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Rezension zu
Die Puppenmacherin

Auch der zweite Teil ist wieder überdurchschnittlich gut

Von: Franzy
19.09.2015

Meinung Zu Beginn befindet man sich wieder mal in einem Prolog und mit diesem mitten in der Geschichte. Man lernt den Täter und eines seiner Opfer kennen. Später im Buch klärt sich auf um wen es sich dabei handelt. Bereits hier erfährt man, dass der Täter seine Opfer mit Bauschaum "bearbeitet". Nils Trojan begibt sich auf eine spannend Reise nach dem Täter, in seine eigene Psyche und in seine Vergangenheit. Ich war ja bereits nach dem ersten Teil absoluter Fan von Max Bentow und seinem Kommissar Nils Trojan. Auch hier im zweiten Band wurde ich nicht enttäuscht! Der Autor lässt meinen persönlichen Ekel-Faktor in diesem Band ziemlich weit ansteigen. Das liegt nicht daran, dass irgendetwas blutig oder bestialisch ist, sondern daran, dass ich selbst auch schon mit Bauschaum gearbeitet habe und weiß, wie sich dieses Material verhält. Dieser Ekel zieht sich diesbezüglich fast durch das komplette Buch und steigt noch weiter an. Der Beginn des ersten Kapitels war für mich persönlich etwas verwirrend - was sicherlich so geplant war. Dazu möchte ich nicht zu viel verraten, damit ihr mir nicht böse seid falls ihr das Buch selbst noch nicht gelesen habt ;-) Auf Seite 24 musste ich stark schmunzeln. Erneut wurde das Tokio Hotel-Poster angesprochen, dass im Zimmer von Trojans Tochter hängt. Das kennen wir schon aus dem ersten Teil und ich fand es gut, dass es auch hier wieder angesprochen wurde. Aber dabei handelte es sich einfach um eine persönliche "Freude" ;-) Er schaute zu dem Tokio-Hotel-Poster über dem Bett, ein Relikt aus Emilys frühester Teeniezeit, sie mochte die Band mit ihren fünfzehn Jahren längst nicht mehr. "Kinderkram", sagte sie lachend, wenn sie bei ihm übernachtete, aber er brachte es einfach nicht übers Herz, das Poster abzunehmen. (Seite 24) In diesem Band erfährt man sehr viel aus Trojans Privatleben. Sowohl aus der weiten Vergangenheit, als er selbst noch ein kleiner Junge war, als auch über seine Panikattacken und was seine Ex-Frau und Tochter betrifft. Das war alles nicht unspannend und auch das Treffen mit seinem Vater war durchaus interessant, aber ich persönlich hatte mir erhofft in diesem Teil etwas mehr über Nils und Jana lesen zu können - wurde aber enttäuscht. Den Beiden wurde so gut wie kein Raum gegeben und es wirkte stellenweise als wenn Herrn Bentow zwischendrin eingefallen wäre, dass Jana ja auch noch irgendwo auftauchen müsste. Das tut dem Buch an sich absolut kein Abbruch - Jana und Nils ist einfach so eine Sache, die mir persönlich extrem am Herzen liegt ;-) Das "Hauptopfer" geht mir persönlich ziemlich auf den Keks. Ich verstehe absolut, dass sie es schlimm getroffen hat und sie Sachen erlebt hat, die man sich weder vorstellen noch wünschen mag - aber ich wurde einfach nicht warm mit ihr. Dass man etwas mehr über die Arbeit und das Vorgehen einer Psychologin (Jana Michels - my love ^^) erfährt habe ich hier als sehr positiv empfunden. Auch diesen Teil hatte ich recht schnell gelesen und konnte das Buch auf den letzten 70 Seiten überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war gewohnt gut und stellenweise sehr rasant (fand ich im ersten Teil schon super), was das Buch wirklich voran getrieben hat. Viele der Charaktere kannte man schon aus dem ersten Teil (Nils und seine Kollegen, Jana Michels, Nils Tochter, Doro) und einige neue kamen im Zuge der Ermittlung hinzu. Aber auch hier hat es Max Bentow wieder geschafft genau das richtige Maß zwischen zu wenigen und zu vielen zu finden - nämlich: genau richtig! Mein persönlicher Negativpunkt im ersten Teil waren die viel zu genauen Straßenbeschreibungen Berlins. Auch hier im zweiten Teil blieb man nicht davor verschont, aber für mein Empfinden waren es weniger und nicht so häufig. Die Tatorte und die Opfer wurden auch hier wieder ziemlich genau beschrieben. Allerdings verlief alles deutlich "unblutiger" aber nicht weniger bestialisch. Wer selbst einmal mit Bauschaum gearbeitet hat, kann sich sehr bildlich vorstellen wie die Opfer aussehen und auch welche Qualen sie erlitten haben mussten. Wie bereits im ersten Teil wurde man bei diesem Fall auch lange nicht schlau draus, wer der Täter war - was ich als absoluten Pluspunkt empfinde! Dieser Teil ist für mich persönlich absolut gelungen, auch wenn ich die Geschichte um Jana und Nils schmerzlich vermisst habe. Fazit Wie auch den ersten Teil empfehle ich dieses Buch jedem, der gerne einen spannenden Thriller liest. Allerdings muss ich sagen, dass es sich empfiehlt zuvor "Der Federmann" zu lesen. "Die Puppenmacherin" ist zwar ein für sich abgeschlossener Fall, aber die ganzen Zwischenmenschlichkeiten und Privatangelegenheiten können nur schwer verstanden werden, wenn man nicht weiß was sich im ersten Teil zugetragen hat.

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