Rezension zu
Nebelkind
Beachtenswertes Erstlingswerk
Von: HarakiriWer bin ich? Staatsanwältin Jana Berzelius wird zu einem rätselhaften Mord an einem Mann hinzugerufen. Die Polizei ermittelt fieberhaft. Alles deutet auf ein Kind als Mörder hin. Als dieses Kind auch tot aufgefunden wird findet Jana einen Zusammenhang zu ihrer eigenen Vergangenheit, verschweigt diesen aber und fahndet fortan auf eigene Faust weiter. Durch ihr Hintergrundwissen ist sie der Polizei voraus, gerät aber selbst in Gefahr. Was hat es mit den geheimnisvollen Götternamen, die Kindern in den Nacken eingeritzt wurden auf sich? Jana hat diese Narben auch, kann sich aber nicht an ihre Kindheit erinnern. Wohlbehütet wächst sie bei Adoptiveltern auf, hat aber immer wieder schlimme Albträume, die sie quälen. Als sie eine Buchstabenkombination aus ihren Träumen im realen Leben wieder erkennt, wird einiges klarer. Ein sehr brisantes Thema, das die Autorin hier zu einem Thriller verwebt. Menschenschmuggel und Abrichtung zu Mordmaschinen. Das ist ganz schön heftig. Einmal tief schlucken war angesagt bei der Szene als das Mädchen aus dem Container befreit wird. Die Hoffnung auf ein neues, schöneres Leben, erfüllt sich nur bedingt. Der Spannungsbogen beginnt gleich auf der ersten Seite und zieht sich bis zum Schluss. Dadurch, dass der Leser mit der Staatsanwältin schon mehr weiß, als die ermittelnden Kommissare, bleibt die Spannung sehr hoch und endet in einem eher kleinen Finale. Kursiv geschrieben wechselt die Handlung immer wieder in die Vergangenheit und wie es Jana früher ergangen ist. Auch dadurch erhält der Leser einen Wissensvorsprung, der die Dramatik nur noch weiter steigert. Allerdings bleiben die handelnden Personen leider etwas oberflächlich. Es sind zudem auch recht viele und ständig tauchen neue auf. Auch Jana, als Protagonistin, konnte ich nicht wirklich vor meinem inneren Auge sehen. Dennoch hat mich der Roman sehr gut unterhalten, für ein Erstlingswerk allemal ein Lob wert und ein interessantes Thema überzeugend umgesetzt
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