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Rezension zu
Drive-In

Etwas zu trashig für meinen Geschmack

Von: Books and Biscuit
29.11.2015

Joe R. Lansdale war mir bislang kein Begriff, aber die Möglichkeit, eine komplette Trilogie in nur einem Band zu lesen, war einfach zu verlockend. Kein langes Warten auf die Fortsetzung. Kein Vergessen, was im Band davor geschehen ist. Und bei insgesamt 736 Seiten wären die einzelnen Bände auch nicht sonderlich dick gewesen. Nun aber zu Drive-In selbst. Auf den ersten Blick erinnert der Klappentext an Stephen Kings Die Arena. Ein Ort an dem Menschen versammelt sind wird plötzlich völlig von der Außenwelt abgeschnitten, Lebensmittel werden knapp, Machtkämpfe entstehen, Menschen drehen durch. Drive-In ist dabei aber um einiges blutiger und trashiger als Die Arena und hat auf den zweiten Blick auch bis auf die Grundidee des Isoliertseins nichts mit dem King zu tun. In Drive-In geht es um das größte Autokino Texas, in dem jede Freitagnacht mehrere Horrorfilme gleichzeitig gezeigt werden. Die Menschen kommen zusammen, um sich die B-Movie-Qualitäts-Filme anzuschauen, um im Dunkeln rumzumachen, um Popcorn und zuckrige Softdrinks zu genießen. Einfach, um Spaß zu haben. In einer solchen Nacht taucht plötzlich ein roter Komet am Himmel auf und verschwindet kurz darauf wieder, doch auf der Erde hat sich alles verändert. Das Autokino scheint plötzlich das einzige zu sein, das noch existiert und wer versucht, es zu verlassen, löst sich in Nichts auf. Dabei stelllt sich die Frage, was besser ist: sofor den Schritt ins Ungewisse wagen, oder im Inneren des Kinos seine komplette Menschlichkeit abzustreifen und zum Kannibalen zu mutieren. Der Ich-Erzähler berichtet von den Ereignissen im Nachhinein und hat dabei einen recht lockeren Umgangston. Er wirkt aufgedreht, wenn nicht überdreht, er spricht mit dem Leser, als wäre der sein Gesprächspartner. Dieser Erzähler bietet dem Leser eine völlige absurde, blutige, trashige Horrorgeschichte, die in etwa so gut gemacht ist wie die Low-Budget-Filme, die die Figuren sich jede Freitagnacht anschauen. Und das ist vermutlich auch Absicht. Drive-In ist mehr Parodie als alles andere, trifft dabei aber leider so gar nicht meinnen Humor. Anders als man vielleicht vermuten möchte spielt nicht die ganze Trilogie im Autokino, sondern ledigleich der erste Band. Das heißt aber nicht, dass die anderen beiden Bände weniger abgedreht sind. Der Plot ist einfach völlig verrückt, ergibt oftmals keinen Sinn, ist blutig und absurd und irrwitzig und zum Kopfschütteln unsinnig. Als hätte Lansdale einen Albtraum gehabt und mit all seinen wirren Verwicklungen und Wendungen niedergeschrieben. Aber ich glaube, genau das zeichnet diesen Roman aus. Ich kenne Filme, die so ähnlich sind, aber auch die gefallen mir nicht. Ich kenne aber auch Leute, die solche Filme lieben und genauso werden sie Drive-In lieben. Mein Problem mit dem Plot ist einfach, dass er so unglaubwürdig ist, dass ich ihn nicht mehr spannend finde, aber witzig finde ich ihn auch nicht. Aber das ist wohl Geschmackssache.

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