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Rezension zu
Vor ihren Augen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannungsgeladener Thriller mit überraschendem Ende

Von: Rosa
29.05.2016

Die einzige Zeugin Nach einer krankheitsbedingten Auszeit melde ich mich heute mit einem Kriminalroman der Extraklasse zurück. Der zweite Thriller der amerikanischen Schriftstellerin Mary Louise Kelly mit dem Titel "Vor ihren Augen" hat mich mit seiner ungewöhnlichen Geschichte völlig in seinen Bann gezogen – und das ganz ohne die in der heutigen Zeit scheinbar so notwendigen brutalen Mordszenarien, psychopathischen Serienkiller und sonstigen grausamen Special Effects. Kelly schafft es allein mit ihrem ausgeklügelten Plot, die Leser in Atem zu halten und lässt bereits zu Beginn die wohl behütete Welt ihrer Protagonistin auf einen Schlag einstürzen – völlig unerwartet, scheinbar zeitlupenhaft und trotzdem mit so viel existentieller Wucht, dass wir genau wie sie nicht glauben können, was gerade vor sich geht. Und ohne Vorwarnung finden wir uns in einer Spirale aus Gewalt, Leidenschaft und Eifersucht wieder, die längst vergangen schien und doch in der Gegenwart alles mit sich reißt und zerstört, das in ihren Sog gerät. Ein schockierender Befund Caroline Cashion, 37-jährige Dozentin für französische Literatur und Linguistik, führt ein eher beschauliches Single-Leben in Washington. Umgeben von den Büchern ihrer Lieblingsschriftsteller des 19. Jahrhunderts – Balzac, Flaubert, Stendhal und Zola – lebt sie für ihren Job, in dem sie völlig aufgeht. Als sie eines Tages aufgrund von Schmerzen im Handgelenk und Taubheitsgefühlen in ihrem Arm mit ungutem Gefühl zum Arzt geht, trifft sie der Befund wie ein Schock: In ihrem Nacken befindet sich eine Kugel, die zunächst verkapselt war, aber nun langsam zu wandern beginnt und – so die Ärzte – plötzlich einen lebensbedrohlichen Zustand auslösen kann. Ein nie geklärter Mord Caroline kann sich das alles absolut nicht erklären, sie kann sich vor allem nicht daran erinnern, dass sie je angeschossen wurde. Als sie ihren Eltern und Brüdern völlig aufgelöst davon berichtet, verhalten sich diese äußerst seltsam. Erst nach beharrlichem Nachhaken erzählen sie ihr schließlich, dass sie ein Adoptivkind ist. Ihre leiblichen Eltern, Boone und Sadie Rawson Smith, wurden auf brutalste Weise in ihrem Haus in Atlanta ermordet, nur sie als kleines Mädchen überlebte die Tat mit schwersten Verletzungen. Der Täter wurde nie gefasst. Im Visier des Killers Caroline ist wie paralysiert und begreift das ganze Ausmaß der Tragödie überhaupt nicht. Alle Menschen, die ihr vertraut waren, sind ihr plötzlich fremd, nichts ist mehr so wie es war. Doch schließlich siegt ihre Neugier über den anfänglichen Schock, und sie fasst den Entschluss, nach Atlanta an den Ort des Geschehens zurückzukehren. Sie stellt weitere Nachforschungen zum Mord an ihren Eltern an, der ein absolutes Mysterium zu sein scheint. Als sie merkt, dass sie nicht weiterkommt, lässt sie sich von dem aufdringlichen Reporter Leland Brett von der Atlanta Journal-Constitution zu einem Interview/Artikel überreden, der auch ein aktuelles Foto von ihr beinhaltet. Ein fataler Fehler, denn so wird auch der nie identifizierte Killer auf Caroline aufmerksam, was sie in höchste Gefahr bringt. Und auch die Kugel in ihrem Nacken wird zu einer tickenden Bedrohung und führt zu einem Wettlauf mit der Zeit, den sie um jeden Preis gewinnen muss… Spannungsgeladener Thriller mit überraschendem Ende Mit "Vor ihren Augen" ist Mary Louise Kelly ein exzellenter Thriller gelungen, der auf ganzer Linie überzeugt. Ihre Protagonistin Caroline Cashion sowie sämtliche Haupt- und Nebenfiguren sind bis ins Detail überzeugend gezeichnet. Auch Carolines Entwicklung von der introvertierten Dozentin hin zur beinahe unerschrockenen „Ermittlerin“ auf der Suche nach dem Mörder ihrer Eltern ist glaubwürdig und nachvollziehbar. Der spannungsgeladene Plot nimmt den Leser bis zum Schluss gefangen und garantiert beste Krimiunterhaltung mit einem völlig überraschenden Ende. Alles in allem: Sehr empfehlenswert!

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