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Rezension zu
Barrikaden

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Barrikaden, vorsicht Spoiler!

Von: Splashbooks
15.09.2015

Es ist nichts ungewöhnliches, wenn ein Roman in einer postapokalyptischen Welt spielt. Schließlich zieht sich ein Teil der Spannung aus der Faszination, wie sehr sich diese Realität von der unsrigen unterscheidet. Doch Jon Wallace versucht diesen Plot mit "Barrikaden" zu variieren. "Barrikaden" ist der Debütroman des britischen Autoren. Er hat bereits schon zuvor zahlreiche Fantasy- und Science Fiction-Stories in renommierten Magazinen wie "Jupiter Science Fiction" veröffentlicht. Er lebt mit seiner Ehefrau in London. Weitere Bücher sind in Planung, da "Barrikaden" der Auftakt zu einer Trilogie sein soll. Die Zukunft: Die Apokalypse hat stattgefunden. Atombomben wurden über der Welt abgeworfen. Das Leben ist nur noch schwer möglich. Und doch existiert es. Kenstibec erhält eines Tages den Auftrag die Frau Starvie nach London zu fahren. Er ist der Beste seiner Art und macht sich deshalb sofort auf den Weg. Doch er braucht einen Führer. Und das ist ein Problem. Denn Kenstibec ist ein Fizieller, eine künstliche Intelligenz, deren Körper aus Nanopartikeln besteht. Und der Früher soll ein Realer sein, also jemand, der ein richtiger Mensch ist. Und da beide Parteien einst Krieg gegeneinander geführt haben, wird eine mögliche Zusammenarbeit schwierig. Was unterscheidet "Barrikaden" von anderen, ähnlichen Romanen? Es ist vor allem die Tatsache, dass der Autor sich einen netten Dreh hat einfallen lassen, um die Geschichte zu erzählen. Seine Protagonisten sind nämlich alles künstliche Intelligenzen. Und somit auch emotionslose Wesen. Das ist eine erfrischend andere Perspektive, die der Autor auch konsequent durchhält. Dabei jagt die Welt, die er beschreibt, einem einen kalten Schauer über den Rücken. Sie wirkt leblos und ist durch den beständigen Konflikt zwischen den Fiziellen und den Realen gekennzeichnet. Es ist ein steter Krieg zwischen den beiden Parteien. Und beide scheinen sich nichts zu schenken, wie besonders am Anfang deutlich gemacht wird, als einige Reale versuchen einen Fiziellen Stützpunkt zu überfallen und eiskalt abgeknallt werden. Gleichzeitig baut der Autor aber auch Rückblenden in die Geschichte ein. Der Kontrast zwischen Vergangenheit und Handlungsgegenwart ist zunächst ein starker, aber das ist auch so gewollt. Man wird bewusst durch die Darstellung einer noch ansatzweisen normalen Welt aus dem Konzept und der Handlung geworfen. Denn dadurch ist man umso gespannt darauf zu lesen, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Und es ist ein schon fast gemächlicher Anstieg der Bedrohung, die am Ende zur Katastrophe führt. Dabei ist die Fahrt in der Handlungsgegenwart nicht minder spannend. Denn es gibt immer wieder Hindernisse, wie eine Barrikade der Realen, die Kenstibec und seine Begleitung auf eine brutale Art und Weise aus dem Weg räumen. Und so weiß man nicht, was als nächstes passieren wird, was dieses Buch so lesenswert macht. Das einzige Manko ist die Darstellung der Charaktere. Klar, es ist so vom Autor gewollt, dass die Charaktere emotionslos agieren. Aber wenn Kenstibec seine Begleiterin Starvie einfach so zu Boden stößt oder brutal Reale umbringt, muss man schon schwer schlucken. Nicht dass der Reale Fatty, der dem Duo sich anschließt, besser ist. Auch er wird als zynisch und berechnend dargestellt, wodurch es dem Buch an Identifikationsfiguren fehlt. Was natürlich auch vom Autor so vorgesehen war, dass muss man betonen. Doch in diesem Fall hat er übers Ziel hinausgeschossen. Und so ist der Band zum "Reinschauen" empfohlen.

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