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Rezension zu
Provenzalische Intrige

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wohlfühlkrimi mit dem Flair der herrlichen französischen Provence

Von: Lesen ist
04.06.2016

Im Prolog erleben wir, wie Paulette Simonet in ihrer Seiferei bedrängt wird. Sie hat ihre eigene Kosmetikfirma und stellt auch Seife her. Nun wird sie an einen der Kessel gedrückt und ihr Kopf über den dampfenden Kessel gehalten. Sie hofft auf Hilfe und hört ganz unverhofft eine Stimme, die ihr bekannt vorkommt. Sie fleht schwach um Hilfe, aber es ist zu spät. Etwas prallt gegen ihren Rücken und sie verliert den Halt. Ihr letzter Gedanke, bevor sie in die brodelnde Seifenmasse fällt, gilt ihren Sohn Mathéo. Pierre Durand ist in Avignon und bewirbt sich gerade um die Stelle als Commissaire in Cavaillon. Obwohl er Sainte Valérie inzwischen ins Herz geschlossen hat, gibt es mehrere Gründe, warum er diese Stelle haben möchte. Seine finanzielle Lage, seit er ein altes Bauernhaus gekauft und renovieren hat lassen, steht ganz oben auf der Liste der Gründe, warum er diesen Job braucht. In diesem Fall geht es natürlich um den Mord an Paulette Simonet, und wieder gibt es mehrere Verdächtige. Eigentlich wäre Pierre Durand gar nicht zuständig, aber der Bürgermeister wurde gebeten, ihn für diesen Fall freizustellen. Dass der zweite Bewerber für die Position als Commissaire auch zu der Gruppe von Ermittlern gehört, ist sicher kein Zufall. So sollen die beiden wohl miteinander konkurrieren. Pierre Durand ist ein ausgesprochen sympathischer Mann mit dem richtigen Instinkt für seinen Job. Mit der erstbesten Lösung gibt er sich nicht zufrieden, wenn sein Bauchgefühl ihm sagt, dass irgendwas nicht passt. Er genießt das ruhige Leben in Sainte Valérie und meistens geht es nur um Streitereien, Verkehrsdelikte oder kleine Diebstähle. Eigentlich ist es ihm sogar untersagt in einem Mordfall zu ermitteln, es sei denn die Police nationale bittet ihn um seine Mithilfe und Kooperation. Aber, Pierre ist recht eigenwillig und wenn er sich in einen Fall verbeißt, lässt er nicht so leicht wieder los. Obwohl er sich diesmal auch von einer ganz anderen Seite zeigt, als er grundlos eifersüchtig wird, mag ich Pierre sehr. Er ist nicht der überdrüber, durchtrainierte Draufgänger Typ, der dann doch eher unglaubwürdig wirkt, sondern ziemlich normal. Die Autorin hat einen Charakter erschaffen, der wirklich sehr menschlich und liebenswert ist. Das Milieu, in dem dieser Fall spielt, ist recht interessant. Ich habe mir eigentlich nie Gedanken über die Seifenproduktion gemacht aber hier geht es um die Seife aus der Region. Im Speziellen um die Savon de Marseille, die berühmte Seife aus der Provence. Man merkt, dass die Autorin sehr gründlich zum Thema recherchiert hat. Es gibt Differenzen, Streit und Skandale in der Branche und diese liefern gleich einige Motive für einen sehr grausamen Mord. Dazu kommt der Exmann, der mit der Branche nichts zu tun hat, aber die Trennung und bevorstehende Scheidung von Paulette nicht so ohne weiteres akzeptieren wollte. Auch als ein Täter für alle anderen Ermittler feststeht, glaubt Pierre Durand nicht an dessen Schuld und ermittelt weiter, geht seinem Bauchgefühl nach. Der Fall führt ihn kreuz und quer durch die Gegend und auch an die Küste, in bildhübsche Dörfchen, die im Frühling noch nicht von Touristen überlaufen sind, einfach traumhaft. Sophie Bonnet hat es wieder geschafft mich in die wunderschöne Provence zu versetzen, eine Gegend, die ich wirklich sehr liebe. Dazu kommt dieser recht verzwickte Fall mit mehreren Verdächtigen. Ich hatte tatsächlich keine Ahnung, wer Paulette Simonet ermordet hat. Dass die eine Person nicht der Täter sein konnte, war für mich klar, das war einfach zu abwegig. Leider war das Tatmotiv am Ende für mich nicht wirklich ersichtlich oder gar realistisch. Es kam für mich nicht wirklich klar raus, ob das Ganze tatsächlich ein beabsichtigter Mord war. Der Charakter von Pierre Durand und das Setting in der Provence machen aber sehr viel wieder wett, sodass man diesen Krimi von Anfang bis Ende genießen kann. Der dritte Fall für Pierre Durand ist wieder ein wunderbarer Wohlfühlkrimi mit dem Flair der herrlichen französischen Provence. Der charmante Protagonist wächst einem von Buch zu Buch immer mehr ans Herz und ich persönlich freue mich auf nächstes Jahr und den nächsten Fall. Und für jene, die gerne kochen, gibt es hinten im Buch frühlingshafte Rezepte zum Nachkochen!

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