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Rezension zu
Ein Jahr auf dem Land

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Buch der Woche - Anna Quindlen, Ein Jahr auf dem Land

Von: Susanne Becker
11.05.2016

"Eines Morgens entdeckte sie ein weiteres Kreuz. Es war ein klägliches Gebilde, die Querstange ganz schief, und Rebecca fragte sich, wie lange es wohl schon dort stand. Am Fuß des Kreuzes lehnte ein Foto, die Tautropfen darauf wie Perlen. Ein kleines Mädchen stand neben einer Frau und hielt ihre Hand. " Die einstmals sehr erfolgreiche Photographin Rebecca kann sich aus finanziellen Gründen das Leben in ihrer Wohnung in New York nicht mehr wirklich leisten. Die Honorare für ihre Photos fließen seltener, die Belastungen sind, durch den studierenden Sohn und ihre alten Eltern, gestiegen. Deshalb entschließt sie sich, ihr Leben zu verändern, und Ein Jahr auf dem Land zu verbringen, um Geld zu sparen. Im Internet findet sie ein hübsches, kleines Häuschen auf dem Land, das sich bei näherer Betrachtung als ziemliche Bruchbude, dazu schlecht eingerichtet ( drei Betten, eine Bettdecke!) heraus stellt. Aber da ist es bereits zu spät. Sie ist da, ihre Wohnung in New York ist untervermietet, die Miete für das Häuschen für ein Jahr im Voraus bezahlt. Sie kommt sich vor, als sei sie auf einer Dating Seite auf ein geschöntes Photo herein gefallen, und als sie die Bar betritt, erkennt sie ihre Verabredung nicht, weil er seinem Photo nicht ähnelt. So wie das Haus. Es entspricht überhaupt nicht der Beschreibung. Bei ihren Streifzügen durch die umliegende Natur auf der Suche nach neuen Motiven und Inspiration, auch mit der Hoffnung, noch einmal mit einem Photo oder einer Serie einen Erfolg zu landen, der ihr aus der finanziellen Klemme hilft, stößt sie eines Tages auf ein Kreuz, mitten im Wald, mit einer Trophäe von einer Sportlerin davor, die im Licht glitzert. Sie macht Photos von diesem Kreuz. Als sie in den nächsten Tagen weitere Kreuze findet, jeweils mit einem zusätzlichen Gegenstand dazu, weiß sie, dass sie auf der Spur von etwas ist. Ich habe bislang circa 120 Seiten gelesen und bin schon so ein bisschen gefangen. Die Geschichte spricht mich an, weil Rebecca eine extrem sympathische und interessante Person ist, Künstlerin, verrückt (oder auch verzweifelt genug, einfach so für ein Jahr aufs Land zu gehen. Da ich einen Garten in der Uckermark habe und ständig davon träume, dort einmal ein ganzes Jahr zu verbringen, spricht mich die Thematik persönlich an. Auch fand ich schon immer Geschichten spannend, in denen Menschen für ein Jahr ihre normale Umgebung verlassen. Es kann soviel geschehen in einem Jahr, in dem man plötzlich alles anders macht. Man möchte wissen, wie es ihr dort geht, in diesem so anderen Setting. Das Buch ist sprachlich leicht gehalten, extrem gut lesbar. Auch wenn ich mich manchmal ein wenig an der Übersetzung stoße und denke: ach, das war im amerikanischen sicher so und so und ist nicht überzeugend gelöst...obwohl ich dies hin und wieder denke, ist das resultierende Unbehagen nicht groß genug, mich von der Lektüre abzuhalten. Zu neugierig bin ich geworden und möchte erfahren, was es mit den Kreuzen auf sich hat und welche Rolle der Dachdecker Jim Gates noch spielen wird. Ich möchte auch wissen, was mit Jack, dem Hund geschieht und mit dem wertvollen Bild in der Wohnung von Rebeccas Vater. Gute Unterhaltung, die einen Sog entwickelt und dennoch nicht oberflächlich ist, erschienen bei der Deutschen Verlags Anstalt. (c) Susanne Becker

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