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Rezension zu
Ich will doch bloß sterben, Papa

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

An der Grenze zwischen eurer und meiner Welt

Von: Lisa Heß
24.08.2015

Klappentext: Jani ist erst vier Jahre alt, da befürchten Michael und Susan Schofield bei ihrer Tochter schizophrene Halluzinationen. Die damit konfrontierten Ärzte wiegeln ab, bei einem so kleinen Kind sei so etwas unvorstellbar. Doch der Verdacht bestätigt sich: Bei dem inzwischen sechsjährigen Mädchen wird Schizophrenie diagnostiziert. Jani lebt in einer Welt aus Halluzinationen und gewalttätigen Vorstellungen mit Hunderten imaginärer innerer „Freunde“. Eine Ratte flüstert ihr ein, ihren Bruder zu misshandeln, eine Katze sagt ihr, sie solle sich selbst töten, eine Stimme in ihr drängt sie dazu, aus dem Fenster zu springen. Und mittendrin in diesem Chaos aus nicht enden wollenden Wahnvorstellungen und Wutanfällen: Janis Eltern, die alles daransetzen, das Leben ihrer beiden Kinder zu schützen, während die Familie auseinanderzubrechen droht. Cover: Schlicht, aber passend. Es sieht aus, als würde Jani im Nebel verschwinden, was ja fast passiert. Meine Meinung: Ich habe dieses Buch schon länger im Auge, aber als ich dann die großartige Rezi von der lieben Rotkäppchen gesehen habe, musste ich mich einfach beim Bloggerportal dafür bewerben. Ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe, denn Janis Geschichte ist wirklich so unglaublich und berührend, dass jeder sie gelesen haben sollte. Vorweg: Ich habe die Geschichte innerhalb von 2 Tagen durchgelesen. Das zeigt, wie mitreißend "Ich will doch bloß sterben, Papa" ist. Der Schreibstil ist, obwohl (oder gerade, weil) Michael Schofield kein Autor ist, einfach und flüssig. Zu den Charakteren kann ich bei diesem Buch nichts sagen, da es eine wahre Geschichte ist. Allerdings bewundere ich die kleine Jani für ihre Stärke, denn mit ihren 6 (inzwischen 13) Jahren kämpft sie mit dem schlimmsten in den USA bekannten Fall von Schizophrenie. Auch ihre Eltern sind nur zu bewundern, denn nun ist nicht nur ihre Tochter, sondern auch deren kleiner Bruder Bodhi von der Krankheit betroffen. Zwischenzeitlich ist mir der Vater aber ein kleines bisschen auf die Nerven gegangen, weil er nur das Genie in seiner Tochter Jani gesehen hat, nicht aber, dass sie ernsthaft krank ist und leidet. Allerdings wüsste ich auch nicht, was ich in dieser schlimmen Situation getan hätte. Die kleine Jani kann schon mit 18 Monaten in grammatikalisch korrekten Sätzen sprechen, mit 2 Jahren beherrscht sie nicht nur alle Grundrechenarten, sondern auch negative Zahlen und vieles mehr. Besonders ihr Vater Michael hält sie für ein Genie, sein größter Traum ist, dass sie eines Tages einen Nobelpreis gewinnt. Da ist ihm auch ihre ausgeprägte "Fantasie" recht, denn Jani hat zahlreiche eingebildete Freunde, darunter eine Katze namens 400, ihre Ratte Mittwoch und ein Mädchen namens 24 Stunden, die auf der ebenfalls eingebildeten Insel Calalini leben. Doch dann bekommt Jani immer wieder extreme Gewaltausbrüche und auch die Fantasiefreunde werden mehr. Ihre Eltern haben schnell den Verdacht, dass ihr kleines Mädchen an Schizophrenie leidet. Aber obwohl ganz deutlich ist, dass Jani krank ist, will keiner den beiden glauben. Auf ihrer Odyssee durch zahlreiche Krankenhäuser und (Kinder-)Psychiatrien werden die abenteuerlichsten Vermutungen aufgestellt: sie sei "ganz schön gestört", falsch erzogen, von Dämonen besessen. Selbst Missbrauch wird den Eltern vorgeworfen, bis Jani endlich in eine Klinik gebracht wird, in der man sich ordentlich um sie kümmert und sie untersucht. Dort bestätigt sich der Verdacht Schizophrenie und Michael und Susan kämpfen um ihre beiden Kinder. Fazit: "Ich will doch nur sterben, Papa" ist ein aufrüttelndes, berührendes und mitreißendes Buch, dass zum Nachdenken anregt. Jeder (wirklich jeder!) sollte es gelesen haben. 5 von 5 Sternen!

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