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Rezension zu
Ich will doch bloß sterben, Papa

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Erschütternd, aufwühlend und lässt einen nicht kalt

Von: Federzauber
01.09.2015

Die Geschichte beruht auf einer wahren Geschichte und Familie. Der Vater, Michael Schofield berichtet über das Leben mit seiner ungewöhnlichen und hochbegabten Tochter, Janni, die anders ist und zu sehr aggressiven Reaktionen tendiert. Die Eltern versuchen herauszufinden was sie hat, mit der Vermutung, dass sie an Schizophrenie leidet, doch leider sind die Ärzte keine große Hilfe dabei.... Das Buch ist sehr gut geschrieben und hat mich sofort reingesogen und nicht mehr losgelassen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Es ist erschütternd und erschreckend wieviel und was die Familie durchmachen muss und wie unkontrolliert aggressiv Janni reagiert. Ich habe selber vor einigen Jahren, während meiner Ausbildung ein 9-jähriges Kind mit starken Psychosen erlebt und weiß wie Angst einflößend es sein kann, wenn der Blick sich plötzlich verdunkelt und das Kind sich auf einen stürzt, weil es plötzlich nicht mehr die Person sieht, sondern ein Monster der beseitigt werden muss. Jannis Verhalten und ihre Entwicklung wurde sehr gut beschrieben und ich konnte es mir sehr bildhaft vorstellen, wie schwer das Leben mit so einer Erkrankung sein muss. Wobei ich nicht unbedingt immer Sympathie und Verständnis für die Eltern empfand. Ich bin der Meinung, dass vieles einfacher gewesen wäre, wenn die Eltern Janni richtig erzogen hätten. Die Einstellung sie brauche keine Erziehung, weil sie hochintelligent ist, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ebensowenig die Einstellung, die Umwelt müsse sich auf Janni einstellen, kam mir sehr kurios vor. Denn auch wenn Janni ein überaus hohen IQ hat, ist sie trotz alledem ein kleines Mädchen, dass erzogen werden muss, Regeln befolgen, feste Strukturen braucht, Konsequenzen spüren muss und lernt sich ihrem Umfeld anzupassen. Doch die Eltern behandelten sie lieber wie ein kleines erwachsenes Genie, mit einer "Laisser-faire Einstellung", die mir überhaupt nicht zusagte. Doch nach und nach erkennt man ein Einsehen des Vaters und gibt seine erzieherischen Fehler zu und man spürt eine deutliche Veränderung in seinem Verhalten, der Janni auch zu Gute kommt. Einerseits sind die Eltern sehr stark, diese Situation wie sie ist durchzustehen, andererseits sind sie sehr schwach konsequent zu bleiben und klare Strukturen zu geben. Auf YouTube gibt es Filme und Berichte, wie es Janni und ihr Bruder Bodhi heute geht. Dies fand ich sehr interessant, um es sich noch deutlicher vor Augen zu machen, in welch Situation die Familie lebt und die Erzählungen im Buch nicht übertrieben sind. Es hat mir das Ganze noch deutlicher vor Augen geführt, was ich beim Lesen gespürt habe. Es hat mich beim Lesen sehr beschäftigt, beeindruckt, aufgewühlt. Aber auch lange danach, waren meine Gedanken noch bei dieser Familie und ihrem Schicksal, der sich leider nicht vereinfacht hat, nachdem sich doch herausgestellt hat, dass Bodhi auch schizophrene Züge zeigt mit Autismus. Der Wunsch des Vaters einen Bruder für Janni zu bekommen, der genau so ist wie sie, hat sich anscheinend, auf eine makabre Weise bewahrheitet. Ein Buch, dass man gelesen haben muss, der mich nicht kalt gelassen hat, obwohl ich in meinem Beruf schon vieles gesehen habe. Note: 5/5

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