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Rezension zu
Schau mir in die Augen, Audrey

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es lohnt sich, Audrey tief in die Augen zu schauen

Von: Damaris
26.04.2016

Autorin Sophie Kinsella kennt fast jeder Leser. Ihre Romane sind Bestseller, wurden teilweise sogar verfilmt. Mit "Schau mir in die Augen, Audrey" gibt sie ihr Debüt im Bereich Jugendbuch und das voller Situationskomik inmitten eines ernsten Themas, sprühendem Humor und äußerst charmanten Charakteren. Audrey Turner lebt in einer - mehr oder weniger normalen - Chaotenfamilie. Und Audrey sticht aus ihrer Familie nochmals besonders hervor. Sie trägt nämlich den ganzen Tag eine Sonnenbrille, selbst bei Dunkelheit oder wenn es regnet. Mit dem Spott der Nachbarn kommt sie klar, da sie sich seit dieser Schulsache sowieso nicht aus dem Haus wagt. Audrey leidet unter Angstzuständen und einer Depression, ist darum auch bei einer Therapeutin in Behandlung. Als ihr großer Bruder seinen Freund Linus mit nach Hause bringt, ändert sich Audreys Leben Schritt für Schritt. Ich hatte schon vermutet, dass mich mit "Schau mir in die Augen, Audrey" ein lustiges Buch erwartet. Wie gut die Autorin das Thema Angstzustände mit Humor und Situationskomik kombiniert, hat mich dann aber sehr überrascht. Das Buch ist ein Pageturner, der zum Dauerschmunzeln und lauten Auflachen animiert. Auch die jugendliche Lovestory und vorsichtige Annäherung mit Linus überzeugt auf ganzer Linie. Verharmlost wird Audreys Problem aber ganz und gar nicht. Die 14-jährige leidet, und das kommt auch deutlich beim Leser an. Sie kann einfach nicht aus ihrer Haut. Doch es gibt Hoffnung, und diese findet sich ausgerechnet in ihrer chaotisch-liebenswerten Familie, ihrer zarten Freundschaft mit Linus und einem Kamera-Experiment, das ihre Therapeutin vorschlägt. Was genau mit Audrey geschah, welches Ereignis zu ihrer psychischen Krankheit führte, erfährt man nicht im Detail. Audrey, die die Geschichte in der Ich-Form erzählt, sagt dem Leser einmal sehr deutlich, dass sie nicht mehr alles von Anfang an hervorholen und erzählen möchte, bzw. dies nicht kann. Hier muss ich eingestehen, dass ich meine Sensationslust ganz schön bremsen musste, akzeptierte aber schnell, dass das traumatische Ereignis nicht beim Namen genannt werden wird. Trotzdem kann man sich, aufgrund mehrerer Andeutungen und Zusammenhänge, bald ein genaues Bild von Audreys Situation machen. Im Grunde ist es klar, was ihr passiert ist. Man liest sich schmunzelnd durch die Seiten, freut sich an den schrulligen, schlagfertigen und charmanten Charakteren und taucht gleichzeitig tief in das verängstigte Seelenleben eines Teenagers ein. Das ist sehr gut gemacht! Gegen Ende erwartete ich einen weitaus größeren "Knall", als den, der tatsächlich erfolgte. Dennoch wird die Handlung für alle beteiligten Charaktere bedeutungsvoll und sehr liebenswürdig zu Ende gebracht. Fazit "Schau mir in die Augen, Audrey" ist ein humorvolles und vielschichtiges Jugendbuch, das mit Charme, Aufklärung und ganz viel Witz von Anfang an ein Pageturner ist. Man schafft es kaum, aus dem Buch aufzutauchen und schließt die durchgeknallt-liebevolle Familie Turner komplett ins Herz. Ohne allzu sehr ins Detail zu gehen, überlässt die Autorin Audreys Schlüsselerlebnis der Fantasie ihrer Leser, gibt aber genug Hinweise für eine plausible Erklärung. Audreys Filmprojekt-Szenen sind ein Hit, die Verbindung von Humor mit dem Thema einer psychischen Erkrankung sowieso. Es lohnt sich, Audrey tief in die Augen zu schauen!

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