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Rezension zu
Paleo-Power für Frauen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Neues & Altbewährtes ohne erhobenen Zeigefinger

Von: Kathrinshome
02.05.2016

Paleo Power für Frauen von Esther Blum Goldmann Verlag, erschienen Herbst 2015, Taschenbuch, 351 Seiten Esther Blum lebt und arbeitet in den USA als Ernährungscoach. In dem nachfolgend rezensierten Ratgeber beschreibt sie die Paleo-Ernährung, gibt Einblicke in die Grundlagen des Stoffwechsels – insbesondere bei Frauen und rund ihren Ratgeber mit Rezepten und Ernährungsplänen ab. Das Taschenbuch ist hübsch aufgemacht: die aufgeschnittene Artischocke lockt mit einer Weiblichkeit, die durch die Schriftfarbe noch verstärkt wird. Hierdurch wird gleich der Titel unterstrichen: „...für Frauen“. Der Ratgeber selbst ist in 5 Abschnitte aufgeteilt: im ersten Abschnitt gibt die Autorin quasi eine Einführung in das Thema Diät, Kalorien, Paleo, weibliche Hormone, Stress u.a. - Stichpunkte, die man mittlerweile in vielen guten Ernährungsratgebern findet. Denn mittlerweile ist bekannt, dass zum Abnehmen bzw. Gewicht halten eben mehr dazu gehört als die Ernährung. Interessant ist deshalb auch, dass sich solche Überschriften wie „Schlank im Schlaf“ in dem Buch wiederfinden – Schlagworte, die hier in Deutschland als ganze „Ernährungsbewegung“ diätwillige Frauen fasziniert und mitnimmt. Im zweiten Abschnitt geht Esther Blum weiter ins Detail und kümmert sich um den „Weg zur Hölle, der gepflastet ist mit guten Vorsätzen“: Umweltgifte, Kohlenhydrate – die Guten und die Bösen. Wir LeserInnen bekommen einen detaillierteren Einblick in die unterschiedlichen Kohlenhydrate, Fette, Proteine und was sie in unserem Körper bewirken. Auch hier findet die erfahrene LeserIn nicht so viel Neues. Teil 2 wird zwar unter die „Paleo-Lupe“ genommen, aber grundsätzlich unterscheiden sich alle guten und erfolgreichen Ernährungskonzepte ja gar nicht so sehr voneinander... die einen lassen nur etwas mehr weg als die anderen. Im dritten Abschritt kommen wir nun in den Anwendungsbereich und hier ergibt sich bestimmt das ein oder andere Neue für Ernährungserfahrene, aber Paleoneulinge: Ganz konkret werden verschiedene Lebensmittel bzw. Grundzutagen in Listen aufgeführt, die gegessen oder als Smoothie getrunken werden dürfen. Die ersten Ernährungslisten (Wochenenlisten) tauchen auf, was gerade für Neulinge hilfreich ist. Oft fühlt man sich ja nach dem Lesen eines solchen Ratgebers erst mal so verunsichert, dass man froh ist, eine solche Wochenliste vorgeschrieben zu bekommen. Im vierten Teil kann das Gelesene dann wirklich in die Tat umgesetzt werden: ansprechende Rezepte, einfach erklärt und ohne Schnickschnack lassen einen Lust bekommen, Paleo doch mal auszuprobieren. Und so reduziert, wie Paleo klingt, so reduziert ist auch die Aufmachung von Teil 4: Bilder wie in einem Kochbuch sind leider nicht zu finden. Dabei isst doch das Auge mit – schade. Der letzte Teil verspricht in der Inhaltsangabe mehr als er ist: wirkliche Einkaufstipps sucht man vergeblich, Hinweise auf Foodwatch, Greenpeace oder Stiftung Warentest müssen genügen. Alleine das Rezepteregister macht wirklich Sinn, denn hier wird noch mal klar, wie umfassend die Autorin doch den Rezeptteil geschrieben hat. Der Ratgeber ist gut zu lesen. Locker geschrieben ohne „hochtrabende“ Fachbegriffe und die, welche verwendet wurden, werden verständlich erklärt. Die Ernährungsgrundlagen sind gut nachvollziehbar aufgearbeitet, bieten allerdings nicht viel Neues – neu ist alleine der Paleo-Aspekt, weswegen ich ja das Buch gelesen habe. Ja, es hat meine Einstellung zu Paleo geändert – ich sehe diese Ernährungsform jetzt nicht mehr so schwarz/weiß, sondern sehe den Sinn dahinter und kann Menschen verstehen, sich so ernähren zu wollen. Allerdings halte ich Empfehlungen zu Nahrungsergänzungsmittel ohne ärztliche Empfehlung bzw. vorherigen Checkup für fahrlässig. Das hat meiner Meinung nach nichts in einem solchem Ratgeber zu suchen. Und leider reiht sich dieses Buch in den Berg vieler Ernährungsratgeber ein, bei denen ich das Gefühl habe, als Mutter & Hausfrau einfach nicht wahrgenommen zu werden: Kochen für mehr als 1 oder 2 Personen – kochen für unterschiedliches Alter mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Ansprüchen oder Vorliegen – 24h-Rundum-Versorgung einer Familie und eines Haushalts lassen außerdem nicht viel Raum für Stressabbau alla Paleo Power & Co. Fazit: für mich ist Paleo nichts – ich möchte weiterhin Brot backen, Nudeln & Kuchen essen. Durch das Lesen dieses Buches habe ich aber wieder auf die Dinge besonnen, die ich aus früheren Ernährungsbüchern bereits kannte und erfolgreich angewandt habe: mehr Achtsamkeit beim Zubereiten und Essen... und daher hat das Buch doch schon etwas bei mir bewirkt. Wer sich für Paleo interessiert, dem kann ich diesen Ratgeber von Esther Blum empfehlen. Interessant & kurzweilig – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit dem nötigen Ernst, so sieht mein Fazit zu diesem Sachbuch aus.

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