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Rezension zu
Als wir Schwestern waren

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ruehrende Familiengeschichte Gespickt mit historischen Fakten

Von: Chellush
27.04.2016

Simone ist aktuell nicht besonders zufrieden mit ihrem Leben. Das Zusammenleben mit ihrem Kuenstlerfreund Jens, der zurzeit erfolgslos versucht seine Projekte zu Geld zu machen und deswegen alles auf Simone zurueckfaellt. Als sie eines Tages dann aber den mysterioesen Auftrag erhaelt bestimmte Gegenstaende bei einer Auktion in Hamburg, ihrem Heimatort, zu ersteigern, ist sie voller Tatendrang, dem zugrunde liegenden Geheimnis auf die Spur zu kommen und ahnt dabei nicht, dass ihr ein Familiendrama der besonderen Art offenbart wird. Viviane und Elisabeth sind Schwestern, die aber unterschiedlicher nicht sein koennen. Viviane ist ungestuem, rebellisch, wunderschoen und handelt oft ohne nachzudenken. Elisabeth dagegen ist durch Pockennarben im Gesicht entstellt und allgemein eher ruhiger, bedachter. Doch als Viviane gegen ihren Willen verheiratet werden soll, brennt sie in einer Nacht und Nebel Aktion mit dem Kunstreiter Philippe und seinem Zirkus durch. Elisabeth ist zutiefst verletzt von Vivianenes Leichtsinnigkeit, haelt aber dennoch heimlichen Kontakt zu ihr. Elisabeth lebt fortan in einer arrangierten Ehe, die von reinem Pflichtgefuehl dominiert wird und leider auch kinderlos bleibt, bis eines Tages ein Baby vor ihre Tuer gelegt wird, das ihr als einzige physische Erinnerung an ihre Schwester bleibt... Ich hatte anfangs leichte Schwierigkeiten in die Handlung hinein zu finden, da ich durch Simones "Auftauchen" recht verwirrt war und auch keinen richtigen Zugang zu ihr finden konnte. Als aber die Flashbacks begannen, fuegten sich die ersten Puzzle Teile zusammen und ich verstand den Zusammenhang zwischen Simone und den Schwestern. Die Schwestern waren sehr interessant, sie sind charakterlich sehr unterschiedlich dargestellt gewesen und man merkte, dass hier das vorkommende Klischee herrschte "Juengere=huebschere" und so weiter, aber trotz dieser Klischees, fand ich es doch unglaublich mutig von Viviane davon zu laufen und ihr bisheriges, recht sicheres Leben im Wohlstand, einem eher einfacheren Leben mit vielen Risiken einzutauschen. Besonders beruehrend fand ich die Verbindung der Schwestern. "Durch Sturm und Wind, weil wir Schwestern sind", ist ihr Credo und das bleibt es auch nach Vivianes Fortgang. Sie schreiben sich Briefe und Elisabeth zieht Vivianes Tochter wie ihre eigene auf. Ich fand den Schreibstil der Autorin sehr vielschichtig und in hoechstem Masse gelungen, da sie es schafft Emotionalitaet, Historische Fakten und Spannung gekonnt miteinander zu vereinen, sodass man im Laufe des Buches immer mehr Details heraus findet und immer mehr Puzzle Teile an die richtige Stelle setzt, bis schlussendlich auch Simones Rolle in der Geschichte enthuellt wird. Die abwechselnde Erzaehltempi, mal wurde die Geschichte der Schwestern in der Vergangenheit erzaehlt und anschliessend befand man sich wieder in der Gegenwart bei Simone und folgte mit ihr den Spuren der Schwestern. Dadurch wurde die erdrueckende Grundstimmung der Vergangenheit (es spielt zur Zeit der Weltkriege), ein wenig aufgeloest. Das Buch war ein absoluter Lesegenuss, eine beruehrende Familiengeschichte, die durch gut recherchierte historische Fakten perfekt in Szene gesetzt wurde.

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