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Rezension zu
Totengebet

Ausflug in Vernaus Vergangenheit

Von: Petra Samani
19.02.2016

Der Berliner Anwalt Joachim Vernau erwacht im Krankenhaus. Gehirnerschütterung, Prellungen, eine angebrochene Rippe - ein Autounfall? Langsam kommt seine Erinnerung wieder. Er ist zusammengeschlagen worden, als er Rudolph Scholl, einem Mitglied der jüdischen Gemeinde, vor einem Angriff beschützen wollte. Oder war es ganz anders? Als er ihn besucht, hat Scholl offensichtlich Angst vor Vernau. Kurz darauf stirbt er bei einem Sturz aus dem Fenster, und Vernau wird tatverdächtig. Die einzige mögliche Entlastungszeugin, eine geheimnisvolle junge Frau namens Rachel, ist verschwunden. Vernau bleibt nur eine Möglichkeit: Er setzt sich nach Israel ab, um Rachel zu finden. Und um herauszufinden, was sein Aufenthalt in einem Kibbuz dreißig Jahre zuvor mit den aktuellen Ereignissen zu tun hat. Dieser Band unterscheidet sich von den bisherigen Vernau-Krimis. Anders heißt jedoch nicht schlechter. Zwar sind die Wortgefechte mit Marie-Luise und die witzigen Einlagen mit Vernaus Mutter und „Hütchen“ etwas spärlicher gesät als sonst, dafür gibt es einen Einblick in Vernaus Vergangenheit in einem Kibbuz und in die Gegenwart in Tel Aviv, Jerusalem und Haifa. Dem armen Vernau wird dabei ziemlich zugesetzt. Man merkt dem Buch an, dass die Autorin wie immer sehr gründlich recherchiert hat, denn ohne jemals dort gewesen zu sein, erschienen die israelischen Orte sehr plastisch vor meinen Augen. Wie auch in den anderen Bänden dieser Serie wird deutlich, dass die Autorin für die Themen ihrer Bücher brennt, dass sie ihr am Herzen liegen. Eines hat dieser Band mit den anderen Bänden der Serie gemeinsam: Die Geschichte ist spannend und temporeich erzählt, die Charaktere, auch die Nebencharaktere, sind lebendig. Während so manche andere Serie mit der Zeit nachlässt, wird diese immer stärker.

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