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Rezension zu
Im Schlaf komm ich zu dir

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Originell, faszinierend, teilweise unangenehm

Von: Kittyzer
14.09.2015

Die Angst um meine Zukunft war allgegenwärtig. Alles, was ich sagte, tat und sogar dachte, war davon betroffen. Seit Jahren verlor ich an Kraft und schulterte die Furcht allein. Jetzt hatte sich alles verändert. Vielleicht gab es eine Antwort. Vielleicht antwortete sie Mia. Fieberhafte Hoffnung und Verlangen erfüllten plötzlich die Leere in mir. Ich versuchte, die unterschwellige Angst auszublenden, die immer noch tief in mir verwurzelt war. Es spielte keine Rolle. Nichts spielte mehr eine Rolle außer der Möglichkeit einer anderen Zukunft. INHALT Seit vier Jahren ist es Parker nicht mehr vergönnt zu schlafen: Legt er sich hin, sieht er nur die Träume derjenigen Person, der er zuletzt in die Augen geschaut hat, Ruhe findet er darin jedoch nicht. Langsam gelangt er an seine Grenzen und fürchtet seinen nahen Tod - bis er eines Tages Mia begegnet. In der Nacht, nachdem er ihrem Blick begegnet ist, kann er endlich schlafen. Um dieses wunderbare Gefühl immer wieder zu erleben, beginnt Parker, ihr zu folgen, getrieben von dem Verlangen, der Müdigkeit zu entkommen. Doch Mia hat bereits einen Stalker, der ihr Schreckliches androht. Und bald sind alle davon überzeugt, dieser sei Parker... MEINE MEINUNG J. R. Johansson verarbeitet in ihrem Debütroman "Im Schlaf komm ich zu dir" eine überaus spannende Idee: Der Gedanke, nicht mehr schlafen zu können, wird wohl jeden geneigten Leser ängstigen, daher sind die oft um Erschöpfung kreisenden Gedankengänge und Emotionen des Protagonisten nicht nur durch die Ich-Perspektive nachvollziehbar. Die verständliche, jugendliche Sprache ermöglicht es einem außerdem, sich schnell zurechtzufinden. Dennoch ist der Roman nicht einfach zu lesen, denn die Obsession des Protagonisten ist nicht nur unangenehm, sondern teilweise regelrecht gruselig. Zu Anfang ist Parker, abgesehen von seinen Schlafproblemen, noch ein recht normaler Jugendlicher: Er trifft sich gern mit seinem besten Freund, hat Streit mit der Mutter und schaut durchaus mal den Mädchen hinterher. Nach seinem Zusammentreffen mit Mia verwandelt er sich jedoch nach und nach in die psychotische Richtung, was ihn ziemlich ungemütlich werden lässt - obwohl man ihn irgendwo auch verstehen kann. Zum Glück fängt er sich irgendwann, ab da wird auch das Lesen wieder einfacher. Tolle Figuren sind seine Freunde Finn und Addie, die sich beide um ihn sorgen und immer versuchen, ihn zu unterstützen. Mia ist einem durch ihre anfängliche starke Art sehr sympathisch, weil sie im Laufe der Handlung aber immer ängstlicher wird, wird auch ihr Charakter leider immer blasser. Die Autorin versteht es gekonnt, die Spannung größtenteils sehr hoch zu halten - schon allein durch die häufigen Cliffhanger am Ende der Kapitel, die es einem fast unmöglich machen, nicht sofort weiterzulesen. Ebenso fasziniert natürlich die Idee des Traumsehens in Verbindung mit der Suche nach einem gefährlichen Stalker. Dabei stört jedoch, dass die Träume ganz anders beschrieben werden, als sie in der Realität normal sind: Hier sind es keine Fetzen, keine kurzen Momente, sondern stattdessen komplette Situationen und Erinnerungen, die sogar Sinn ergeben, was doch eher unglaubwürdig ist. Wunderschön sind dafür die Beschreibungen der jeweiligen Orte und Landschaften sowie der Gefühle, die Parker beim Zusehen hat. Ebenfalls überraschend ist, dass es - entgegen meiner persönlichen Erwartung aufgrund von Parkers Obsession - keine Dreiecks-Liebesgeschichte gibt. Das ist nicht nur erfrischend, sondern lenkt den Fokus auch nicht zu sehr von den eigentlich wichtigen Elementen ab. So wird sich stattdessen darauf konzentriert, ob Parker selbst Mia bedroht, oder ob es doch jemand anderes ist, der ihn nur als Sündenbock benutzt. Letztendlich fand ich die Auflösung dann doch ziemlich einfach, geahnt habe ich diese nämlich schon früh, nichtsdestotrotz ist der Showdown immerhin sehr spannend. Und weil einige Fragen, insbesondere bezüglich Parkers Fähigkeit, offen bleiben, weckt auch Band 2, der im Englischen bereits erschienen ist, Interesse. FAZIT "Im Schlaf komm ich zu dir" überzeugt mit einer originellen Idee, guten Figuren und einem spannenden Handlungsverlauf, weist aber insbesondere in der Beschreibung der Träume und in der etwas zu einfachen Auflösung ein paar Schwächen auf. Der sehr gute Mittelteil macht da jedoch viel wett - weshalb ich persönlich dem Nachfolger auch nicht abgeneigt bin. Für Fans von Thrillern mit einer Prise Fantasy ein Blick wert! 3,5 Punkte.

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