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Rezension zu
Das fremde Mädchen

Ein wahrlich vielseitiges Buch

Von: diebecca
01.07.2016

Das fremde Mädchen von Katherine Webb. Rachel stellt sich als neue Gesellschafterin am Landsdown Crescent vor und begegnet dem zurückgezogenen Jonathan. Dunkle Erinnerungen quälen ihn, aber sie fühlt sich dennoch von ihm angezogen. Seine einstige große Liebe verlor er ünter mysteriösen Umständen. Welches Geheimnis verbindet Rachel mit dieser jungen Frau? Immer tiefer gerät sie in eine Spurensuche. Cover und Titel passen zusammen, sagen aber erstmal nicht wirklich viel über das Buch aus. Das Cover hat schöne Farben. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und ist passend zum 19. Jahrhundert, in dem das Buch spielt. Es ist sehr detailliert beschrieben, oft ist das auch gut, um die Zusammenhänge begreifen zu können, ab und zu finde ich es etwas zu detailliert. Das Buch erzählt abwechselnd zwei Zeitstränge, was wie ich finde, sehr gut umgesetzt ist, da sich die Geschichte so aus Aktuellem und Vergangenem und Erzähltem zusammen setzt. Es ist wirklich spannend, was man auf welche Art und Weise erfährt und es dann wiederum neue Fragen aufwirft, die man dann wieder anders beantwortet bekommt. Insgesamt wird die Spannung auf einem ziemlich hohen Level gehalten, wobei sie sich gegen Ende kontinuierlich steigert. Die Personen sind sehr gut dargestellt, wie ich finde. Rachel war mir gleich sympathisch, in ihrem Versuch, das Leben vernünftig anzugehen und ihrer Neugier, die sie doch immer wieder zu Dingen verleitet hat, die nicht ganz vernünftig waren. Rachel, die einen Mann aus Vernunft geheiratet hat und dann doch nicht glücklich war in der Ehe. Es wird einem wieder mal bewusst, wie anders eine Ehe damals war, der Mann, der zu bestimmen hatte, was die Frau zu tun und zu lassen hatte. Die Frau, die ihrem Mann, wann immer er wollte, zum Sex zur Verfügung stehen musste. Jonathan, den man erst nur aggressiv und zurückgezogen kennen lernt, dann aber nach und nach erfährt, warum er so geworden ist und dass er eigentlich ein ganz normaler Mensch ist, der durch seine Erlebnisse im Krieg gezeichnet ist. Es werden hier viele Erlebnisse aus dem Krieg geschildert, die einem eine Gänsehaut hinterlassen. Starling, das Hausmädchen, das heimatlos als kleines Mädchen auf einmal im Hof stand und wie eine Schwester aufgenommen wurde. Ein ganz wichtiges Thema ist auch die Familie. Im einen Fall, die Familie, die man geliebt hat und verloren hat. Im anderen Fall hat man erfahren, dass man von seiner Familie ein Leben lang belogen wurde. Ein ebenso großes Thema ist die Liebe. Die Liebe, die nicht sein darf, die einseitige Liebe, die heimliche Liebe. Die Schere zwischen arm und reich wird sehr deutlich. Der Adel mit seinen Bediensteten, denen es oftmals besser geht, als Menschen, die nur von der Hand in den Mund leben. Auch das gesellschaftliche Leben von damals kann man sich jetzt ein wenig vorstellen. Zum Beispiel ein Ball, bei dem sich die Menschen treffen und unterhalten und fröhlich sind, da sie ihrem Alltag kurzzeitig entfliehen können. Ein wahrlich vielseitiges Buch. Eine eindeutige Empfehlung für Liebhaber von historischen Romanen.

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