Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Thron von Melengar

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Toller Auftakt

Von: Würfelheld-Blog
23.05.2016

Na mal was anderes zum rezensieren als Baum. Hörbücher, auch gut für beim Joggen geeignet. Und ich muss sagen – es gibt schlechtere Unterhaltung als Royce und Hadrian, die beiden Spitzbuben… Klappentext: Royce, ein gewiefter Dieb, und sein Partner Hadrian betreiben ein einträgliches Geschäft mit Aufträgen des korrupten Adels. Bis eines Tages ein Unbekannter die beiden anheuert, ein berühmtes Schwert zu stehlen. Was zunächst nach einem ganz gewöhnlichen Job aussieht, stellt sich jedoch als Falle heraus. Sie werden noch in derselben Nacht als Mörder des Königs verhaftet und in den Kerker geworfen. Als sie mit Hilfe der Prinzessin entkommen können, entdecken Royce und Hadrian eine Verschwörung, bei der es um noch viel mehr als nur um den Thron des relativ kleinen Königreichs Melengar geht. ©2011 / 2014 Michael J. Sullivan / J.G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart (P)2014 Der Hörverlag Inhalt: Der Klappentext verrät schon einiges. Wir haben es mit zwei Helden zu tun, die leicht in Richtung Antihelden tendieren, aber doch immer den notwendigen Charme und die Leichtfüßigkeit mitbringen, um bei aller moralischer Ambivalenz als positive Charaktere durchzugehen. Grandios ist die Szene, in der sie von stümperhaften Wegelagerern überfallen werden und sich nicht nur geschickt aus der Situation herausquatschen, sondern anschließend den Versagern noch wertvolle Tipps für ihre spätere Karriere mit auf den Weg geben. Sehr sympathisch. So lernen wir die beiden zu Beginn des Romans zum einen durch diese Szene kennen, aber auch durch einen gelungenen und einen völlig misslungenen Auftragsraubzug. Der misslungene geht dann auch dermaßen in die Hose, dass sie im Kerker landen, mit der Zukunftsvision für Königsmord hingerichtet zu werden. Es kommt aber alles anders als gedacht und sie flüchten mit dem pomadigen und blasierten Thronfolger. Mit diesem begeben sie sich auf die Suche nach einem uralten Gefängnis, wo sie wiederum etwas völlig anderes erwartet, als sie sich vorgestellt haben. Just hier findet dann auch die zweite großartige Szene des Hörbuches statt, denn sie treffen auf einen Gefangenen, der seit 1000 Jahren hier inhaftiert ist und schon alleine beim Zuhören mit seiner antiquierten Sprache total nervt. Witzigerweise wird er genau zum richtigen Zeitpunkt, bevor der Bogen überspannt ist, genau darauf aufmerksam gemacht und gibt sich von diesem Moment an wirklich Mühe, sich sprachlich anzupassen. Wirklich eine coole Szene, die bei falschem Timing im Fiasko hätte enden können. Auf jeden Fall lernen wir im Verlauf der (zugegebenermaßen sehr, sehr linearen) Handlung nicht nur die beiden Ganoven besser kennen, auch der neue König von Melengar nimmt immer mehr Konturen an und entwickelt sich durchaus zu seinem Vorteil. Ein weiterer sehr gelungener Faktor ist der Zwiebelcharakter der Verschwörung, wo man von Kapitel zu Kapitel eine weitere Schale entfernen kann und klar wird, dass es sich nicht einfach um das Problem einer unglücklich verliebten adeligen Tochter handelt, die sich mit kompromittierenden Liebesbriefen konfrontiert sieht – neeeeeein! In bester Fantasy-Manier geht die Verschwörung über alles hinaus, was wir uns zu Beginn des Hörbuches so vorstellen können, denn nicht nur der namengebende „Thron von Melengar“ ist in Gefahr… Und da wir es hier mit einem Hörbuch zu tun haben, muss ich wenigstens noch kurz einen Satz zum „Vorleser“ schreiben, denn David Nathan macht seine Sache wirklich gut. Es ist kein virtuoses Spektakel wie es ein Dirk Bach hinbekam oder in seinen besseren Momenten ein Rufus Beck, aber die Stimme ist angenehm, jede Figur hat eine leicht andere Tonlage oder Betonung und es gab keinen Moment, wo man durch den Vortrag aus der Handlung geworfen wurde. Viel mehr kann man eigentlich nicht verlangen. Meine Meinung: Absolut solide Fantasy-Oberklasse. Im Verlaufe des Bandes immer epischer werdend und dennoch vom Magiegrad her Low Fantasy. Das weiß durchaus zu gefallen. Meine Wertung: 4 von 5 Würfel

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.