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Rezension zu
Verschwörung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein eingespieltes Team

Von: Belles Leseinsel
16.09.2015

Anfang November in Stockholm: Professor Frans Balder reist aus den USA zurück, um sich um seinen autistischen Sohn August zu kümmern. Seine Rückkehr ist aber auch eine Flucht vor seinem Job dort, den er kurzerhand gekündigt hat. Bei der NSA herrscht Krisenstimmung: Ein genialer Hacker ist in ihr Intranet eingedrungen, seine Spur lässt sich nicht zurückverfolgen. Journalist Mikael Blomkvist steckt in einer Schaffenskrise und auch die Zeiten von Millenium waren einmal besser. Da erhält Blomkvist einen Anruf von Frans Balder, kurz davor hat der Journalist erfahren, dass auch Lisbeth Salander Interesse an dem Wissenschaftler zeigt. Blomkvist lässt sich auf ein Treffen mit dem Forscher ein. Mehrere lose Fäden, die sich im Verlauf des Krimis zu einer schnörkellosen, intelligenten und packenden Geschichte zusammenfügen. Auch trifft man einige alte Bekannte wieder, vorneweg natürlich Erika Berger. Deren Charaktere entwickelt David Lagercrantz geschickt und glaubwürdig weiter wie auch deren Beziehungen zueinander. David Lagercrantz gelingt es mühelos, einen sofort in den vierten Band eintauchen zu lassen, sich wieder „zu Hause“ zu fühlen. Schon nach wenigen Seiten steckt man mitten in der Geschichte, fiebert mit, rätselt mit und fragt sich, wie diese unterschiedlichen Handlungsstränge sich zusammenfügen sollen. Die mitreißende Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man hierdurch einen guten Überblick erhält und der Story problemlos folgen kann. Natürlich ist der Schreibstil von David Lagercrantz ein ganz anderer als der von Stieg Larsson, aber keineswegs ein schlechterer. Manche Charakterzeichnungen sind Stieg Larsson einfach besser, leichtfüßiger gelungen und auch komplexe wissenschaftlicher Erklärungen wurden von ihm informativer und interessanter vermittelt. Hier tut sich David Lagercrantz etwas schwer und man neigt bei solchen Passagen, diese nur quer zu lesen. Wobei der Autor aber sehr feinfühlig auf das Thema Autismus eingeht und auch den kleinen August in seinem Verhalten absolut überzeugend wiedergibt. Stellenweise war mir die Geschichte aber etwas zu „hoch“ angelegt. Die NSA und die Duma spielen in der Story eine entscheidende Rolle. David Lagercrantz beantwortet zwar im Verlauf des Krimis alle wichtigen und entscheidenden Fragen, einiges lässt aber auf eine Fortführung der Geschichte schlussfolgern. Nur fragt man sich, was dann noch kommen soll, welchen Skandal Lisbeth und Blomkvist dann noch veröffentlicht sollen? Und auch die stellenweise Darstellung von Lisbeth als fast schon Überfrau war nicht ganz nachvollziehbar. Lisbeth wird im Verlauf des Krimis schwer verwundet und die körperlichen Leistungen, welche sie mit dieser Verletzung vollbringt sind selbst bei ihrer hervorragenden Kondition eher unglaubwürdig. Und den letzten Satz des Romans hätte man wirklich streichen sollen, dieser passt so gar nicht zur Millenium-Reihe! Fazit: Gelungene Fortsetzung der Millenium-Reihe – komplexe, packende Story, die auf eine Weiterführung der Reihe hoffen lässt.

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