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Rezension zu
Zeit der Unschuld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zeit der Unschuld

Von: Erdhaftig schmökert
06.01.2016

“Zeit der Unschuld” ist ein alter Roman, den der Manesse Verlag neu auflegte. Die Erstveröffentlichung war 1920. Das ich ihn schon mal irgendwann gelesen hatte, merkte ich bereits im ersten Viertel des Buches. Es tat dem wonnevollen Lesen keinerlei Abbruch, denn: Edith Wharton befleißigte sich eines schönen Schreibstils und verfasste einen niveauvollen Roman, der die New Yorker Upper class um die Jahrhundertwende skizziert. Sowohl die Diplomatie, jemanden aus ihrer Gesellschaft auszuschließen und mit eisiger Höflichkeit zu behandeln als auch die gewinnende Höflichkeit, um sich anzubiedern oder aber seinen Status klar zu zeigen. Klassenunterschiede sollten von Anfang an in der Neuen Welt unerheblich sein – jedoch, ohne Hierarchien können Gesellschaften wohl nicht auskommen. Das zeigt die Geschichte immer wieder und dieses Element baute die Autorin gar wunderbar aus und in ihren Roman ein. Die US-Amerikaner hielten das “good old europe” damals für dekadent und waren doch selbst in der gehobenen Gesellschaft so konservativ wie es nur irgend ging. Genau diesen Punkt hebt Wharton immer wieder hervor während die eigentliche Liebegeschichte – die, die nicht wahr werden darf – ihren Lauf nimmt. Der Schmöker hat Niveau!

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