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Rezension zu
Als die Sonne im Meer verschwand

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührend, emotinal und voller Hoffnung

Von: Lovely Mix
05.09.2015

Inhalt Die Palästinenserin Nur ist in Amerika aufgewachsen und kennt die malerischen Dörfer ihrer Heimat nur aus den Erzählungen ihres Großvaters. Bis sie Jamal trifft, der als Arzt in Gaza arbeitet und sie dorthin einlädt. Nur reist zum ersten Mal zu ihrer Familie und erlebt, wie eng deren Geschichte mit der Israels und Palästinas verflochten ist. Die Eindrücke überwältigen sie. Und sie muss dort auch eine bittere Wahrheit über Jamal lernen. Meinung „Für Nur war es das erste Mal, dass sie an einen Ort zurückkehrte, der ihr etwas bedeutet. Bislang war sie eine Getriebene gewesen, wollte immer nur fort. Fort in der Hoffnung, der nächste Ort möge besser sein.“ (S. 363) Auch in diesem zweiten Buch konnte mich Susan Abulhawa von beginn an mit ihrem wundervoll bildlichen, emotionalen und packenden Schreibstil gewinnen. Wie bei Während die Welt schlief schlief, hat die Geschichte, deren Charaktere alle fiktiv sind, doch einen Hauch von ihr selbst, ihrer Familiengeschichte, ihrer Herkunft und die bittere Realität des Nahost-Konfliktes in sich. Diese Realität, diese Spur Echtheit innerhalb des Lebens der erfunden Protagonisten sind es, die mich auch in diesem Buch wieder tief berührten und mitnahmen. Die einen mitten ins Herz gehen und einen tief erschüttern. Susan Abulhawa schafft es, mit ihrem tiefgründigen, ruhigen Stil, der keinerlei Brutalität ausdrückt und nicht einen Bomben- oder Raketenangriff ausführlich schildert, dennoch die grausame Realität des Lebens der Flüchtlinge in Gaza zu transportieren. Auf eine Art und Weise, die unter die Haut geht. Die Protagonisten, wobei Nur für mich eigentlich nur ein eher nebensächlicher Charakter ist, sind liebenswert, geplagt vom Schicksal, aber sie lassen sich nicht unterkriegen. Der Klappentext ist finde ich etwas irreführend, denn wir erleben zunächst viele Jahre gemeinsam mit Nur’s Vorfahren, zu denen sie erst viel später im Buch findet. Gemeinsam mit ihnen erleben wir den täglichen Kampf ums Überleben, den ständigen Verlust von Hab und Gut, der Angst vor neuen Kämpfen, dem Trauma, mit dem viele Menschen dort leben. Gleichzeitig erleben wir, wie widerstandsfähig vor allem die Frauen aus Nur’s Familie sind. Wie sie jede Gelegenheit nutzen, das Leben dennoch zu lieben und so angenehm wie möglich zu gestalten. Nur ist entfernt verwandt mit den letzten Hinterbliebenen, die noch in Gaza leben. Sie ist in Amerika aufgewachsen und hat eine schwere Kindheit hinter sich. All diese seelischen Wunden nutz sie, selbst anderen als Psychologin zu helfen. Und so erleben wir, wie dieser scheinbar starke aber doch so zerbrechliche Charakter das erste Mal ihre Heimat erlebt und erfährt, was es heißt eine sie liebende Familie zu haben. Eine Familie, die sie sofort aufnimmt und wieder Hoffnung schöpft in dieser schwierigen Zeit. „Der Mond ging auf, ein willkommener Gast, den alle mit Ehrfurcht begrüßten. Es war der selbe Mond, der auf den Rest der Welt jenseits des Käfigs fiel, und das gab den Menschen ein Gefühl der Freiheit.“ (S. 371) Fazit Susan Abulhawa setzt mit „Als die Sonne im Meer verschwand“ wieder ein Zeichen. Ein Zeichen, wie wichtig es ist, eine Familie zu haben, ein Leben voller Glaube, Hoffnung und Liebe. Sie zeigt die unbeschreibliche Kraft und den Zusammenhalt palästinensischer Frauen in Gaza. Dabei zieht sie einen mit authentischen, kraftvollen Charakteren und ihrem emotionalen, packenden Schreibstil von der ersten Seite an mit.

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