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Rezension zu
Die Fäden der Zeit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Originelle und mitreißende Mischung aus Fantasy und Dystopie

Von: Script of Life
20.09.2015

Inhalt: Kai lebt zusammen mit ihrem Bruder im Ostviertel von Ninurta. Dies ist das Armenviertel der Stadt und wird auch das Labyrinth genannt. Kai hat die besondere Fähigkeit die Fäden der Zeit sehen und manipulieren zu können. Dies muss sie jedoch geheim halten, da in Ninurta nur das regierende Oberhaupt Magie ausüben darf und so lebt sie unauffällig mit ihrem Bruder im Elend des Slums und spart, um diesem eines Tages entkommen zu können. Immer wieder verschwinden Menschen aus der Stadt und werden nie mehr gesehen, aber niemanden kümmert es so richtig, so lange er nicht persönlich betroffen ist. Als Kais Bruder Reev aber eines Tages ebenfalls einfach nicht mehr von der Arbeit zurück kommt, macht sich Kai auf die Suche nach ihm und um das Geheimnis der anderen verschwundenen Leute. Cover und Gestaltung: Das Cover zeigt wohl Kai mit ihrer Brieftägertasche, wie sie nach silbernen Fäden, die die Fäden der Zeit darstellen sollen, greift. Das Cover ist nahe am Original passt perfekt zur Handlung und ist besonders durch die glitzernden Fäden und den glitzernden Schriftzug ein echter Hingucker. Meine Meinung: Die Autorin hat in dieser Geschichte eine wunderbare Welt entworfen. Sie nimmt sich zu Anfang genug Zeit einen in diese komplexe, neue Welt einzuführen was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Kai und ihr Bruder leben in der Stadt Ninurta, die erbaut wurde, nachdem ein verheerender Krieg zwischen den Magiern und der Technik fast die ganze Menschheit ausgerottet hat und nun von Khal Ninu regiert wird. Dieser lebt mit seiner Leibgarde den Sentinels und ein paar anderen privilegierten Menschen im inneren Kreis der Stadt, dem sogenannten "Weißen Hof" im Luxus, während die Außenbezirken aus ärmeren Vierteln bis hin zu den Slums bestehen. Hinter den Stadtmauern von Ninurta liegt karge Einöde und es gibt gefährliche Wesen, so dass die Bewohner diese auch nie verlassen können. Die Klassengesellschaft in der Stadt wurde sehr gut dargestellt und die Geschichte machte soweit zu Anfang den Eindruck einer Dystopie. Spätestens ab der Hälfte des Buches schlägt dieses dann jedoch in die Fantasyrichtung um, in der Magie und übernatürliche Wesen eine große Rolle spielen. Diese Richtung hatte ich zuvor von dem Klappentext her, der mich vor allem aufgrund von Kais außergewöhnlicher Fähigkeit die Fäden der Zeit greifen und manipulieren zu können, nicht so erwartet. Da ich nicht so der Fantasy Leser bin hätte ich das Buch wohl sonst auch nicht zur Hand genommen. Ich bin allerdings sehr froh es getan zu haben, denn sonst wäre mir eine sehr außergewöhnliche, originelle und mitreißende Geschichte entgangen. Der Schreibstil von Lori M. Lee hat mir sehr gut gefallen, denn sie beschreibt die Zustände in den Slums von Ninurta, die Klassengesellschaft und die umgebende Einöde sehr bildlich und ausdrucksstark, so dass man sich mit Kai in das Geschehen hinein versetzt fühlt. Die Geschichte ist sehr spannend aufgebaut, voller Geheimnisse, Intrigen und Wendungen, so dass sie einen richtig gehenden Sog beim Lesen entwickelt. Teilweise fand ich die Erklärungen besonders zum Schluss hin aber auch ganz schön komplex und man sollte nicht zuviel Zeit zwischen dem Lesen verstreichen lassen, um sich bei der Auflösung noch an alles erinnern zu können. Aber ich denke das stellt bei diesem Buch sowieso nicht so ein Problem dar, da einen die Geschichte sehr mitreißt und man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Erzählt wird das Ganze aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Kai, die mir sofort sympatisch war. Sie ist sehr selbstlos und loyal, willensstark und sehr zielstrebig. Außerdem macht sie eine große Entwicklung in dem Buch durch und es hat mir Spaß gemacht sie dabei zu begleiten. Auch die Nebencharaktere sind hier besonders toll gezeichnet und auch alle wichtig für die Geschichte. Besonders gefallen hat mir die innige Beziehung zwischen Kai und ihrem Bruder Reev, der eigentlich gar nicht ihr leiblicher Bruder ist, sondern sie als er selbst erst 16 Jahre alt war als Kind am Flussufer gefunden und als seine Schwester aufgezogen hat. Kai kann sich an nichts mehr erinnern, was vor diesem Zeitpunkt geschehen ist. Aber der Zusammenhalt von Kai und Reev ist großartig dargestellt. Auch eine kleine Romanze zwischen Kai und ihrem Jugendfreud Avan zieht sich durch das Buch, nimmt aber nicht zu viel Raum ein. Diese wurde meiner Meinung nach auch sehr schön und authentisch dargestellt und ich konnte gut mit den beiden mitfühlen. Das Buch wirft allerhand Fragen auf, von denen viele am Ende aufgeschlüsselt werden. Aber auch wenn es keinen Cliffhanger gab, blieb einiges was mich interessiert hätte noch offen. Aber ich denke, da es ein Auftakt zu einer Reihe ist, wird darauf in den Folgebänden noch weiter eingegangen. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf Kai wieder zu treffen. Fazit: "Die Fäden der Zeit" ist eine sehr außergewöhnliche, originelle und extrem mitreißende Geschichte, die dystopische mit Fantasy Elementen mischt. Die einmalige Grundidee, eine spannende, abenteuerliche Handlung voller Geheimnisse und Wendungen, sowie der tolle bildhafte Schreibstil der Autorin machten es für mich zu einem echten Leseerlebnis. Von mir bekommt das Buch daher 5 Sterne und ich kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.

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