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Rezension zu
Totenbleich

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gelungener Serienauftakt mit schwächelndem Ende

Von: Sandra Marquardt
30.10.2015

Mal wieder eine Krimi-Buchreihe, die mich besonders neugierig gemacht hat und ich bin nicht enttäuscht worden. Normalerweise lese ich nicht so gerne Geschichten, die in Richtung Prostitution gehen, aber diese hier konnte mich wirklich fesseln. Das Cover passt hervorragend zum Thema und auch wenn die Geschichte ein wenig gebraucht hat um richtig in die Gänge zu kommen hat mich die Handlung von Anfang bis Ende hervorragend unterhalten. Der dänische Ermittler Thomas Ravensholdt, kurz Ravn, ist anfangs alles andere als ein strahlender Held und es fällt schon ein wenig schwer ihn zu mögen, auch wenn sein Verhalten vermutlich nach einem Verlust auf gewisse Weise verständlich ist, dennoch würde man ihm manchmal schon gerne ein paar kräftige Ohrfeigen verpassen damit er sich endlich mal aufrafft. Erst im Laufe der Handlung entwickelt er Interesse am Fall und ehe man es sich versieht befindet Ravn sich mittendrin im Geschehen und macht Schweden unsicher. Der unterschwellige, dreiste Humor von Ravn hat mir gefallen und die ernste Grundstimmung an den passenden Stellen aufgelockert, auch wenn es manchmal etwas brenzlig wurde. Die Nebenfiguren waren gut auseinander zu halten und ebenfalls interessant, da sie auf ihre Art ein wenig hervorstachen. In den Vordergrund gerückt wurden hier vor allem der kleine Erik und die Prostituierte Masja, die beide eine größere Rolle im ersten Fall von Ravn einnehmen. Themen die hier behandelt werden sind in erster Linie Prostitution/Menschenhandel und das Präparieren von Tieren. Beides hat der Autor eingehend geschildert, so dass nichts zu kurz kam und man sich ein gutes Bild von der Szene im Milieu und der Taxidermie, dem Haltbarmachen/Ausstopfen von Tierkörpern machen kann. Mit wechselnden Szenen zwischen Erik, Masja und Ravn gab es genug Abwechslung, deren Handlungsstränge sich erst gegen Ende des Buches schließlich miteinander verbunden haben und da die Kapitel auch recht kurz waren, ließ sich die Geschichte sehr schnell und flüssig lesen. Auf die Beschreibung des Settings wurde ebenfalls eingegangen. Es wurden viele Orte genannt, die ich nun nicht kannte, aber man hat sich dennoch ein einigermaßen gutes Bild von den Schauplätzen machen können an denen sich die Figuren aufgehalten haben. Das Ende hat mir gefallen. Es gab einige spannende Situationen, die Ravn ohne große Schießereien bewältigen musste, allein mit Verstand und Geschick, so dass es mal eine willkommene Abwechslung beim Lesen war. Leider war es nur eben nichts Neues. Gerade Krimi-Vielleser dürfte das Ende an sich nicht sonderlich aus den Socken hauen, da man es in der einen oder anderen Art und Weise sicher schon mal gelesen hat. Trotzdem finde ich war es ein guter Serienauftakt, der zwar ein kleines bisschen schwächelt, was aber zu verschmerzen ist. Ein spannender erster Fall von Ravn, der mitreißt und unterhält. Ein gut durchdachter Krimi mit einem Ermittler, der einem erst im Verlauf der Handlung nach und nach etwas sympathischer wird und Themen, die gut kombiniert worden sind. Für Fans nordischer Krimis wahrscheinlich ohnehin ein Muss.

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