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Rezension zu
Im Herzen das Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein kleines Seepferdchen sorgt für Stimmung

Thalia Buchhandlung Nord GmbH & Co KG
Von: Monika Fuchs aus Hamburg
18.03.2016

Ein wunderschönes Cover mit Meer, Sand und Strandkorb verspricht einen schönen leichten (Sommer-)Roman. Auch der Autorenname Karen Bojsen hört sich so richtig stimmig nach Norddeutschland an. Da ich ein absoluter Nordseefan bin, habe ich gedacht, das ist genau so ein Buch, wie ich es jetzt gerade brauchen kann. Und dann lese ich auf unserer Internetseite, dass Karen Bojsen ein Pseudonym der Autorin Katrin Burseg ist, die ich sehr schätze. Danach konnte mich nichts mehr halten dieses Buch zu lesen. Der Roman erzählt die Geschichte von Lumme, einer jungen Frau die auf einer kleinen Nordseeinsel, die im Roman namenlos bleibt, geboren wurde. Gerade ist sie wieder zurückgekommen, nachdem sie die Insel vor 20 Jahren Hals über Kopf verlassen hat. Sie ist Meeresbiologin und leitet für ein Jahr interimsweise das Inselaquarium. Außerdem möchte sie ihrem knapp 80jährigen Vater Boje unter die Arme greifen, der nach dem Tod ihrer Mutter die kleine Pension namens Möwe ganz alleine leitet. Doch auf der Insel hat sich viel getan. Die Touristen bleiben weg, das Inselaquarium ist marode und es soll ein Offshore-Windpark gebaut werden. Lumme ist entsetzt. Was passiert mit dem ökologischen Paradies, das dort für Seevögel herrscht? Außerdem gibt es auch im Meer selbst einiges, was einzigartig und schützenswert ist. Doch sie steht mit dieser Meinung alleine da, denn die Insulaner brauchen das Geld, was der Offshore-Windpark verspricht. Und als dann plötzlich ihr Kollege ein kurzschnäuziges Seepferdchen im Meer entdeckt, bricht auf der Insel die Hölle los. Denn dieses Seepferdchen steht auf der Liste der gefährdeten Tiere und droht die Pläne der Inselbewohner zunichte zu machen. Karen Bojsen hat einen sehr unterhaltsamen und ausgesprochen spannenden Roman geschrieben, der sich für mich ganz anders entwickelt hat, als ich eigentlich dachte. Es ist keine klassische leichte Liebesgeschichte, die auf einer Nordseeinsel spielt, sondern ein Roman, der aktuelle ökologische Themen wunderbar in einen guten Unterhaltungsroman einbettet. Zum einen interessiert einen natürlich die Geschichte von Lumme. Was ist vor 20 Jahren passiert, dass sie nie wieder zurückkehren wollte? Aber viel interessanter war für mich das ewige Dilemma – Kommerz oder Naturschutz? Für die Inselbewohner ist es ganz einfach. Sie brauchen und wollen den Windpark. Aber was geschieht mit unserer Welt, wenn solche Überlegungen gewinnen. Und wie hängt in der Politik eigentlich alles zusammen. Lumme tritt etwas los, womit sie nie gerechnet hätte. Und dies droht sogar ihre eigene Familie zu zerstören. Ich war von diesem Buch mehr als positiv überrascht. Das Cover hat zwar ein ganz anderes Buch versprochen und wird dem eigentlichen Roman nicht gerecht. aber der Inhalt hat mich richtig gefangengenommen. Das Buch ist fast ein Ökothriller. Und nachdem ich einige Dinge im Internet recherchiert habe, muss ich sagen – Chapeau! Die Autorin hat einige Themen aufgegriffen, die tatsächlich in einem engen Zusammenhang mit einer realen Insel in der Nordsee stehen. Und auch die ökologischen Themen wie Offshore-Windparks und das wiederentdeckte Seepferdchen in der Nordsee sind gerade sehr aktuell. Wie heißt es in dem Buch so schön: "Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört, was wir eigentlich durch sie bewahren wollen – nämlich die Natur."

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