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Rezension zu
Aprikosenküsse

So süß wie eine reife Aprikose

Von: katha_dbno
16.03.2016

Cover Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich zu dem Cover stehe. Einerseits bin ich inzwischen (so leid es mir tut) etwas gelangweilt von diesen Obst-Bildern. Andererseits: was sollte man bei diesem Romantitel sonst abbilden? Zumal das Tre Camini nun mal im Wesentlichen von seinen Aprikosenplantagen lebt. Es passt also zur Story. Aber vielleicht könnte man in Zukunft das Muster durchbrechen. Meine Meinung Ich bin ja normalerweise kein sonderlicher Italien-Fan (Weltmeisterschaftstrauma lässt grüßen), aber dieser Roman hat es geschafft, dass ich in Erwägung ziehe, einer zu werden. Liebevoll und malerisch beschreibt Claudia Winter nicht nur die (ich muss es zugeben) wunderschöne Landschaft, sondern auch die Einwohner des fiktiven Orts Montesimo. Natürlich kommen ein paar Clichés zum Einsatz (Stichwort: der ständig flirtende Italiener/die verklemmten Deutschen), aber die Charaktere gehen darüber hinaus. Jede einzelne Person hat irgendetwas Skurriles an sich, das mich für sie eingenommen hat. Sei es der Bürgermeister, der nebenbei auch der zuständige Postbote und Bankdirektor ist, oder die resolute Rosa-Maria mit ihrem Spleen für Groschenromane. Auch die Familienverbundenheit, die so typisch für Italiener ist, war sehr deutlich spürbar und ich müsste schon ein ziemlich kalter Fisch sein, wenn diese Herzlichkeit nicht auch mich berührt hätte. Ich konnte mir all die Szenen richtig lebhaft vor meinem geistigen Auge vorstellen. Es war fast so, als wäre ich selbst Teil des Geschehens, was immer ein klares Zeichen dafür ist, dass mich ein Roman begeistert. Auch die Art und Weise, wie die (italienischen) Frauen ihre Männer in Schach zu halten wissen, finde ich wunderbar. Von solchen Szenen konnte ich beim Lesen nie genug bekommen. Das Zusammenspiel von Fabrizio und Hannah finde ich auch sehr gelungen. Vielleicht reagieren sie an einigen Stellen über und haben vielleicht ein ums andere Mal zu häufig Stimmungsschwankungen, das muss ich ehrlich zugeben. Aber zumindest gerät dadurch die Handlung nicht ins Stocken. Darum schiebe ich diesen Umstand wohlwollend auf das "typisch italienische Feuer im Blut" (Hannah ist Halbitalienerin). Aufgrund ihrer Leidenschaftlichkeit fordern sie sich gegenseitig sehr heraus, ohne dass man sagen könnte, einer von beiden hätte insgesamt die Oberhand. Dementsprechend verläuft ihre Romanze nicht so reibungslos, wie sie es könnte. Missverständnisse und verletzte Gefühle sind vorprogrammiert. Aber selbst die niederschmetterndsten Situationen haben etwas Heiteres an sich, da der Roman so spritzig und unbeschwert geschrieben ist. Dadurch merkt man gar nicht, wie beim Lesen die Zeit vergeht, und kann sich in der Geschichte fallen lassen. Genau das habe ich gebraucht. Natürlich ist sie an manchen Stellen vorhersehbar, aber einige Szenen sind wirklich innovativ (Stichwort: Herzinfarkt durch schlechte Restaurantkritik). Böse fand ich allerdings die permanenten Beschreibungen von italienischen Gerichten, die absolut köstlich klangen. Damit hat mich eigentlich nur "versöhnt", dass im Anhang Rezepte abgedruckt waren. Fazit "Aprikosenküsse" ist definitiv ein Wohlfühlroman wie er im Buche steht. Man kann eigentlich gar nicht anders, als die Personen und das Land ins Herz zu schließen. Ich hab das Buch zumindest mit einem breiten Grinsen zugeklappt und bin gespannt auf weitere Romane der Autorin.

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