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Rezension zu
Während du stirbst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Grossartiges Debüt!

Von: Devona
24.11.2015

Endlich mal wieder ein PSYCHOthriller, der diese Bezeichnung auch verdient. Tammy Cohen hat mit ihrem Erstlingswerk einen fulminaten Start hingelegt, der Lust auf mehr macht. 410 Seiten Hochspannung ohne endlose Schlachthausszenen und brutale Serienmorde, dafür jede Menge psychisch nicht ganz gesunde Charaktere, die die Bandbreite von "etwas seltsam" bis "Soziopath" komplett abdecken. "Während du stirbst" ist wirklich mal erfrischend anders. Schon die Einteilung des Buches in zwei völlig unterschiedliche Teile ist sehr ungewöhnlich. Im ersten Teil erfährt der Leser die aus Jessicas Sicht beschriebene Situation ihrer Entführung und Gefangenschaft. Die ich-Form macht den ganzen Handlungsablauf besonders beklemmend. Zitat: Wir waren Teil einer Ereigniskette aus Ursache und Wirkung, die uns hierher geführt hatte und die lange, nachdem das hier vorbei wäre, weiterlaufen würde.Manchmal vergaß ich die Umstände meines Hierseins und plauderte mit ihm beinahe so, als wäre er ein normaler Mensch und dies hier eine normale soziale Situation. Zitatende Durch die gelegentlichen Unterbrechungen Jessicas von in auktorialer Erzählform eingefügten Abschnitten zur Ermittlungsarbeit und den Geschehnissen ausserhalb ihres Gefängnisses behält die Handlung Dynamik und der Spannungsbogen wird gleichmäßig hoch gehalten. Man erfährt in diesen Abschnitten sehr viel von Kim , der Ermittlerin, deren private Probleme zwar wie in so vielen Krimis/Thrillern schon durch den aufreibenden Job verursacht sind, aber in ihrem Fall doch mal etwas anders gelagert sind, als der gallopiernde Alkoholismus oder die desillusionierte Verschrobenheit erfahrener Ermittler der sonstigen Thriller-Literatur: Kim steht am Anfang ihrer beruflichen Karriere und ist ehrgeizig. Im zweiten Teil des Buches werden sämtliche im ersten Teil erworbenen Erkenntnisse des Lesers von der Autorin brachial auf den Kopf gestellt, sie spielt gekonnt mit Erwartungshaltungen. Es gibt verschiedenste Wendungen, die so kaum vorhersehbar und bis auf ein paar winzige (und zu vernachlässigende, da lohnt nicht mal spoilern) Logikfehler absolut schlüssig sind. Besonders bemerkenswert fand ich, dass Tammy Cohen es schafft, nicht EINE der handelnden Personen zum Sympathieträger zu machen und trotzdem Spannung zu erzeugen. Ich habe das Buch mit nur einer Unterbrechung an zwei Nachmittagen ausgelesen-so muss das sein, Thriller MÜSSEN fesseln. Ein Sternchen ziehe ich lediglich ab, weil ein paar der "Auflösungen" ein wenig konstruiert wirken, letztenlich tut das aber der Spannung keinen Abbruch. Die Protagonisten, allen voran Jessica, hätte man vielleicht ein wenig tiefgründiger zeichnen können, insbesondere auch in Bezug auf die Vorgeschichte und die im Klappentext erwähnte Knopfphobie. Fazit: Liest sich geil, mal was ganz Anderes, absolute Leseempfehlung.Bitte mehr, Frau Cohen!

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