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Rezension zu
Schatten der Schuld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf der Suche nach der Wahrheit

Von: Angelika O.
14.12.2015

Das “Ende aller Dinge” wird ganz an den Anfang gestellt. Das erste Opfer wird das vierte sein und das Mädchen in dem Haus ist dann ganz allein. Diese Erkenntnis hat man als Leser bereits zu Beginn, doch bis zur Auflösung des Falls erfährt man noch ganz viel mehr. Nachdem grausamen Fund im Aachener Stadtwald machen sich Charly Rumor und ihr Partner Benny Kämpfer an den Fall. Die Kriminalkommissarin ist nicht nur erschüttert über den Mord, sondern reagiert, wie ihr Vorgesetzter Frank Quirin, höchst emotional darauf. Benny Kämpfer ist dies ein Rätsel. Als Neuer in der Truppe erfährt er erst allmählich, dass der Mord in Zusammenhang mit einer Mordserie hängt. Trotz eines Hauptverdächtigen konnte der Fall bisher allerdings noch nicht geklärt werden. Das letzte Opfer wurde drei Jahre vorher getötet und hat Frank, Charly und die ganze Polizeitruppe mental hart getroffen, handelte es sich doch um die Ehefrau eines Kollegen. Zeitgleich verschwand auch die jüngste Tochter des ersten Mordopfers. Trotz intensiver Suche war das Mädchen nicht mehr auffindbar. Für Kommissarin Rumor ist dieser Fall besonders bitter, denn Mick Harting war nicht nur ihr Partner, sondern auch ihr bester Freund und der Ehemann des dritten Todesopfer. Und sie trägt seit drei Jahren ein Geheimnis mit sich herum, das an ihr nagt wie eine Ratte an einem Stück Abfall. Während dessen kämpft in einem abgelegen Häuschen ein Mädchen um das Überleben. Sie wird von Ängsten geplagt und wartet auf die Rückkehr ihrer Beschützerin. Nur Hund Bertie leistet ihr Gesellschaft und passt auf sie auf, während draußen um das Haus eine dunkle Gestalt schleicht. In Rückblenden wird geschildert wer die bisherigen Opfer waren, welches Leben sie führten und wie die Polizei in den Fällen ermittelte. Man lernt Mick Harting kennen und erfährt nach und nach welches Drama sich in dessen Leben abgespielt hat. Man lernt aber auch Charly, Frank und Benny näher kennen. Benny ist nicht nur der Neue in der Truppe, er ist auch der Jüngste. Sein herangehen an den Fall ist vorbehaltslos, seine Fragen und Erkenntnisse wohl überlegt und gut nachzuvollziehen. Charly ist eine gute Polizistin. Sie ist zwar beliebt bei den Kollegen, aber auch distanziert und eher eine Einzelgängerin. Nur zu Mick Harting pflegte sie eine tiefe persönliche Bindung. Die Befragungen werden detailliert geschildert und laufen höchst professionell ab. Die Verdächtigen werden genau unter die Lupe genommen. Keiner der beteiligten Personen ist charakterlich wie der Andere. Da der Hauptverdächtige bereits zu Beginn genannt wird, ist man als Leser auch etwas voreingenommen. Petra Johann schafft es aber der Handlung immer wieder neue Aspekte zu geben und die Meinung zu Zerstreuen und die Gedanken neu zu ordnen. Richtig gut gefallen hat mir Benny. Zwar erscheint er ab und an naiv und beeinflussbar, doch seine Fragen, Gedankengänge und Erkenntnisse sind genial. Professionelle Hilfe erhielt er vor allem von Simon Haffner. Ein ehemaliger Kriminalbeamter dessen profiling einzigartig ist. Die Handlung ist zwar nicht extrem Spannungsgeladen, die Erzählart und Schreibweise der Autorin ist aber durchaus lesenswert. Größtes Manko war für mich Teil 2. Es wird sehr viel Wiederholt und vor allem die Besprechung zwischen Benny und Simon wurde allmählich sehr langatmig. Die Erkenntnisse, welche man als Leser bekommt, werden in diesem Abschnitt auch allmählich aufgelöst und runden sich zu einem großen Ganzen ab. Den einzelnen Kapiteln gehen immer Überschriften voraus. Als Leser behält man dadurch einen guten Überblick. Petra Johann ist Mathematikerin und promovierte in Aachen. In dieser Stadt ist auch die Geschichte dieses Kriminalromans angesiedelt. Es handelt sich aber um einen Roman und um keinen Reiseführer, wie die Autorin in ihrer Danksagung selber anmerkt. Wer Aachen kennt dem wird auffallen, dass sie sich nicht immer penibel an die Wirklichkeit hielt. Das Cover finde ich für einen Kriminalroman passend und gut gewählt. Vielleicht war dies das Bild, dass das erste Opfer in der Handlung hatte? Der Titel bezieht sich vielleicht auf Kriminalistin Charlotte Roman und ihre sich selbst aufgeladenen Schuldgefühle. Mein Fazit: Ein solider Kriminalroman mit abwechslungsreichen Charakteren. Die Handlungsabläufe waren schlüssig und als Leser bot sich mir ein guter detaillierte Einblick in die Polizeiarbeit. Diese vielen allerdings mit Fortgang der Geschichte mitunter zu ausführlich aus und wiederholten sich ab und an. Für Krimileser empfehlenswert, die viel Wert auf Gründlichkeit in Ermittlungssträngen halten. Dem Buch gebe ich eigentlich 3 1/2 Sterne. Leider nimmt das Programm nur ganze Sterne, daher sind nur drei markiert :)

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