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Rezension zu
Old School

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Einfach grandios ....

Von: Angelika O.
17.12.2015

John Niven, bekannt für seine scharfe Zunge und seinen schwarzen Humor, gehört durch sein Werk “Gott bewahre” zu den sogenannten Skandal Autoren schlechthin. Sein aktuelle Streich “Old School” macht da schon durch den Titel und das Coverbild eher den Eindruck, dass der Schriftsteller handzahm geworden ist. Aber das ist nur der ersten Eindruck Zwinkerndes Smiley. Susan Frobisher fällt aus allen Wolken, als sie die Umstände vom Tod ihres Ehemannes Barry erfährt. Nie und nimmer hätte die biedere Hausfrau ein Doppelleben, und dazu noch ein derartig schmutziges und lasterhaftes, vermutet. Zum moralischen kommt auch noch der finanzielle Schock. Denn Barry hat ihr nur einen Berg voller Schulden hinterlassen, welche auf beider Namen laufen. Als ihre Bank das Haus pfänden möchte, schmiedet Susan zusammen mit ihrer besten Freundin Julie Wickham einen Plan: sie werden die Bank ausrauben. Doch zu zweit ist dieses Unterfangen nicht zu bewerkstelligen. Sie holen sich Unterstützung. Mit Ethal, einer 87-jährigen Rollstuhlfahrerin und Jill, ebenfalls bereits im Rentenalter, ist das Räuberteam fast komplett … “Old School” ist echt ein Brüller, vollbepackt mit schwarzem Humor, bissigen Dialogen und unglaublich schrägen Szenen. Die Charaktere sind fantastisch gut dargestellt. Von der braven Susan, die sich im Laufe der Handlung immer mehr zur Größe entwickelt, bis hin zu dem schusseligen Polizisten. Von Ethel, die auch im Alter von 87 nichts “anbrennen” lässt, bis hin zu der jugendlichen Ausreißerin. Jeder auf seine Art liebenswert schräg. Nach dem Banküberfall entwickelt sich die Handlung zu einem regelrechten Roadmovie. Man fiebert mit den betagten Damen mit und ist gespannt wie sich die skurrile Geschichte entwickelt. Und sie entwickelt sich ganz grandios, wirklich! Ich fand’s zum Schreien komisch, auch wenn die Wortwahl oft ziemlich derb war, dafür sorgte Ethel. Aber es passte einfach. Gerd Köster fand ich grandios. Seine Stimme ist so wandelbar und die Figuren wurden dadurch für mich lebendig. Sieht man sich das Cover an denkt man eher an einen Western. In gewisser Weise ist es das auch, ein moderner ziemlich verrückter Road Western. Mein Fazit: Eine gelungene Satire, mit viel Übertreibung und noch viel mehr schwarzem Humor. Doch findet man auch einiges an Wahrheit in der Handlung und realitätsnahe Persönlichkeiten. Mein persönliches Highlight dieses Genres in diesem Jahr! Ein Muss für alle, die bizarr komische Handlungen mögen und einfach nur herzhaft lachen möchten.

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