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Rezension zu
Anatomie des Verbrechens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender Blick über die Schulter der Tatortexperten

Von: Ponine T.
09.03.2016

Schon wieder ein Sachbuch über Forensik? Wer den Buchmarkt in dieser Hinsicht kennt, der weiß, dass es etliche gibt. Nicht jedes qualitativ wertvoll und vor allem stolpert man im Laufe der Zeit einfach immer wieder über dieselben Fälle, weil die nunmal wichtig oder besonders oder erwähnenswert sind. Insofern war ich natürlich einerseits gespannt auf dieses Rezensionsexemplar, andererseits hatte ich mich auch schon fast damit abgefunden, dass es eben doch wieder eins von vielen anderen Büchern sein würde, die sich in meinem Forensik-Regalbrett drängeln. Glücklicherweise wurde ich dabei ziemlich schnell eines besseren belehrt. Val McDermid, die als Krimiautorin natürlich bekannt ist, verfolgt hier nicht den Ansatz, einfach nur ein paar Fälle nachzuerzählen. Vielmehr geht es ihr darum, dem Leser einen Einblick in die forensische Arbeit zu gewähren und zu zeigen, was heute eigentlich alles möglich ist. Jedes Kapitel ist dabei einem Reilbereich gewidmet, der sowohl in historischer Entwicklung als auch in seiner heutigen ausprägung gezeigt wird. Dazu schaut sie führenden Experten aus Großbritannien über die Schulter, die aus ihrem Arbeitsalltag berichten. Auf diese Weise werden auch eher komplexe Zusammenhänge wie beispieslweise die Frage nach dem Ausbreiten von Bränden sehr schnell verständlich. McDermid ist neugierig und stellt die richtigen fragen, nämlich die, die sie auch bei der Recherche zu ihren Romanen stellen muss, um zu verstehen, was das eigentlich alles beinhaltet. Für mich besonders interessant war das Kapitel über die Arbeit im Gericht, in dem auch für Nicht-briten das englische Rechtssystem erklärt und in Vor- und Nachteilen dargestellt wird. Natürlich gibt es ein Wiedersehen mit Dr.Crippen und anderen. Und ein Buch, das die englsiche Forensik thematisiert und nicht den Namen Sir Bernhard Spillsbury beinhaltet, kann es einfach nicht geben. Was mir aber gefallen hat, ist, dass mcDermid mit eben beispielsweise diesem Helden der britischen Rechtsmedizin sehr kritisch ins Gericht geht und die heute geäußerte Kritik an seinen Methoden und seinem Verhalten vor Gericht mit in ihr Buch einbezieht. Alles in allem war es für mich ein echt gutes Buch, das mein Interesse in Forensik weiter nährt und nicht nur altes aufbereitet, sondern einen interessanten Einblick in den aktuellen Zustand der forensischen Tatortarbeit liefert.

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