sie dem Leser leider nicht viele aussagekräftige oder berührende Dialoge. Wenn Luis zum wiederholten Male erwähnt, dass er es liebt, Jana wütend zu sehen, weil sie dann besonders schön aussieht, wünscht man sich spätestens zumindest einen spannenden Handlungsstrang rund um Oliver in der Gegenwart. Auch die Entscheidung, Janas und Claras Werdegang auf solch nüchterne Art und Weise durch einen scheinbar neutralen Erzähler darzubieten, der sich an diverse Leser wendet, fand ich etwas unglücklich, da die Story über weite Strecken halt daher nur wie eine trockene Nacherzählung wirkt. Auch der Krimiplot in der Gegenwart hat mich sehr enttäuscht. Die Protagonisten drückten sich stellenweise sehr gewöhnlich aus; selbst Oliver neigte zwischenzeitlich zu prolligen Ausdrücken und wirkte vom Verhalten her eher wie ein Teenager, denn wie ein erwachsener Mann. Auch die ihm auf den Leib geschriebene Liebesgeschichte, konnte mich nicht berühren, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tat. Die Dialoge zwischen den Polizeibeamten empfand ich ebenfalls als viel zu steril und steif dargeboten und so schlich sich sehr schnell Langeweile beim Lesen bei mir ein. Zwei Punkte vergebe ich lediglich für die Idee des Romans, für die akribische Hintergrundrecherche bezüglich des Bürgerkriegs und den ansonsten eingängigen Schreibstil. Kurz gefasst: Überlege gut, ob Du dunklen Familiengeheimnissen auf den Grund gehen möchtest! Gut ausgedachte Story, aber leider sehr blasse Akteure, die mich nicht berühren oder zumindest ansatzweise in ihren Bann ziehen konnten. Schade!

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