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Rezension zu
Das weiße Krokodil

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schmetterlinge: Das weisse Krokodil – K. T. Medina

Von: Dunkles Schaf
10.01.2016

Mut oder Wahnsinn? Das fragt sich bestimmt jeder, der Tess Hardy kennt. Diese gibt ihren gesicherten Job in England auf, um in Kambodscha mit dem Mine Clearence Trust (MCT) Minenfelder zu räumen. Durch ihre militärische Ausbildung und diverse Einsätze in Afghanistan bringt sie genau das nötige Wissen mit. Doch eigentlich ist Tess in Kambodscha, um den Tod ihre Ex-Mannes Luke zu untersuchen. Ein Unfall hat es geheißen, doch Tess kann das nicht glauben. Als sie in Kambodscha ankommt, begleitet sie Johnny, einen andere Minenräumer, um die Umgebung kennenzulernen und muss mit ansehen, wie dieser von einer Mine schwer verletzt wird. Ausgerechnet auf dem Minenfeld Koh Kroneg, welches bei den Einheimischen gefürchtet wird und den Namen „weisses Krokodil“ trägt. Nicht nur Lukes Tod und Johnnys Unfall geschahen auf diesem Feld, auch schon andere Tote hat das Feld gefordert. Kambodscha – ein Land, über das ich bisher wenig wusste und genau deshalb hab ich zu diesem Buch gegriffen. Die Autorin, welche selbst schon in Kambodscha war, zeigt ein Land, welches sich nur schwer von seiner Geschichte erholen kann. Kambodscha, von den Roten Khmer fast zugrunde gerichtet, kämpft nun nicht nur gegen die Minen, sondern gegen Armut, Hunger und Krankheiten. Minen sehen aus wie Schmetterlinge und locken kleine Mädchen in den Tod, Bauern verlieren Beine oder Arme, das Land verfällt und keiner kümmert sich um die Armen. Ganz nebenbei lässt die Autorin noch ein überraschendes Thema nebenbei einfließen, in dem sie schildert, dass Hilfsorganisationen nicht immer nur Hilfe bringen, sondern eben auch Menschen, dich sich als Herren fühlen, nehmen was sie brauchen und Schande und Krankheiten hinterlassen. Wer sich mehr über die Geschichte Kambodschas erhofft, muss wohl das Internet bemühen, denn die Autorin konzentriert sich auf das Heute, die Auswirkungen der Geschichte werden dargestellt, nicht die Ursachen. In diese andere Welt kommt Tess Hardy aus ihrem relativ behüteten Leben in England. Den Tod ihres Ex-Mannes kann sie nicht nachvollziehen und versucht die Hintergründe herauszubekommen, auch wenn sie ihrem gewalttätigen Ehemann keineswegs nachtrauert. Trotzdem nagt dessen Unfall an ihr, da er so untypisch ist. Der MCT ist eine kleine Gemeinschaft von 4 bis 5 Männern. Sie bilden kambodschanische Männer darin aus, Minenfelder zu überprüfen und räumen die Minen dann. Tess ist gegenüber allen grundsätzlich misstrauisch, doch ein wenig Vertrauen muss sie in dem Job haben. Es passieren noch einige Unfälle/Tode auf Koh Kroneg, alles junge Frauen, die Waisen hinterlassen, so dass Tess immer mehr Grund zu Nachforschungen hat, auch wenn diese sich als schwierig gestalten. Als Soldatin ist Tess Hardy nicht zart besaitet, doch die fremde Umgebung und ohne Vertraute muss sie schon einige Ängste ausstehen. Doch sie bleibt beharrlich dran und lässt sich weder mit Nichtigkeiten abspeisen noch vom Schweigen einschüchtern. Gleichzeitig beginnt die Autorin einen Erzählstrang in England, in dem Detective Inspector Andy Wessex den Tod an einer jungen Frau untersucht, die mit Knochenbrüchen und massiven inneren Verletzungen aufgefunden wird. Diesem Strang widmet die Autorin nur ganz wenige, vereinzelte Kapitel, so dass dieser immer wieder in den Hintergrund rückt und man fast vergisst, dass da noch was war, bis sich das Geschehen plötzlich zusammenfügt. Insgesamt ist der Thriller nicht so spannend wie erwartet, damit kann er mit den verschiedensten mysteriösen Vorfällen und der Geschichte und Beschreibung Kambodschas punkten, bis dann die Spannung zum Ende hin zunimmt und in einem Finale endet, welches eine ungewöhnliche Wendung beinhaltet. Fazit: Ein Thriller, der seine Spannung erst im letzten Drittel komplett auspackt, dafür aber das heutige Kambodscha und viele mysteriöse Vorkommnisse bereithält, so dass man von dem Buch nicht mehr lassen kann.

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