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Rezension zu
Das Dornenkind

Das Dornenkind (Nils Trojan 5, Max Bentow)

Von: Poldi
28.08.2015

Eine Frau wird entführt, aber schon kurze Zeit später wieder freigelassen. Lediglich einige Schriftzeichen ist in ihre Haut eingeritzt. Doch ihr Tod lässt nicht lange auf sich warten, sodass Ermittler Nils Trojan auf den Plan gerufen wird. Als sich die geheimnisvolle Wendy bei der Polizei meldet, die behauptet, die Tochter des Federmannes zu sein, der Trojan vor einiger Zeit schwer verletzt entkommen ist. Dass dieser auf Rache sinnt ist klar, doch auf welcher Seite steht Wendy? „Das Dornenkind“ ist der mittlerweile fünfte Roman über den Ermittler Nils Trojan aus der Feder von Max Betow, der einen Blick in die Vergangenheit beinhaltet und den Täter des ersten Buches „Der Federmann“ wieder in die Handlung einbaut. Sicherlich entfaltet sich der ganze Reiz am Besten, wenn man die damaligen Ereignisse kennt und schon etwas hinter das Profil des Federmannes gedrungen ist, doch auch ohne Vorkenntnisse hat Bentow einen sehr spannenden und reizvollen Thriller abgeliefert. Das liegt zum einen an seinem typischen Schreibstil, der gleich mehrere Handlungsstränge miteinander verknüpft. So entsteht ein recht komplexes Konstrukt, das sehr verschachtelt aber gut verständlich aufbereitet ist und so eine ganz eigene Stimmung entfalten kann. Zum anderen liegt dies auch an der wunderbaren Figur der Wendy, der Tochter des Federmannes, die herrlich undurchschaubar ist und so eine sehr geheimnisvolle Aura um sich aufbauen kann. Das Motiv ihres Handelns wird wirklich erst in dem großen Finale aufgelöst, sodass über die gesamte Handlung hier viel Spannung aufgebaut werden kann – was durch die ständige Bedrohung des Federmannes noch unterstützt wird. Besonders gefallen hat mir auch wieder der private Teil um Nils Trojan, der zwar recht knapp ausgefallen ist, aber mit einem reizvollen Motiv ausgestattet ist. Der Ermittler muss sich hier brisante Fragen um seine eigene Identität stellen. Alles wird zum Schluss in einem packenden Finale zusammengeführt, bei dem ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Bentows Schreibweise gefällt mir sehr gut, auch wenn dieser gerade zu den Anfängen der Kapitel recht verworren wirkt, denn nicht immer kann man diese einer Situation sofort zuordnen. Auch die klaren Bilder und die treffende Wortwahl trägt viel zum Gelingen des Romans bei. Insbesondere die wörtliche Rede wirkt sehr authentisch und ist gut an die jeweiligen Charaktere angepasst, die so sehr gut zur Geltung kommen. Schön, dass diese hier umfassender gelungen sind als im Vorgängerroman. Bentow hat mit seinem fünften Roman um Nils Trojan alles richtig gemacht: Die Rückkehr des Federmannes, die dichte atmosphärische Gestaltung, die interessante und undurchdringliche Figur der Wendy, die Verknüpfung mehrerer Handlungsstränge und die sanfte Einbettung von Trojans Privatleben, all das vermischt sich zu einer sehr packenden Handlung, die durch den gelungenen Schreibstil unterstützt wird.

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