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Rezension zu
Das Feuerzeichen

Zwei Leben, dessen Schicksal aneinander geknüpft ist

Von: Tanja
14.11.2015

Inhalt: Cass und Zach wachsen wohlbehütet als Zwillingspaar heran. Doch einer von beiden ist ein Omega - ein von der Gesellschaft Ausgestoßener. Weder Cass noch ihr Bruder zeigen einen körperlichen Makel, eine Art Kainsmal, das die Kinder einer Klasse zuordnet. Die Eltern betrachten ihre Kinder sehr kritisch, da eine Trennung der Beiden längst hätte erfolgen müssen. Auch Zach wird zusehends ungeduldiger. Er ist sich sicher, dass nicht er derjenige ist, der das Dorf verlassen muss. Zudem möchte er endlich Freunde gewinnen und zur Schule gehen, wie es sich für einen geborenen Alpha, einem Angehörigen der herrschenden Klasse, gehört. Als Cass eines Tages ihren Bruder vor einem herabstürzenden Ast rettet, hat ihr Bruder einen Verdacht: Cass ist eine Seherin. Er muss es lediglich beweisen. Fortan macht er seiner Schwester das Leben schwer, indem er ihr Fallen stellt, die dafür Sorge tragen sollen, dass sie ihre Gabe offenbart. Durch eine gemeine List, gelingt es ihm irgendwann, seine Schwester dem Rat als Omega zu präsentieren. Fortan muss Cass ein Leben, abgeschieden von ihrer Familie, auf eigenen Beinen führen. Kaum hat sich das Mädchen eingelebt, da stellt ihr das Schicksal erneut ein Bein: Ihr Bruder ist in die Politik gegangen. Er betrachtet seinen Zwilling als seine Achillesverse. So lässt Zach seine Schwester in Isolation stecken und von der Beichtmutter vernehmen. Cass lernt, dass es nur einen Weg gibt, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben. Sie entscheidet sich zu einer gefährlichen Flucht vor ihrem Bruder, der Beichtmutter, den Alphas und dem Rat. Auf diesem Weg gibt es nur wenige Verbündete. Einer davon ist der Junge, den sie aus den Fängen des Rats befreit und der sich weder an seine Vergangenheit noch an seinen Namen erinnern kann: Kip. Wichtigste Charaktere: Cassandra (genannt Cass) ist eine Omega. Sie ist eine der wenigen, die körperlich nicht missgebildet sind. Ihr Makel ist der, dass sie bevorstehende Ereignisse oder weit entfernte Orte sehen kann, die für andere Augen verschlossen bleiben. Sie ist die Zwillingsschwester von Zach. Kip heißt eigentlich gar nicht so. Er erhält seinen Namen von Cass, die ihn aus der Gefangenschaft der Regierung befreit und kurzerhand in ihre Fluchtpläne integriert. Kip hat sein Gedächtnis verloren. Weder weiß er etwas über seine Vergangenheit, noch woher er kommt. Zach ist der Zwillingsbruder von Cass. Zeit seines Lebens kämpft er darum von der Gesellschaft als Alpha-Zwilling anerkannt zu werden. Dadurch, dass Cass ihren Makel so lange geheim hält, wird der Zorn in ihm geschürt. Sein Ehrgeiz und seine Wut sind es vermutlich, die dafür sorgen, dass er eine Position in der Politik anstrebt, die alles dafür tut, damit Omegas von der Gesellschaft ausgestoßen werden. Welt: Nach der großen Explosion muss sich die Welt erst mal wieder erholen. Viele Ländereien liegen brach. Auch die Fauna hat durch die Naturgewalt stark gelitten. Es gibt zweiköpfige Schlangen, Tiere ohne Augen. In der zweiten oder dritten Generation des „Nachher“ sind bei den Menschen die Zwillingsgeburten entstanden. Es wird stets ein Junge und ein Mädchen geboren. Eines der Kinder ist stark, gesund und robust, das andere trägt einen Makel in sich. Meist handelt es sich hierbei um eine missgestaltete Gliedmaße. In seltenen Fällen ist der Körper „normal“ und es handelt sich um einen Seher. Die „perfekten“ Kinder werden Alphas genannt, die mit einem Makel Omegas. Wenn einem der Zwillinge etwas zustößt, sei es Krankheit, Schmerz oder gar Tod, so erleidet sein Pendant das gleiche Schicksal. Während Alphas von der Gesellschaft geachtet, geschult und hofiert werden, werden Omegas vom Rat mit Plakaten und öffentlichen Aktionen ausgeschlossen. Damit jedoch den Alphas kein Leid widerfährt, erhalten sie eine minimale humanitäre Unterstützung. Schreibstil: Der Roman beginnt mitten in der Geschichte und somit gleich ziemlich rasant. Hier erfährt der Leser, dass Cass entführt wird und „der Zwilling“ möchte, dass ihr kein Leid zugefügt wird. Sofort stellen sich die ersten Fragen ein: Wieso wird das Mädchen entführt, was soll mit ihr geschehen, wer ist der Zwilling und warum ist er um Cass Wohlbefinden besorgt? Es wird sofort Spannung beim Leser erzeugt. Er ist gleich mittendrin und möchte wissen, wie es weitergeht. Auf den Folgeseiten lernt man dann Cass und ihr Schicksal genauer kennen. Wer glaubt, dass durch diese Einführung Langeweile aufkommt, der mag sich irren. Cass Leben ist durchzogen von Ängsten und Plänen. Ständig sorgt sie sich um ihre Zukunft und muss sich behaupten. Auch die Ich-Perspektive, die für den Roman gewählt wurde, unterstützt diese Sogwirkung zusätzlich. Lediglich zum Ende hin gibt es vielleicht für den ein oder anderen Leser ein kleines "Hängerchen". Hier verlieren die gut ausgearbeiten Charaktere teilweise etwas an Tiefe. Es scheint so, als wäre der Weg zum Ziel notwendig und daher wirken diese Seiten nicht mehr überraschend oder spannend. Diese Stelle zieht sich jedoch nur über wenige Seiten. Letztlich kann sich der Leser auf einen sehr überraschenden Ausklang der Geschichte freuen. Die Liebesgeschichte in diesem Roman entspinnt sich sehr zaghaft und nachvollziehbar. Durch die Situation kommen sich Kip und Cass langsam und unaufhaltsam näher. Überhaupt sind die Charaktere in ihren Gedanken und ihrem Befinden sehr gut nachvollziehbar. Auch Zach mag dem Leser zwar nicht sympathisch erscheinen, sein Werdegang erscheint aber nachvollziehbar. Fazit: Das Feuerzeichen hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Hier ist fast durchweg Spannung gegeben, die Geschichte ist gut durchdacht und hält ihren roten Faden. Auch die Charaktere waren für mich nachvollziehbar und individuell gestaltet. Die Idee hinter der Geschichte mag zwar einige Parallelen zu bereits dagewesenen Geschichten haben, konnte mich aber gerade durch die Zwillingsverbundenheit durchaus überzeugen. Dieses Buch macht von der ersten bis zur letzten Seite Spaß und enthält alles, was ein guter Fantasyroman benötigt. Absolute Leseempfehlung. Buchzitate: „Du hast dich verändert“, sagte er leise. „Soll vorkommen nach vier Jahren in einer Zelle.“ „Ich weiß nicht mal, wie du heißt!“, rief ich ihm hinterher. „Geht mir genauso.“ - „Cass.“ - „Nein, ich meine, ich habe auch keine Ahnung, wie ich heiße.“ „Der Nachbar in unserem Dorf hatte einen alten Schäferhund, der den lieben langen Tag schlafend vor der Haustür lag. Er hieß Kip. So werde ich dich von jetzt an nennen.“

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